Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.Studenten-Kranckheiten nicht so leicht betriegen lassen/ er greif-fet an die Nerven/ lassen grosse Scherf- fe in den Magen und verwirret den Kopff/ wie solches der Poet auch weiß/ sagende: Quilibet ingrato foedatum sulphure Bacchum Ad Phlegetontaeas se parat ille vias. Das ist Wer viel geschweffelten Wein thut trincken/ Den wird der Todt ins Grab versincken. Das VII. Capitel. Von des Weines Tugenden und Gewalt. DEr Wein ist zwar formaliter getrost (c) Tom. 3. Jen. p. 224. b.
Studenten-Kranckheiten nicht ſo leicht betriegen laſſen/ er greif-fet an die Nerven/ laſſen groſſe Scherf- fe in den Magen und verwirret den Kopff/ wie ſolches der Poët auch weiß/ ſagende: Quilibet ingrato fœdatum ſulphure Bacchum Ad Phlegetontæas ſe parat ille vias. Das iſt Wer viel geſchweffelten Wein thut trincken/ Den wird der Todt ins Grab verſincken. Das VII. Capitel. Von des Weines Tugenden und Gewalt. DEr Wein iſt zwar formaliter getroſt (c) Tom. 3. Jen. p. 224. b.
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Studenten-Kranckheiten
nicht ſo leicht betriegen laſſen/ er greif-
fet an die Nerven/ laſſen groſſe Scherf-
fe in den Magen und verwirret den
Kopff/ wie ſolches der Poët auch weiß/
ſagende:
Quilibet ingrato fœdatum ſulphure
Bacchum
Ad Phlegetontæas ſe parat ille vias.
Das iſt
Wer viel geſchweffelten Wein
thut trincken/
Den wird der Todt ins Grab
verſincken.
Das VII. Capitel.
Von des Weines Tugenden und
Gewalt.
DEr Wein iſt zwar formaliter
kalt und gelind/ aber virtuali-
ter hitzig und maͤchtig/ davon
Lutherus ſaget: (c) Der Wein ge-
het zum erſten glatt/ und ſuͤß ein/
ſonderlich weñ der Truncken-Bold
trotzig iſt/ ſo laͤſt ſich der Wein
getroſt
(c) Tom. 3. Jen. p. 224. b.
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