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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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und derer Curen.
ste so man im Schlaffe gesamlet/ werden
zersteubet/ daß darnach die Kopff-Ar-
beit/ nemlich das studiren desto besser
von statten gehet/ ja der gantze Leib wird
hurtiger und zum Stulgang geneigter
welche Dinge alle Studirenden zu
Hülffe kommen. Es scheinet fast/ als
hätte der alte Kirchen Lehrer Hippocra-
tes in specie
Sorge getragen für die
Herrn Studenten; denn wenn sie vom
Bett gleich die Banck ritten und zum
studiren giengen/ würden die Geister
nicht halb so munter seyn. Dannen-
hero eine gelinde Morgen-Bewegung
allen zu recommendiren, wie auch das
Ausdehnen des Leibes (die pandicula-
tion,
) damit die Nerven oder Spann-
Ader ihren natürlichen tonum und si-
tum,
die Lebens-Geister zugleich mit
dem Geblüt mehr ermuntert und also
auch die Seelen Geister wieder hurti-
ger werden möchten/ darzu hilfft das
kämmen der Haare/ denn dadurch wer-
den die verdumten Geister erwecket/
man sol auch seinen Mund und Augen
mit frischem Wasser reinigen/ welches

alles
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und derer Curen.
ſte ſo man im Schlaffe geſamlet/ weꝛden
zerſteubet/ daß darnach die Kopff-Ar-
beit/ nemlich das ſtudiren deſto beſſer
von ſtatten gehet/ ja der gantze Leib wird
hurtiger und zum Stulgang geneigter
welche Dinge alle Studirenden zu
Huͤlffe kommen. Es ſcheinet faſt/ als
haͤtte der alte Kirchen Lehrer Hippocra-
tes in ſpecie
Sorge getragen fuͤr die
Herrn Studenten; denn wenn ſie vom
Bett gleich die Banck ritten und zum
ſtudiren giengen/ wuͤrden die Geiſter
nicht halb ſo munter ſeyn. Dannen-
hero eine gelinde Morgen-Bewegung
allen zu recommendiren, wie auch das
Ausdehnen des Leibes (die pandicula-
tion,
) damit die Nerven oder Spann-
Ader ihren natuͤrlichen tonum und ſi-
tum,
die Lebens-Geiſter zugleich mit
dem Gebluͤt mehr ermuntert und alſo
auch die Seelen Geiſter wieder hurti-
ger werden moͤchten/ darzu hilfft das
kaͤmmen der Haare/ denn dadurch wer-
den die verdumten Geiſter erwecket/
man ſol auch ſeinen Mund und Augen
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[225/0251] und derer Curen. ſte ſo man im Schlaffe geſamlet/ weꝛden zerſteubet/ daß darnach die Kopff-Ar- beit/ nemlich das ſtudiren deſto beſſer von ſtatten gehet/ ja der gantze Leib wird hurtiger und zum Stulgang geneigter welche Dinge alle Studirenden zu Huͤlffe kommen. Es ſcheinet faſt/ als haͤtte der alte Kirchen Lehrer Hippocra- tes in ſpecie Sorge getragen fuͤr die Herrn Studenten; denn wenn ſie vom Bett gleich die Banck ritten und zum ſtudiren giengen/ wuͤrden die Geiſter nicht halb ſo munter ſeyn. Dannen- hero eine gelinde Morgen-Bewegung allen zu recommendiren, wie auch das Ausdehnen des Leibes (die pandicula- tion,) damit die Nerven oder Spann- Ader ihren natuͤrlichen tonum und ſi- tum, die Lebens-Geiſter zugleich mit dem Gebluͤt mehr ermuntert und alſo auch die Seelen Geiſter wieder hurti- ger werden moͤchten/ darzu hilfft das kaͤmmen der Haare/ denn dadurch wer- den die verdumten Geiſter erwecket/ man ſol auch ſeinen Mund und Augen mit friſchem Waſſer reinigen/ welches alles K 5

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/251>, abgerufen am 24.11.2024.