Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.Vorrede. chen Wollüste zu beflecken pfleget/worvon auch diejenigen selten be- freyet bleiben/ welche täglich mit der Lehre von der Tugend umge- hen/ und welche als Studierende/ den eitelen Begierden des unver- ständigen Pöbels gäntzlich abge- saget haben solten. Alleine die- ses ist es nicht allein/ welches der gelehrten Schaar die Lebens- Säffte erschöpffet/ und die bestimm- ten Jahre verkürtzet; sondern das vielfältige Sitzen und die da- hero unterbleibende zur Gesund- heit so nöthige Bewegung/ samt denen stetigen Lucubrationibus, wodurch die Lebens-Geister ge- schwächet/ das humidun radicale vermindert und das calidum in- natum verzehret wird/ seynd sol- che unvermeidliche Hindernüsse des gesunden Lebens/ daß meines Erachtens/ niemand mehr Ur- sache
Vorrede. chen Wolluͤſte zu beflecken pfleget/worvon auch diejenigen ſelten be- freyet bleiben/ welche taͤglich mit der Lehre von der Tugend umge- hen/ und welche als Studierende/ den eitelen Begierden des unver- ſtaͤndigen Poͤbels gaͤntzlich abge- ſaget haben ſolten. Alleine die- ſes iſt es nicht allein/ welches der gelehrten Schaar die Lebens- Saͤffte erſchoͤpffet/ und die beſtim̃- ten Jahre verkuͤrtzet; ſondern das vielfaͤltige Sitzen und die da- hero unterbleibende zur Geſund- heit ſo noͤthige Bewegung/ ſamt denen ſtetigen Lucubrationibus, wodurch die Lebens-Geiſter ge- ſchwaͤchet/ das humidũ radicale vermindert und das calidum in- natum verzehret wird/ ſeynd ſol- che unvermeidliche Hindernuͤſſe des geſunden Lebens/ daß meines Erachtens/ niemand mehr Ur- ſache
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Vorrede.
chen Wolluͤſte zu beflecken pfleget/
worvon auch diejenigen ſelten be-
freyet bleiben/ welche taͤglich mit
der Lehre von der Tugend umge-
hen/ und welche als Studierende/
den eitelen Begierden des unver-
ſtaͤndigen Poͤbels gaͤntzlich abge-
ſaget haben ſolten. Alleine die-
ſes iſt es nicht allein/ welches der
gelehrten Schaar die Lebens-
Saͤffte erſchoͤpffet/ und die beſtim̃-
ten Jahre verkuͤrtzet; ſondern
das vielfaͤltige Sitzen und die da-
hero unterbleibende zur Geſund-
heit ſo noͤthige Bewegung/ ſamt
denen ſtetigen Lucubrationibus,
wodurch die Lebens-Geiſter ge-
ſchwaͤchet/ das humidũ radicale
vermindert und das calidum in-
natum verzehret wird/ ſeynd ſol-
che unvermeidliche Hindernuͤſſe
des geſunden Lebens/ daß meines
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