Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.Studenten-Kranckheiten an allen/ aber nicht leicht an Brod über-drüßig essen kan. Soll aber das Brod nicht schädlich seyn/ so muß es leicht/ wol ausgebacken/ mäßig gesäuert und nicht zu hart seyn/ denn unausgebacken Brod macht viel Ungelegenheit im Leibe. (87) Was für Krafft in den Brod stecket/ ist nicht zu beschreiben/ und heisset es deß- wegen Homerus hominum medullam. Die heilige Schrifft rühmet/ daß es des Menschen Hertz stärcke. In dem Brod ist eine rechte magnetische Krafft wieder das Gifft/ welches ich observiret; denn so bald ein Patient offtmahlen ein wenig Brod zu sich genommen/ hat er angefan- gen wieder zu Kräfften zu kommen. Es ist auch denckwürdig das experiment, da das Brod dem Einhorn nach läuffet als einem Magnet/(88) ohne Zweiffel pro- pter harmonian effluviorum sympatheti- cam, Panis est ciborum basis, stomacho gratissimus & analepticus oder das Brod ist das Fundament der Spei- sen/ den Magen angenehm und gibt grosse (87) Sperling. l. 5. Carpol. L. 4. p. 171. sq. (88) Basil. Valent. p. m. 334.
Studenten-Kranckheiten an allen/ aber nicht leicht an Brod uͤber-druͤßig eſſen kan. Soll aber das Brod nicht ſchaͤdlich ſeyn/ ſo muß es leicht/ wol ausgebacken/ maͤßig geſaͤuert und nicht zu hart ſeyn/ denn unausgebacken Brod macht viel Ungelegenheit im Leibe. (87) Was fuͤr Krafft in den Brod ſtecket/ iſt nicht zu beſchreiben/ und heiſſet es deß- wegen Homerus hominum medullam. Die heilige Schrifft ruͤhmet/ daß es des Menſchen Hertz ſtaͤrcke. In dem Brod iſt eine rechte magnetiſche Krafft wieder das Gifft/ welches ich obſerviret; denn ſo bald ein Patient offtmahlen ein wenig Brod zu ſich genommen/ hat er angefan- gen wieder zu Kraͤfften zu kommen. Es iſt auch denckwuͤrdig das experiment, da das Brod dem Einhorn nach laͤuffet als einem Magnet/(88) ohne Zweiffel pro- pter harmoniã effluviorum ſympatheti- cam, Panis eſt ciborum baſis, ſtomacho gratiſſimus & analepticus oder das Brod iſt das Fundament der Spei- ſen/ den Magen angenehm und gibt groſſe (87) Sperling. l. 5. Carpol. L. 4. p. 171. ſq. (88) Baſil. Valent. p. m. 334.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0190" n="164"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Studenten-Kranckheiten</hi></fw><lb/> an allen/ aber nicht leicht an Brod uͤber-<lb/> druͤßig eſſen kan. Soll aber das Brod<lb/> nicht ſchaͤdlich ſeyn/ ſo muß es leicht/ wol<lb/> ausgebacken/ maͤßig geſaͤuert und nicht<lb/> zu hart ſeyn/ denn unausgebacken Brod<lb/> macht viel Ungelegenheit im Leibe. <note place="foot" n="(87)"><hi rendition="#aq">Sperling. l. 5. Carpol. L. 4. p. 171. ſq.</hi></note><lb/> Was fuͤr Krafft in den Brod ſtecket/ iſt<lb/> nicht zu beſchreiben/ und heiſſet es deß-<lb/> wegen <hi rendition="#aq">Homerus hominum medullam.</hi><lb/> Die heilige Schrifft ruͤhmet/ daß es des<lb/> Menſchen Hertz ſtaͤrcke. In dem Brod<lb/> iſt eine rechte magnetiſche Krafft wieder<lb/> das Gifft/ welches ich <hi rendition="#aq">obſerviret;</hi> denn ſo<lb/> bald ein Patient offtmahlen ein wenig<lb/> Brod zu ſich genommen/ hat er angefan-<lb/> gen wieder zu Kraͤfften zu kommen. Es<lb/> iſt auch denckwuͤrdig das <hi rendition="#aq">experiment,</hi> da<lb/> das Brod dem Einhorn nach laͤuffet als<lb/> einem Magnet/<note place="foot" n="(88)"><hi rendition="#aq">Baſil. Valent. p. m.</hi> 334.</note> ohne Zweiffel <hi rendition="#aq">pro-<lb/> pter harmoniã effluviorum ſympatheti-<lb/> cam, Panis eſt ciborum baſis, ſtomacho<lb/> gratiſſimus & analepticus</hi> oder <hi rendition="#fr">das<lb/> Brod iſt das Fundament der Spei-<lb/> ſen/ den Magen angenehm und gibt</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">groſſe</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [164/0190]
Studenten-Kranckheiten
an allen/ aber nicht leicht an Brod uͤber-
druͤßig eſſen kan. Soll aber das Brod
nicht ſchaͤdlich ſeyn/ ſo muß es leicht/ wol
ausgebacken/ maͤßig geſaͤuert und nicht
zu hart ſeyn/ denn unausgebacken Brod
macht viel Ungelegenheit im Leibe. (87)
Was fuͤr Krafft in den Brod ſtecket/ iſt
nicht zu beſchreiben/ und heiſſet es deß-
wegen Homerus hominum medullam.
Die heilige Schrifft ruͤhmet/ daß es des
Menſchen Hertz ſtaͤrcke. In dem Brod
iſt eine rechte magnetiſche Krafft wieder
das Gifft/ welches ich obſerviret; denn ſo
bald ein Patient offtmahlen ein wenig
Brod zu ſich genommen/ hat er angefan-
gen wieder zu Kraͤfften zu kommen. Es
iſt auch denckwuͤrdig das experiment, da
das Brod dem Einhorn nach laͤuffet als
einem Magnet/ (88) ohne Zweiffel pro-
pter harmoniã effluviorum ſympatheti-
cam, Panis eſt ciborum baſis, ſtomacho
gratiſſimus & analepticus oder das
Brod iſt das Fundament der Spei-
ſen/ den Magen angenehm und gibt
groſſe
(87) Sperling. l. 5. Carpol. L. 4. p. 171. ſq.
(88) Baſil. Valent. p. m. 334.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |