Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.und derer Curen. welches das Gedächtnüß verdirbet unddem Gehirn Schaden bringet. Bey trüber kalter und nasser Lufft sollen sie ihre Stuben und Gemächer mit wohl- riechenden Sachen räuchern und also die kalte und dicke Lufft zertrennen und corrigiren, damit sie zum studiren mehr tüchtig gemacht werde/ und weil das Feuer die beste Lufft-Reinigung ist/ so ists gar gut/ des Morgens im Herbst und Winter/ auch sonsten/ wo es die Noth erfordert/ mit gantzen Wachol- dersträuchen zu räuchern/ weil in denen Wacholdern was köstliches/ nemlich ein balsamus floridissimus oder stets grünender Balsam stecket. Auch sol man mit andern wohlriechenden Sa- chen seine Stuben anfüllen/ denn die Spiritus haben einen immediatum con- tactum mit denen wohlriechenden Sa- chen/ doch ist dieses darbey zu mercken/ daß man den Dampff nicht gar zu groß machen sol/ sonsten werden die Löchrigen des Gehirns damit verstopffet/ auch sol es geschehen früh morgens vor Aufste- hens/ daß also der Rauch sich ein wenig gele- G 6
und derer Curen. welches das Gedaͤchtnuͤß verdirbet unddem Gehirn Schaden bringet. Bey truͤber kalter und naſſer Lufft ſollen ſie ihre Stuben und Gemaͤcher mit wohl- riechenden Sachen raͤuchern und alſo die kalte und dicke Lufft zertrennen und corrigiren, damit ſie zum ſtudiren mehr tuͤchtig gemacht werde/ und weil das Feuer die beſte Lufft-Reinigung iſt/ ſo iſts gar gut/ des Morgens im Herbſt und Winter/ auch ſonſten/ wo es die Noth erfordert/ mit gantzen Wachol- derſtraͤuchen zu raͤuchern/ weil in denen Wacholdern was koͤſtliches/ nemlich ein balſamus floridiſſimus oder ſtets gruͤnender Balſam ſtecket. Auch ſol man mit andern wohlriechenden Sa- chen ſeine Stuben anfuͤllen/ denn die Spiritus haben einen immediatum con- tactum mit denen wohlriechenden Sa- chen/ doch iſt dieſes darbey zu mercken/ daß man den Dampff nicht gar zu groß machen ſol/ ſonſten werden die Loͤchrigen des Gehirns damit verſtopffet/ auch ſol es geſchehen fruͤh morgens vor Aufſte- hens/ daß alſo der Rauch ſich ein wenig gele- G 6
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und derer Curen.
welches das Gedaͤchtnuͤß verdirbet und
dem Gehirn Schaden bringet. Bey
truͤber kalter und naſſer Lufft ſollen ſie
ihre Stuben und Gemaͤcher mit wohl-
riechenden Sachen raͤuchern und alſo
die kalte und dicke Lufft zertrennen und
corrigiren, damit ſie zum ſtudiren mehr
tuͤchtig gemacht werde/ und weil das
Feuer die beſte Lufft-Reinigung iſt/ ſo
iſts gar gut/ des Morgens im Herbſt
und Winter/ auch ſonſten/ wo es die
Noth erfordert/ mit gantzen Wachol-
derſtraͤuchen zu raͤuchern/ weil in denen
Wacholdern was koͤſtliches/ nemlich
ein balſamus floridiſſimus oder ſtets
gruͤnender Balſam ſtecket. Auch ſol
man mit andern wohlriechenden Sa-
chen ſeine Stuben anfuͤllen/ denn die
Spiritus haben einen immediatum con-
tactum mit denen wohlriechenden Sa-
chen/ doch iſt dieſes darbey zu mercken/
daß man den Dampff nicht gar zu groß
machen ſol/ ſonſten werden die Loͤchrigen
des Gehirns damit verſtopffet/ auch ſol
es geſchehen fruͤh morgens vor Aufſte-
hens/ daß alſo der Rauch ſich ein wenig
gele-
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Zitationshilfe: | Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/181>, abgerufen am 23.07.2024. |