Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.Studenten-Kranckheiten dort bey dem Xenophon.(44) Das Er-frieren der Füsse ist warhafftig eine ge- fährliche Sache. (45) Es ist die Kälte ein Zeichen des Todes/ hingegen die Wärme das Leben in den Menschen. junge Leute müssen und sollen die Wär- me erhalten/ und wird durch die Kälte dero zarte Natur bald zu Schanden gemacht und verdorben; Daher Euri- pides: psukhros de lepto khroti polemio- taton, frigus tenui & macilento corpori inimicissimum, das ist/ die Kälte ist denen zarten und hagern Leuten höchst schädlich. Hörets ihr Ha- gern und der Schwindsuchts Candidati! Die Kälte/ wo sie in die Haut tief einge- treten/ brennet wie Feuer und schneidet schmertzlich/ wohin auch Lucanus zielet/ wenn er saget: Urebant montani nives, der Schnee auf den Bergen bren- net wie Feuer. Gar deutlich redet davon Hippocrates, (46) den der La- tei- (44) l. 7. de Eupaed, Cyri p. 318. Cicer. l. 16. Ep. 8. ad fam. (45) Vid. Fonseca. (46) de vet. medic. c. 29. t. 17.
Studenten-Kranckheiten dort bey dem Xenophon.(44) Das Er-frieren der Fuͤſſe iſt warhafftig eine ge- faͤhrliche Sache. (45) Es iſt die Kaͤlte ein Zeichen des Todes/ hingegen die Waͤrme das Leben in den Menſchen. junge Leute muͤſſen und ſollen die Waͤr- me erhalten/ und wird durch die Kaͤlte dero zarte Natur bald zu Schanden gemacht und verdorben; Daher Euri- pides: ψυχρὸς δὲ λεπτῷ χρωτὶ πολεμιώ- τατον, frigus tenui & macilento corpori inimiciſſimum, das iſt/ die Kaͤlte iſt denen zarten und hagern Leuten hoͤchſt ſchaͤdlich. Hoͤrets ihr Ha- gern uñ der Schwindſuchts Candidati! Die Kaͤlte/ wo ſie in die Haut tief einge- treten/ brennet wie Feuer und ſchneidet ſchmertzlich/ wohin auch Lucanus zielet/ wenn er ſaget: Urebant montani nives, der Schnee auf den Bergen bren- net wie Feuer. Gar deutlich redet davon Hippocrates, (46) den der La- tei- (44) l. 7. de Eupæd, Cyri p. 318. Cicer. l. 16. Ep. 8. ad fam. (45) Vid. Fonſeca. (46) de vet. medic. c. 29. t. 17.
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Studenten-Kranckheiten
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frieren der Fuͤſſe iſt warhafftig eine ge-
faͤhrliche Sache. (45) Es iſt die Kaͤlte
ein Zeichen des Todes/ hingegen die
Waͤrme das Leben in den Menſchen.
junge Leute muͤſſen und ſollen die Waͤr-
me erhalten/ und wird durch die Kaͤlte
dero zarte Natur bald zu Schanden
gemacht und verdorben; Daher Euri-
pides: ψυχρὸς δὲ λεπτῷ χρωτὶ πολεμιώ-
τατον, frigus tenui & macilento corpori
inimiciſſimum, das iſt/ die Kaͤlte iſt
denen zarten und hagern Leuten
hoͤchſt ſchaͤdlich. Hoͤrets ihr Ha-
gern uñ der Schwindſuchts Candidati!
Die Kaͤlte/ wo ſie in die Haut tief einge-
treten/ brennet wie Feuer und ſchneidet
ſchmertzlich/ wohin auch Lucanus zielet/
wenn er ſaget: Urebant montani nives,
der Schnee auf den Bergen bren-
net wie Feuer. Gar deutlich redet
davon Hippocrates, (46) den der La-
tei-
(44) l. 7. de Eupæd, Cyri p. 318. Cicer. l. 16. Ep.
8. ad fam.
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Zitationshilfe: | Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/84>, abgerufen am 16.02.2025. |