Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Studenten-Kranckheiten
Geblüt verwahren für der Faulung und
machen gesunde Feuchtigkeit.

Das X. Capitel.
Von sauren Sachen.

JEdweder Mensch wil gern was
saures essen/ weil es dem Maul
schmecket und dem Magen be-
kömmt; aber nicht alle geniessen es oh-
ne Schaden. Derowegen welche hi-
tziger/ flüchtiger Natur sind/ denen sind
sie mäßig eben nicht gar ungesund/ auch
habe ich erfahren/ daß in den hitzigen
Scharbock solche säurliche Sachen bes-
ser gethan/ als die scharffen hitzigen
Dinge wieder denselbigen/ als Löffel-
kraut/ Brunkreß etc. denen/ die einen
schwachen Magen haben/ bekommen sie
auch wohl/ denn sie erwecken einen Ap-
petit/ und meine ich/ wo man alle Wo-
chen einmahl etwas saures esse/ welches
den Magen und das Geblüt lustig ma-
che/ könne eben nicht so viel schaden/
denn die sauren Sachen sind ja eben
nicht so gar verdächtig/ als man sie ins-

gemein

Studenten-Kranckheiten
Gebluͤt verwahren fuͤr der Faulung und
machen geſunde Feuchtigkeit.

Das X. Capitel.
Von ſauren Sachen.

JEdweder Menſch wil gern was
ſaures eſſen/ weil es dem Maul
ſchmecket und dem Magen be-
koͤmmt; aber nicht alle genieſſen es oh-
ne Schaden. Derowegen welche hi-
tziger/ fluͤchtiger Natur ſind/ denen ſind
ſie maͤßig eben nicht gar ungeſund/ auch
habe ich erfahren/ daß in den hitzigen
Scharbock ſolche ſaͤurliche Sachen beſ-
ſer gethan/ als die ſcharffen hitzigen
Dinge wieder denſelbigen/ als Loͤffel-
kraut/ Brunkreß ꝛc. denen/ die einen
ſchwachen Magen haben/ bekommen ſie
auch wohl/ denn ſie erwecken einen Ap-
petit/ und meine ich/ wo man alle Wo-
chen einmahl etwas ſaures eſſe/ welches
den Magen und das Gebluͤt luſtig ma-
che/ koͤnne eben nicht ſo viel ſchaden/
denn die ſauren Sachen ſind ja eben
nicht ſo gar verdaͤchtig/ als man ſie ins-

gemein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0200" n="174"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Studenten-Kranckheiten</hi></fw><lb/>
Geblu&#x0364;t verwahren fu&#x0364;r der Faulung und<lb/>
machen ge&#x017F;unde Feuchtigkeit.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">X.</hi> Capitel.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Von &#x017F;auren Sachen.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">J</hi>Edweder Men&#x017F;ch wil gern was<lb/>
&#x017F;aures e&#x017F;&#x017F;en/ weil es dem Maul<lb/>
&#x017F;chmecket und dem Magen be-<lb/>
ko&#x0364;mmt; aber nicht alle genie&#x017F;&#x017F;en es oh-<lb/>
ne Schaden. Derowegen welche hi-<lb/>
tziger/ flu&#x0364;chtiger Natur &#x017F;ind/ denen &#x017F;ind<lb/>
&#x017F;ie ma&#x0364;ßig eben nicht gar unge&#x017F;und/ auch<lb/>
habe ich erfahren/ daß in den hitzigen<lb/>
Scharbock &#x017F;olche &#x017F;a&#x0364;urliche Sachen be&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er gethan/ als die &#x017F;charffen hitzigen<lb/>
Dinge wieder den&#x017F;elbigen/ als Lo&#x0364;ffel-<lb/>
kraut/ Brunkreß &#xA75B;c. denen/ die einen<lb/>
&#x017F;chwachen Magen haben/ bekommen &#x017F;ie<lb/>
auch wohl/ denn &#x017F;ie erwecken einen Ap-<lb/>
petit/ und meine ich/ wo man alle Wo-<lb/>
chen einmahl etwas &#x017F;aures e&#x017F;&#x017F;e/ welches<lb/>
den Magen und das Geblu&#x0364;t lu&#x017F;tig ma-<lb/>
che/ ko&#x0364;nne eben nicht &#x017F;o viel &#x017F;chaden/<lb/>
denn die &#x017F;auren Sachen &#x017F;ind ja eben<lb/>
nicht &#x017F;o gar verda&#x0364;chtig/ als man &#x017F;ie ins-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gemein</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[174/0200] Studenten-Kranckheiten Gebluͤt verwahren fuͤr der Faulung und machen geſunde Feuchtigkeit. Das X. Capitel. Von ſauren Sachen. JEdweder Menſch wil gern was ſaures eſſen/ weil es dem Maul ſchmecket und dem Magen be- koͤmmt; aber nicht alle genieſſen es oh- ne Schaden. Derowegen welche hi- tziger/ fluͤchtiger Natur ſind/ denen ſind ſie maͤßig eben nicht gar ungeſund/ auch habe ich erfahren/ daß in den hitzigen Scharbock ſolche ſaͤurliche Sachen beſ- ſer gethan/ als die ſcharffen hitzigen Dinge wieder denſelbigen/ als Loͤffel- kraut/ Brunkreß ꝛc. denen/ die einen ſchwachen Magen haben/ bekommen ſie auch wohl/ denn ſie erwecken einen Ap- petit/ und meine ich/ wo man alle Wo- chen einmahl etwas ſaures eſſe/ welches den Magen und das Gebluͤt luſtig ma- che/ koͤnne eben nicht ſo viel ſchaden/ denn die ſauren Sachen ſind ja eben nicht ſo gar verdaͤchtig/ als man ſie ins- gemein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/200
Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/200>, abgerufen am 03.12.2024.