Dach, Simon: Trost-Schrifftchen Bey seeligem zwar/ aber den Hinterbliebenen hochbetrübtem Ableiben Der Weiland viel Ehr und Tugendsamen Frawen Elisabeth gebohrnen Pärsinn Seel. Herrn Thomas Jennicken etc. nachgelassenen Witwen. Königsberg, 1652.HErr Jenncke diese Trawrigheit Trifft zwar die Ewren allerseit/ Doch dünckt mich Euch am mei- Die Mutter eilt aus diesem Licht/ (sten: Jhr habt jhr weder einge Pflicht noch Hülffe können leisten. Jhr sitzet vmb der Weichsel Rand Vnd werbet mit nicht-träger Hand Der alles sich mus fügen/ Gedenckt auff ewres Hauses Zier/ Jndessen liegt die Mutter hier Ach! in den letzten Zügen. Ohn zweiffel hat sie da nach Euch Gethan der Turteltauben gleich Wenn ihr der Gatt' entstanden/ Vnd wol gesagt: Wo bleibt er doch? Verlässet er mich arme noch? Jhr waret nicht verhanden. Dies
HErr Jenncke dieſe Trawrigheit Trifft zwar die Ewren allerſeit/ Doch duͤnckt mich Euch am mei- Die Mutter eilt aus dieſem Licht/ (ſten: Jhr habt jhr weder einge Pflicht noch Huͤlffe koͤnnen leiſten. Jhr ſitzet vmb der Weichſel Rand Vnd werbet mit nicht-traͤger Hand Der alles ſich mus fuͤgen/ Gedenckt auff ewres Hauſes Zier/ Jndeſſen liegt die Mutter hier Ach! in den letzten Zuͤgen. Ohn zweiffel hat ſie da nach Euch Gethan der Turteltauben gleich Wenn ihr der Gatt' entſtanden/ Vnd wol geſagt: Wo bleibt er doch? Verlaͤſſet er mich arme noch? Jhr waret nicht verhanden. Dies
<TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0006"/> <lg type="poem"> <lg> <l><hi rendition="#in">H</hi>Err Jenncke dieſe Trawrigheit</l><lb/> <l>Trifft zwar die Ewren allerſeit/</l><lb/> <l xml:id="z1" next="#z2">Doch duͤnckt mich Euch am mei-</l><lb/> <l>Die Mutter eilt aus dieſem Licht/</l> <l xml:id="z2" prev="#z1">(ſten:</l><lb/> <l>Jhr habt jhr weder einge Pflicht</l><lb/> <l>noch Huͤlffe koͤnnen leiſten.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Jhr ſitzet vmb der Weichſel Rand</l><lb/> <l>Vnd werbet mit nicht-traͤger Hand</l><lb/> <l>Der alles ſich mus fuͤgen/</l><lb/> <l>Gedenckt auff ewres Hauſes Zier/</l><lb/> <l>Jndeſſen liegt die Mutter hier</l><lb/> <l>Ach! in den letzten Zuͤgen.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Ohn zweiffel hat ſie da nach Euch</l><lb/> <l>Gethan der Turteltauben gleich</l><lb/> <l>Wenn ihr der Gatt' entſtanden/</l><lb/> <l>Vnd wol geſagt: Wo bleibt er doch?</l><lb/> <l>Verlaͤſſet er mich arme noch?</l><lb/> <l>Jhr waret nicht verhanden.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Dies</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [0006]
HErr Jenncke dieſe Trawrigheit
Trifft zwar die Ewren allerſeit/
Doch duͤnckt mich Euch am mei-
Die Mutter eilt aus dieſem Licht/ (ſten:
Jhr habt jhr weder einge Pflicht
noch Huͤlffe koͤnnen leiſten.
Jhr ſitzet vmb der Weichſel Rand
Vnd werbet mit nicht-traͤger Hand
Der alles ſich mus fuͤgen/
Gedenckt auff ewres Hauſes Zier/
Jndeſſen liegt die Mutter hier
Ach! in den letzten Zuͤgen.
Ohn zweiffel hat ſie da nach Euch
Gethan der Turteltauben gleich
Wenn ihr der Gatt' entſtanden/
Vnd wol geſagt: Wo bleibt er doch?
Verlaͤſſet er mich arme noch?
Jhr waret nicht verhanden.
Dies
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Preußen 17 digital - Digitalisierung des im VD 17 nachgewiesenen Bestandes preußischer Drucke der Staatsbibliothek zu Berlin: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2014-11-04T17:43:40Z)
Weitere Informationen:Diese Transkription wurde automatisch durch OCR erfasst.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |