Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.Studenten-Kranckheiten Hosen hefftig schmeissen. Sapienti sat.Doch (damit ich wieder auf das vorige komme) ist das bey denen hypochon- driacis zu loben/ daß sie gemeiniglich die gelehrtesten/ sinnreichsten und aufrich- tigsten seyn ohne Falschheit/ sind gern fromm und Gottfürchtiger/ Ursach/ weil sie nicht folche feurige/ flüchtige und freche Spiritus haben/ wie die an- dern. Auch wissen sie sich nicht in die Lustigkeit zu schicken/ sondern fallen von einem extremo auf das andere/ und be- wegen dadurch andere zum lachen/ da sie sich einbilden/ sie führeten sich gar wohl und klug auf/ doch muß man mit ihnen ein Mitleiden haben. Das IV. Capitel. Vom Kopffweh und dunckeln Augen. DIe Haupt-Schmertzen sind dem-
Studenten-Kranckheiten Hoſen hefftig ſchmeiſſen. Sapienti ſat.Doch (damit ich wieder auf das vorige komme) iſt das bey denen hypochon- driacis zu loben/ daß ſie gemeiniglich die gelehrteſten/ ſinnreichſten und aufrich- tigſten ſeyn ohne Falſchheit/ ſind gern fromm und Gottfuͤrchtiger/ Urſach/ weil ſie nicht folche feurige/ fluͤchtige und freche Spiritus haben/ wie die an- dern. Auch wiſſen ſie ſich nicht in die Luſtigkeit zu ſchicken/ ſondern fallen von einem extremo auf das andere/ und be- wegen dadurch andere zum lachen/ da ſie ſich einbilden/ ſie fuͤhreten ſich gar wohl und klug auf/ doch muß man mit ihnen ein Mitleiden haben. Das IV. Capitel. Vom Kopffweh und dunckeln Augen. DIe Haupt-Schmertzen ſind dem-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0128" n="102"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Studenten-Kranckheiten</hi></fw><lb/> Hoſen hefftig ſchmeiſſen. <hi rendition="#aq">Sapienti ſat.</hi><lb/> Doch (damit ich wieder auf das vorige<lb/> komme) iſt das bey denen <hi rendition="#aq">hypochon-<lb/> driacis</hi> zu loben/ daß ſie gemeiniglich die<lb/> gelehrteſten/ ſinnreichſten und aufrich-<lb/> tigſten ſeyn ohne Falſchheit/ ſind gern<lb/> fromm und Gottfuͤrchtiger/ Urſach/<lb/> weil ſie nicht folche feurige/ fluͤchtige<lb/> und freche <hi rendition="#aq">Spiritus</hi> haben/ wie die an-<lb/> dern. Auch wiſſen ſie ſich nicht in die<lb/> Luſtigkeit zu ſchicken/ ſondern fallen von<lb/> einem <hi rendition="#aq">extremo</hi> auf das andere/ und be-<lb/> wegen dadurch andere zum lachen/ da<lb/> ſie ſich einbilden/ ſie fuͤhreten ſich gar<lb/> wohl und klug auf/ doch muß man mit<lb/> ihnen ein Mitleiden haben.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">IV.</hi> Capitel.</hi><lb/><hi rendition="#fr">Vom Kopffweh und dunckeln<lb/> Augen</hi>.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Ie Haupt-Schmertzen ſind<lb/> nicht die geringſten/ zumahlen/<lb/> wo ſie anhalten. Derer Haupt<lb/> Urſach iſt der verhinderte ordentliche<lb/> Umlauff des Gebluͤts/ da nemlich in<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dem-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [102/0128]
Studenten-Kranckheiten
Hoſen hefftig ſchmeiſſen. Sapienti ſat.
Doch (damit ich wieder auf das vorige
komme) iſt das bey denen hypochon-
driacis zu loben/ daß ſie gemeiniglich die
gelehrteſten/ ſinnreichſten und aufrich-
tigſten ſeyn ohne Falſchheit/ ſind gern
fromm und Gottfuͤrchtiger/ Urſach/
weil ſie nicht folche feurige/ fluͤchtige
und freche Spiritus haben/ wie die an-
dern. Auch wiſſen ſie ſich nicht in die
Luſtigkeit zu ſchicken/ ſondern fallen von
einem extremo auf das andere/ und be-
wegen dadurch andere zum lachen/ da
ſie ſich einbilden/ ſie fuͤhreten ſich gar
wohl und klug auf/ doch muß man mit
ihnen ein Mitleiden haben.
Das IV. Capitel.
Vom Kopffweh und dunckeln
Augen.
DIe Haupt-Schmertzen ſind
nicht die geringſten/ zumahlen/
wo ſie anhalten. Derer Haupt
Urſach iſt der verhinderte ordentliche
Umlauff des Gebluͤts/ da nemlich in
dem-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |