Dach, Simon: Klag- und Trost-Reimchen Bey unverhofftem und kläglichem wiewol seligem Abschied aus dieser Welt Des Anmuthigen und liebreichen Kindes Jungfr. Annen Catharinen/ Deß weiland edlen Herrn Sigismund Scharffen/ etc. etc. Wie auch Der Ehr und Tugendreichsten Frawen Reginen gebohrnen Schimmelfenniginnen/ Ehlichen hertzlieben Töchterleins. [Königsberg], 1653.Er wieget auff gerechter Hand Jch schifft' einmahl das Cürisch' Hab Aus meiner Vater-Stad herab Wie lachte mir der Himmel Gantz unbewölckt den gantzen Tag/ Den Abend kam ein Donnerschlag Vnd grosses Lufftgetümmel. Jm Augenblick war aller Pracht Der Sonnen Hellen-finstre Nacht/ Nim aus des Plitzes Fewer/ Von oben goß der Himmel her Stein Hagel einer Sündfluhtmeer Vnd alles ungehewer. Als es kein Viertel Stündchen war Schien uns die Sonne wieder klar/ Wir huben an zu singen. Wer weiß/ ich hoff' es/ dieses Leid Wird euch beständig gutte Zeit Auch ebenmeffig bringen/ Mein
Er wieget auff gerechter Hand Jch ſchifft' einmahl das Cuͤriſch' Hab Aus meiner Vater-Stad herab Wie lachte mir der Himmel Gantz unbewoͤlckt den gantzen Tag/ Den Abend kam ein Donnerſchlag Vnd groſſes Lufftgetuͤmmel. Jm Augenblick war aller Pracht Der Sonnen Hellen-finſtre Nacht/ Nim aus des Plitzes Fewer/ Von oben goß der Himmel her Stein Hagel einer Suͤndfluhtmeer Vnd alles ungehewer. Als es kein Viertel Stuͤndchen war Schien uns die Sonne wieder klar/ Wir huben an zu ſingen. Wer weiß/ ich hoff' es/ dieſes Leid Wird euch beſtaͤndig gutte Zeit Auch ebenmeffig bringen/ Mein
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Er wieget auff gerechter Hand
Der Menſchen Noht- und Frewden-Stand
Vnd thut was jhm gefaͤllet.
Jch ſchifft' einmahl das Cuͤriſch' Hab
Aus meiner Vater-Stad herab
Wie lachte mir der Himmel
Gantz unbewoͤlckt den gantzen Tag/
Den Abend kam ein Donnerſchlag
Vnd groſſes Lufftgetuͤmmel.
Jm Augenblick war aller Pracht
Der Sonnen Hellen-finſtre Nacht/
Nim aus des Plitzes Fewer/
Von oben goß der Himmel her
Stein Hagel einer Suͤndfluhtmeer
Vnd alles ungehewer.
Als es kein Viertel Stuͤndchen war
Schien uns die Sonne wieder klar/
Wir huben an zu ſingen.
Wer weiß/ ich hoff' es/ dieſes Leid
Wird euch beſtaͤndig gutte Zeit
Auch ebenmeffig bringen/
Mein
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Zitationshilfe: | Dach, Simon: Klag- und Trost-Reimchen Bey unverhofftem und kläglichem wiewol seligem Abschied aus dieser Welt Des Anmuthigen und liebreichen Kindes Jungfr. Annen Catharinen/ Deß weiland edlen Herrn Sigismund Scharffen/ etc. etc. Wie auch Der Ehr und Tugendreichsten Frawen Reginen gebohrnen Schimmelfenniginnen/ Ehlichen hertzlieben Töchterleins. [Königsberg], 1653, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/636535975/11>, abgerufen am 16.02.2025. |