Dach, Simon: Einfältige und Wolgemeinte Trostreimchen bey sehr betrawerlichem aber seligem Hintritt aus dieser Welt Des Weiland WolEdlen und Vesten Hn. Sigismund Scharffen/ Königl. Mayst. in Pohlen und Schweden Secretarien etc. [Königsberg], 1652.Nach Bourges/ biß jhn aus verlangen Pariß zum andernmal vmbfangen Zu letzt nach allerley Beschwer Schickt Holland jhn in Preussen her Doch Dennemarck vnausgelassen. Dieß würd ich singen bester massen/ Was Leuten er nicht ohn Bedacht Sich überall bekant gemacht/ Auch was er in den fernen Landen Für Noht vnd Vnmuht ausgestanden/ Ach aber daß ich mit Verdruß Aus Zeit-gebrechen schweigen muß. Vnd köntt ich in die Schrifft der Weisen Mit Euch/ jhr wehrte Fraw/ nur reisen Vnd zeigen wie dieß ewer Leid Bey euch fleh' vmb Bescheidenheit. Jhr wisst von ewrer Hochzeit-Stunden Jst er der Kranckheit schlecht entbunden/ Was zwang ihn die nicht aus zu stehn/ Wie sehr beschwerlich must' er gehn! Der Herbst vnd Früling kam gegangen/ Da lag er allzeit wie gefangen/ Ver-
Nach Bourges/ biß jhn aus verlangen Pariß zum andernmal vmbfangen Zu letzt nach allerley Beſchwer Schickt Holland jhn in Preuſſen her Doch Dennemarck vnausgelaſſen. Dieß wuͤrd ich ſingen beſter maſſen/ Was Leuten er nicht ohn Bedacht Sich uͤberall bekant gemacht/ Auch was er in den fernen Landen Fuͤr Noht vnd Vnmuht ausgeſtanden/ Ach aber daß ich mit Verdruß Aus Zeit-gebrechen ſchweigen muß. Vnd koͤntt ich in die Schrifft der Weiſen Mit Euch/ jhr wehrte Fraw/ nur reiſen Vnd zeigen wie dieß ewer Leid Bey euch fleh' vmb Beſcheidenheit. Jhr wiſſt von ewrer Hochzeit-Stunden Jſt er der Kranckheit ſchlecht entbunden/ Was zwang ihn die nicht aus zu ſtehn/ Wie ſehr beſchwerlich muſt' er gehn! Der Herbſt vnd Fruͤling kam gegangen/ Da lag er allzeit wie gefangen/ Ver-
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Nach Bourges/ biß jhn aus verlangen
Pariß zum andernmal vmbfangen
Zu letzt nach allerley Beſchwer
Schickt Holland jhn in Preuſſen her
Doch Dennemarck vnausgelaſſen.
Dieß wuͤrd ich ſingen beſter maſſen/
Was Leuten er nicht ohn Bedacht
Sich uͤberall bekant gemacht/
Auch was er in den fernen Landen
Fuͤr Noht vnd Vnmuht ausgeſtanden/
Ach aber daß ich mit Verdruß
Aus Zeit-gebrechen ſchweigen muß.
Vnd koͤntt ich in die Schrifft der Weiſen
Mit Euch/ jhr wehrte Fraw/ nur reiſen
Vnd zeigen wie dieß ewer Leid
Bey euch fleh' vmb Beſcheidenheit.
Jhr wiſſt von ewrer Hochzeit-Stunden
Jſt er der Kranckheit ſchlecht entbunden/
Was zwang ihn die nicht aus zu ſtehn/
Wie ſehr beſchwerlich muſt' er gehn!
Der Herbſt vnd Fruͤling kam gegangen/
Da lag er allzeit wie gefangen/
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