Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.und derer Curen. patienter ferenda sibi & proximo exem-plo sit ad ardentiorem DEI timorem & cultum, quia permittit DEus saepe, multas quosdam homines & magnas incidere aegritudines, quibus laeta sanitas carnis cum continuatione peccatorum maxi- mam non sine aeternae salutis jactura in- tulisset aegritudinem mentis. Sanitas enim sine remissione peccatorum nil conducit, cum potius sit condemnario &c. das ist: Jedwede Kranckheit ist ein Sühn-Opffer oder Busse/ entweder der Mensch wird durch diese angebohrne Göttliche Straf- fe/ Rache oder Peitsche zur künffti- gen Lebens-Besserung von dem ge- rechten Richter befördert/ oder es soll diese väterliche Heimsuchung und aufgelegtes Creutz/ welches er gedultig tragen sol ihme selbst und dem Nechsten ein Exempel seyn GOtt ins künfftige brünstiger zu fürchten und zu ehren/ weil GOtt öffters zuläst/ daß manche Men- schen in viele und grosse Kranckhei- ten gerathen/ welche sonsten die Ge- sund- D 5
und derer Curen. patienter ferenda ſibi & proximo exem-plo ſit ad ardentiorem DEI timorem & cultum, quia permittit DEus ſæpe, multas quosdam homines & magnas incidere ægritudines, quibus læta ſanitas carnis cum continuatione peccatorum maxi- mam non ſine æternæ ſalutis jactura in- tuliſſet ægritudinem mentis. Sanitas enim ſine remiſſione peccatorum nil conducit, cum potius ſit condemnario &c. das iſt: Jedwede Kranckheit iſt ein Suͤhn-Opffer oder Buſſe/ entweder der Menſch wird durch dieſe angebohrne Goͤttliche Straf- fe/ Rache oder Peitſche zur kuͤnffti- gen Lebens-Beſſerung von dem ge- rechten Richter befoͤrdert/ oder es ſoll dieſe vaͤterliche Heimſuchung und aufgelegtes Creutz/ welches er gedultig tragen ſol ihme ſelbſt und dem Nechſten ein Exempel ſeyn GOtt ins kuͤnfftige bruͤnſtiger zu fuͤrchten und zu ehren/ weil GOtt oͤffters zulaͤſt/ daß manche Men- ſchen in viele und groſſe Kranckhei- ten gerathen/ welche ſonſten die Ge- ſund- D 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0107" n="81"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und derer Curen.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">patienter ferenda ſibi & proximo exem-<lb/> plo ſit ad ardentiorem DEI timorem &<lb/> cultum, quia permittit DEus ſæpe, multas<lb/> quosdam homines & magnas incidere<lb/> ægritudines, quibus læta ſanitas carnis<lb/> cum continuatione peccatorum maxi-<lb/> mam non ſine æternæ ſalutis jactura in-<lb/> tuliſſet ægritudinem mentis. Sanitas<lb/> enim ſine remiſſione peccatorum nil<lb/> conducit, cum potius ſit condemnario<lb/> &c.</hi> das iſt: <hi rendition="#fr">Jedwede Kranckheit<lb/> iſt ein Suͤhn-Opffer oder Buſſe/<lb/> entweder der Menſch wird durch<lb/> dieſe angebohrne Goͤttliche Straf-<lb/> fe/ Rache oder Peitſche zur kuͤnffti-<lb/> gen Lebens-Beſſerung von dem ge-<lb/> rechten Richter befoͤrdert/ oder es<lb/> ſoll dieſe vaͤterliche Heimſuchung<lb/> und aufgelegtes Creutz/ welches er<lb/> gedultig tragen ſol ihme ſelbſt und<lb/> dem Nechſten ein Exempel ſeyn<lb/> GOtt ins kuͤnfftige bruͤnſtiger zu<lb/> fuͤrchten und zu ehren/ weil GOtt<lb/> oͤffters zulaͤſt/ daß manche Men-<lb/> ſchen in viele und groſſe Kranckhei-<lb/> ten gerathen/ welche ſonſten die Ge-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">D 5</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ſund-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [81/0107]
und derer Curen.
patienter ferenda ſibi & proximo exem-
plo ſit ad ardentiorem DEI timorem &
cultum, quia permittit DEus ſæpe, multas
quosdam homines & magnas incidere
ægritudines, quibus læta ſanitas carnis
cum continuatione peccatorum maxi-
mam non ſine æternæ ſalutis jactura in-
tuliſſet ægritudinem mentis. Sanitas
enim ſine remiſſione peccatorum nil
conducit, cum potius ſit condemnario
&c. das iſt: Jedwede Kranckheit
iſt ein Suͤhn-Opffer oder Buſſe/
entweder der Menſch wird durch
dieſe angebohrne Goͤttliche Straf-
fe/ Rache oder Peitſche zur kuͤnffti-
gen Lebens-Beſſerung von dem ge-
rechten Richter befoͤrdert/ oder es
ſoll dieſe vaͤterliche Heimſuchung
und aufgelegtes Creutz/ welches er
gedultig tragen ſol ihme ſelbſt und
dem Nechſten ein Exempel ſeyn
GOtt ins kuͤnfftige bruͤnſtiger zu
fuͤrchten und zu ehren/ weil GOtt
oͤffters zulaͤſt/ daß manche Men-
ſchen in viele und groſſe Kranckhei-
ten gerathen/ welche ſonſten die Ge-
ſund-
D 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/107 |
Zitationshilfe: | Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/107>, abgerufen am 27.07.2024. |