Dach, Simon: Klag und Trost-Reimchen Bey betrawerlichem und unverhofftem Hintritt aus dieser Welt Des EhrenVesten Achtbarn und Wolbenahmten H. Caspar Reimers etc. Königsberg, 1652.Der forscht die Linien seiner Hand Sich seines Endes zu bescheiden/ Der der Geburts-gestirne Stand/ Ob er den Tod noch könne meiden. Er aber schluckt vns sämptlich ein Offt eh wir seiner innen werden/ Den bringt das Fieber/ den der Stein/ Den andre Kranckheit in die Erden. Wir müssen Kinder/ Weib vnd Hauß Sampt allem endlich übergeben/ Die Welt treibt selber vns hinaus Vnd klagt wann wir zu lange leben. Wie eine Jungfraw allezeit Nach newen Mustern lieber trachtet/ Jm gegentheil das alte Kleid/ Wie gantz es jmmer sey verachtet. So wechselt auch der Weltkreiß ab Legt vns sein altes Muster nieder/ Vnd wie aus Eckel in das Grab Vnd nimmt jhm newe Menschen wieder. Was
Der forſcht die Linien ſeiner Hand Sich ſeines Endes zu beſcheiden/ Der der Geburts-geſtirne Stand/ Ob er den Tod noch koͤnne meiden. Er aber ſchluckt vns ſaͤmptlich ein Offt eh wir ſeiner innen werden/ Den bringt das Fieber/ den der Stein/ Den andre Kranckheit in die Erden. Wir muͤſſen Kinder/ Weib vnd Hauß Sampt allem endlich uͤbergeben/ Die Welt treibt ſelber vns hinaus Vnd klagt wann wir zu lange leben. Wie eine Jungfraw allezeit Nach newen Muſtern lieber trachtet/ Jm gegentheil das alte Kleid/ Wie gantz es jmmer ſey verachtet. So wechſelt auch der Weltkreiß ab Legt vns ſein altes Muſter nieder/ Vnd wie aus Eckel in das Grab Vnd nimmt jhm newe Menſchen wieder. Was
<TEI> <text> <body> <div> <lg type="poem"> <pb facs="#f0008"/> <lg> <l>Der forſcht die Linien ſeiner Hand</l><lb/> <l>Sich ſeines Endes zu beſcheiden/</l><lb/> <l>Der der Geburts-geſtirne Stand/</l><lb/> <l>Ob er den Tod noch koͤnne meiden. </l> </lg><lb/> <lg> <l>Er aber ſchluckt vns ſaͤmptlich ein</l><lb/> <l>Offt eh wir ſeiner innen werden/</l><lb/> <l>Den bringt das Fieber/ den der Stein/</l><lb/> <l>Den andre Kranckheit in die Erden. </l> </lg><lb/> <lg> <l>Wir muͤſſen Kinder/ Weib vnd Hauß</l><lb/> <l>Sampt allem endlich uͤbergeben/</l><lb/> <l>Die Welt treibt ſelber vns hinaus</l><lb/> <l>Vnd klagt wann wir zu lange leben. </l> </lg><lb/> <lg> <l>Wie eine Jungfraw allezeit</l><lb/> <l>Nach newen Muſtern lieber trachtet/</l><lb/> <l>Jm gegentheil das alte Kleid/</l><lb/> <l>Wie gantz es jmmer ſey verachtet. </l> </lg><lb/> <lg> <l>So wechſelt auch der Weltkreiß ab</l><lb/> <l>Legt vns ſein altes Muſter nieder/</l><lb/> <l>Vnd wie aus Eckel in das Grab</l><lb/> <l>Vnd nimmt jhm newe Menſchen wieder.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Was</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [0008]
Der forſcht die Linien ſeiner Hand
Sich ſeines Endes zu beſcheiden/
Der der Geburts-geſtirne Stand/
Ob er den Tod noch koͤnne meiden.
Er aber ſchluckt vns ſaͤmptlich ein
Offt eh wir ſeiner innen werden/
Den bringt das Fieber/ den der Stein/
Den andre Kranckheit in die Erden.
Wir muͤſſen Kinder/ Weib vnd Hauß
Sampt allem endlich uͤbergeben/
Die Welt treibt ſelber vns hinaus
Vnd klagt wann wir zu lange leben.
Wie eine Jungfraw allezeit
Nach newen Muſtern lieber trachtet/
Jm gegentheil das alte Kleid/
Wie gantz es jmmer ſey verachtet.
So wechſelt auch der Weltkreiß ab
Legt vns ſein altes Muſter nieder/
Vnd wie aus Eckel in das Grab
Vnd nimmt jhm newe Menſchen wieder.
Was
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/636543919 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/636543919/8 |
Zitationshilfe: | Dach, Simon: Klag und Trost-Reimchen Bey betrawerlichem und unverhofftem Hintritt aus dieser Welt Des EhrenVesten Achtbarn und Wolbenahmten H. Caspar Reimers etc. Königsberg, 1652, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/636543919/8>, abgerufen am 27.07.2024. |