Dach, Simon: Frülings-Gedancken Bey seligem Hintrit aus dieser Welt Der Viel Ehr- und Tugendreichen Frawen Annen gebohrnen Pohlinn Des Weiland WolEhrnvesten VorAchtbahrn Nahmhafften und Wolweisen Herrn Michael Dehnen/ dieser löbliche[n] Stadt Kneiphoff Königsberg Wolverdienten Rahtsverwandten [et]c. hinterlassenen Wittwen. Königsberg, 1652.ES ist/ gewünschter Frühling/ war/ Dein Reichthum kröhnt das gantze (Jahr/ Du bist die Lust der Zeiten/ Dein FußStapff wäscht in Oele sich/ Dein Kleid kan mehr als Königlich Feld Berg und Thal bespreiten. Kein Morpheus ist so mannigfalt Als du in tausent Lust-gestalt/ Du lächelst durch die Sonne/ Durch dich ergetzt sich Mensch und Thier/ Du bist der Glieder newe Zier Vnd aller Hertzen Wonne. Du bist das Leben in dem Meer Du singest auff den Zweigen her/ Vnd wehest in den Lüfften/ Du regst der Bäch' und Quellen Fluth/ Vnd bist das unerschöhffte Gut Tieff in der Erden Klüfften. Wolan/
ES iſt/ gewuͤnſchter Fruͤhling/ war/ Dein Reichthum kroͤhnt das gantze (Jahr/ Du biſt die Luſt der Zeiten/ Dein FußStapff waͤſcht in Oele ſich/ Dein Kleid kan mehr als Koͤniglich Feld Berg und Thal beſpreiten. Kein Morpheus iſt ſo mannigfalt Als du in tauſent Luſt-geſtalt/ Du laͤchelſt durch die Sonne/ Durch dich ergetzt ſich Menſch uñ Thier/ Du biſt der Glieder newe Zier Vnd aller Hertzen Wonne. Du biſt das Leben in dem Meer Du ſingeſt auff den Zweigen her/ Vnd weheſt in den Luͤfften/ Du regſt der Baͤch' und Quellen Fluth/ Vnd biſt das unerſchoͤhffte Gut Tieff in der Erden Kluͤfften. Wolan/
<TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0006"/> <lg type="poem"> <lg> <l><hi rendition="#in">E</hi>S iſt/ gewuͤnſchter Fruͤhling/ war/</l><lb/> <l>Dein Reichthum kroͤhnt das gantze<lb/><space dim="horizontal"/>(Jahr/</l><lb/> <l>Du biſt die Luſt der Zeiten/</l><lb/> <l>Dein FußStapff waͤſcht in Oele ſich/</l><lb/> <l>Dein Kleid kan mehr als Koͤniglich</l><lb/> <l>Feld Berg und Thal beſpreiten.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Kein Morpheus iſt ſo mannigfalt</l><lb/> <l>Als du in tauſent Luſt-geſtalt/</l><lb/> <l>Du laͤchelſt durch die Sonne/</l><lb/> <l>Durch dich ergetzt ſich Menſch uñ Thier/</l><lb/> <l>Du biſt der Glieder newe Zier</l><lb/> <l>Vnd aller Hertzen Wonne.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Du biſt das Leben in dem Meer</l><lb/> <l>Du ſingeſt auff den Zweigen her/</l><lb/> <l>Vnd weheſt in den Luͤfften/</l><lb/> <l>Du regſt der Baͤch' und Quellen Fluth/</l><lb/> <l>Vnd biſt das unerſchoͤhffte Gut</l><lb/> <l>Tieff in der Erden Kluͤfften. </l> </lg><lb/> <fw type="catch" place="bottom">Wolan/</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [0006]
ES iſt/ gewuͤnſchter Fruͤhling/ war/
Dein Reichthum kroͤhnt das gantze
(Jahr/
Du biſt die Luſt der Zeiten/
Dein FußStapff waͤſcht in Oele ſich/
Dein Kleid kan mehr als Koͤniglich
Feld Berg und Thal beſpreiten.
Kein Morpheus iſt ſo mannigfalt
Als du in tauſent Luſt-geſtalt/
Du laͤchelſt durch die Sonne/
Durch dich ergetzt ſich Menſch uñ Thier/
Du biſt der Glieder newe Zier
Vnd aller Hertzen Wonne.
Du biſt das Leben in dem Meer
Du ſingeſt auff den Zweigen her/
Vnd weheſt in den Luͤfften/
Du regſt der Baͤch' und Quellen Fluth/
Vnd biſt das unerſchoͤhffte Gut
Tieff in der Erden Kluͤfften.
Wolan/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/636640809 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/636640809/6 |
Zitationshilfe: | Dach, Simon: Frülings-Gedancken Bey seligem Hintrit aus dieser Welt Der Viel Ehr- und Tugendreichen Frawen Annen gebohrnen Pohlinn Des Weiland WolEhrnvesten VorAchtbahrn Nahmhafften und Wolweisen Herrn Michael Dehnen/ dieser löbliche[n] Stadt Kneiphoff Königsberg Wolverdienten Rahtsverwandten [et]c. hinterlassenen Wittwen. Königsberg, 1652, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/636640809/6>, abgerufen am 16.02.2025. |