Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.und derer Curen. Alter erlangen/ weil diese sich mehr mitKräutern/ als Fleisch ernehret/ wie wohl einige nicht physicam, sondern mo- ralem rationem hier anführen; allein es ist allerdings eine weit bessere und zu gleich Medicinische Krafft in den Kräu- tern/ welches wir sehen an den brutis syl- vestribus oder wilden Thieren/ die da Kräuter fressen/ wie gesund und lebhafft sie seyn. Daß aber die Menschen für der Sündfluth kein Fleisch gessen/ erhel- let klärlich so wohl aus der heiligen Schrifft/(89) als andern glaubwürdi- gen Scribenten.(90) Unter den ungesun- den Fleisch ist das starck gesaltzene und geräuchertes/ hartes altes Kuh/ am aller- meisten aber altes Ochsen-Fleisch/ als von welchen zur Zeit Tarquinini eine Pe- stilentz entstanden/ (91) auch Schwei- nen Fleisch/ wo es nicht mit einem Glaß Wein verbessert wird ist ungesund Hasen- (89) Gen. I. v. 29. II. v. 16. III. v. 2. IX. v. 3. (90) Curcell. Lyran. Tostat. Carthusian. Brent. Chemn. Selden. Zanch. Aret. Per- kins. Cuchler. Sebiz. Schaller. Montan. &c. (91) Rolfink. d. l. l. 2. S. 3. c. 60. p. 133. sq.
und derer Curen. Alter erlangen/ weil dieſe ſich mehr mitKraͤutern/ als Fleiſch ernehret/ wie wohl einige nicht phyſicam, ſondern mo- ralem rationem hier anfuͤhren; allein es iſt allerdings eine weit beſſere und zu gleich Mediciniſche Krafft in den Kraͤu- tern/ welches wir ſehen an den brutis ſyl- veſtribus oder wilden Thieren/ die da Kraͤuter freſſen/ wie geſund und lebhafft ſie ſeyn. Daß aber die Menſchen fuͤr der Suͤndfluth kein Fleiſch geſſen/ erhel- let klaͤrlich ſo wohl aus der heiligen Schrifft/(89) als andern glaubwuͤrdi- gen Scribentẽ.(90) Unter den ungeſun- den Fleiſch iſt das ſtarck geſaltzene und geraͤuchertes/ hartes altes Kuh/ am aller- meiſten aber altes Ochſen-Fleiſch/ als von welchen zur Zeit Tarquinini eine Pe- ſtilentz entſtanden/ (91) auch Schwei- nen Fleiſch/ wo es nicht mit einem Glaß Wein verbeſſert wird iſt ungeſund Haſen- (89) Gen. I. v. 29. II. v. 16. III. v. 2. IX. v. 3. (90) Curcell. Lyran. Toſtat. Carthuſian. Brent. Chemn. Selden. Zanch. Aret. Per- kinſ. Cuchler. Sebiz. Schaller. Montan. &c. (91) Rolfink. d. l. l. 2. S. 3. c. 60. p. 133. ſq.
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wohl einige nicht phyſicam, ſondern mo-
ralem rationem hier anfuͤhren; allein es
iſt allerdings eine weit beſſere und zu
gleich Mediciniſche Krafft in den Kraͤu-
tern/ welches wir ſehen an den brutis ſyl-
veſtribus oder wilden Thieren/ die da
Kraͤuter freſſen/ wie geſund und lebhafft
ſie ſeyn. Daß aber die Menſchen fuͤr
der Suͤndfluth kein Fleiſch geſſen/ erhel-
let klaͤrlich ſo wohl aus der heiligen
Schrifft/ (89) als andern glaubwuͤrdi-
gen Scribentẽ. (90) Unter den ungeſun-
den Fleiſch iſt das ſtarck geſaltzene und
geraͤuchertes/ hartes altes Kuh/ am aller-
meiſten aber altes Ochſen-Fleiſch/ als
von welchen zur Zeit Tarquinini eine Pe-
ſtilentz entſtanden/ (91) auch Schwei-
nen Fleiſch/ wo es nicht mit einem Glaß
Wein verbeſſert wird iſt ungeſund
Haſen-
(89) Gen. I. v. 29. II. v. 16. III. v. 2. IX. v. 3.
(90) Curcell. Lyran. Toſtat. Carthuſian.
Brent. Chemn. Selden. Zanch. Aret. Per-
kinſ. Cuchler. Sebiz. Schaller. Montan. &c.
(91) Rolfink. d. l. l. 2. S. 3. c. 60. p. 133. ſq.
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Zitationshilfe: | Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/193>, abgerufen am 23.07.2024. |