Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.und derer Curen. Das VII. Capitel. Von der Gesellschafft. Die Ermangelung honnetter Con- ge C
und derer Curen. Das VII. Capitel. Von der Geſellſchafft. Die Ermangelung honnetter Con- ge C
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0075" n="49"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">und derer Curen.</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">VII.</hi> Capitel.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Von der Geſellſchafft.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Ermangelung <hi rendition="#aq">honnetter Con-<lb/> verſation</hi> thut viel zur Staͤr-<lb/> ckung des <hi rendition="#aq">mali hypochondriaci</hi><lb/> und Melancholey. Es iſt ja von Na-<lb/> tur nicht gut/ daß der Menſch allein<lb/> ſey/ ſondern/ daß er ſeines gleichen ſucht<lb/> und liebe/ darum wird die φιλανϑρωπία<lb/> oder <hi rendition="#fr">Leutſeligkeit</hi>/ als eine ſchoͤne<lb/> Tugend bey iederman ſehr gelobet.<lb/> Durch die <hi rendition="#aq">Converſation</hi> wird des Men-<lb/> ſchen Seel und Geiſt geaͤndert mit er-<lb/> goͤtzlich- und erfreulichen <hi rendition="#aq">diſcurs,</hi> die<lb/><hi rendition="#aq">phantaſia</hi> wird aus der Verwirrung in<lb/> die Ordnung gebracht/ die Seelen-Gei-<lb/> ſter durch zulaͤßige und verantwortliche<lb/> Luſtigkeit aufgemuntert/ <hi rendition="#aq">formiren</hi> eine<lb/> andere <hi rendition="#aq">Ideam,</hi> und bekommen einen<lb/> friſchern und hurtigern Lauff/ veraͤndern<lb/> alſo die gantze Natur/ welches die Er-<lb/> fahrung bezeuget. Hingegen die Ein-<lb/> ſamkeit betruͤbet ſelbige/ verurſachet<lb/> mehr Traurigkeit und Melancholey.<lb/> Denn die Seele wird uͤber einem Din-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C</fw><fw place="bottom" type="catch">ge</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [49/0075]
und derer Curen.
Das VII. Capitel.
Von der Geſellſchafft.
Die Ermangelung honnetter Con-
verſation thut viel zur Staͤr-
ckung des mali hypochondriaci
und Melancholey. Es iſt ja von Na-
tur nicht gut/ daß der Menſch allein
ſey/ ſondern/ daß er ſeines gleichen ſucht
und liebe/ darum wird die φιλανϑρωπία
oder Leutſeligkeit/ als eine ſchoͤne
Tugend bey iederman ſehr gelobet.
Durch die Converſation wird des Men-
ſchen Seel und Geiſt geaͤndert mit er-
goͤtzlich- und erfreulichen diſcurs, die
phantaſia wird aus der Verwirrung in
die Ordnung gebracht/ die Seelen-Gei-
ſter durch zulaͤßige und verantwortliche
Luſtigkeit aufgemuntert/ formiren eine
andere Ideam, und bekommen einen
friſchern und hurtigern Lauff/ veraͤndern
alſo die gantze Natur/ welches die Er-
fahrung bezeuget. Hingegen die Ein-
ſamkeit betruͤbet ſelbige/ verurſachet
mehr Traurigkeit und Melancholey.
Denn die Seele wird uͤber einem Din-
ge
C
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/75 |
Zitationshilfe: | Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/75>, abgerufen am 23.07.2024. |