Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.und derer Curen. süß und stärcker. Hier mercke/ wiedas Wasser/ so ist auch das Bier/ derowegen bleibet es falsch/ daß durch die Kochung alles Unreine gäntzlich ab- gehen sol/ welches auch der Ver- nunfft zuwider. (e) Kurtz/ der Gelehr- ten Bier soll den Durst löschen/ und zugleich etwas Nahrung geben/ sol balde durch gehen. Nun finde ich/ zumahl zu Hall/ als woselbst ich die- ses geschrieben kein besser Bier für Studenten/ als den Löbginer/ wel- cher eine gelinde Urintreibende süsse und gemäßigte Tugend hat/ und ob es gleich keine überflüßige Kopffsteigende Krafft besitzet/ so ist es doch auch nicht zu kalt/ sondern nach der Erfahrung/ der ge- sundeste Tranck/ läst kein Griß leicht anlegen/ sondern treibt ihn fort und temperirt die hitzige Gall. Das Ge- gentheil aber thun alle Hällische Bier wegen des groben starcken saltzigen und tartarischen Wassers/ zu mahlen der so genante Puff/ welcher zusehens ei- nen (e) Meibom. de Cerevis. c. 27. §. 2. Schoock. l. c.
c. 24. p. 242. und derer Curen. ſuͤß und ſtaͤrcker. Hier mercke/ wiedas Waſſer/ ſo iſt auch das Bier/ derowegen bleibet es falſch/ daß durch die Kochung alles Unreine gaͤntzlich ab- gehen ſol/ welches auch der Ver- nunfft zuwider. (η) Kurtz/ der Gelehr- ten Bier ſoll den Durſt loͤſchen/ und zugleich etwas Nahrung geben/ ſol balde durch gehen. Nun finde ich/ zumahl zu Hall/ als woſelbſt ich die- ſes geſchrieben kein beſſer Bier fuͤr Studenten/ als den Loͤbginer/ wel- cher eine gelinde Urintreibende ſuͤſſe und gemaͤßigte Tugend hat/ und ob es gleich keine uͤberfluͤßige Kopffſteigende Krafft beſitzet/ ſo iſt es doch auch nicht zu kalt/ ſondern nach der Erfahrung/ der ge- ſundeſte Tranck/ laͤſt kein Griß leicht anlegen/ ſondern treibt ihn fort und temperirt die hitzige Gall. Das Ge- gentheil aber thun alle Haͤlliſche Bier wegen des groben ſtarcken ſaltzigen und tartariſchen Waſſers/ zu mahlen der ſo genante Puff/ welcher zuſehens ei- nen (η) Meibom. de Cereviſ. c. 27. §. 2. Schoock. l. c.
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und derer Curen.
ſuͤß und ſtaͤrcker. Hier mercke/ wie
das Waſſer/ ſo iſt auch das Bier/
derowegen bleibet es falſch/ daß durch
die Kochung alles Unreine gaͤntzlich ab-
gehen ſol/ welches auch der Ver-
nunfft zuwider. (η) Kurtz/ der Gelehr-
ten Bier ſoll den Durſt loͤſchen/ und
zugleich etwas Nahrung geben/ ſol
balde durch gehen. Nun finde ich/
zumahl zu Hall/ als woſelbſt ich die-
ſes geſchrieben kein beſſer Bier fuͤr
Studenten/ als den Loͤbginer/ wel-
cher eine gelinde Urintreibende ſuͤſſe und
gemaͤßigte Tugend hat/ und ob es gleich
keine uͤberfluͤßige Kopffſteigende Krafft
beſitzet/ ſo iſt es doch auch nicht zu kalt/
ſondern nach der Erfahrung/ der ge-
ſundeſte Tranck/ laͤſt kein Griß leicht
anlegen/ ſondern treibt ihn fort und
temperirt die hitzige Gall. Das Ge-
gentheil aber thun alle Haͤlliſche Bier
wegen des groben ſtarcken ſaltzigen und
tartariſchen Waſſers/ zu mahlen der
ſo genante Puff/ welcher zuſehens ei-
nen
(η) Meibom. de Cereviſ. c. 27. §. 2. Schoock. l. c.
c. 24. p. 242.
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