Dach, Simon: Klag- und Trost-Reime/ Bey seligem Ableiben Des ... Herrn Reinhold Langerfelds Beyder Rechten D. und der löblichen Altstad Königsberg ... Rahtsverwandten. Königsberg, 1658.Daher auch aller Rechte Grund Vnd was man irgends weis zu lesen Jhm so genaw und trewlich kunt/ Als mir mein Reim nicht nicht ist/ gewesen/ Dazu sein reiffes Vrtheil kam! Das Altten auch die Schärffe nam. Wer ließ sich jemals mit ihm ein Jm Schertzen oder ernsten Sachen Vnd muste nicht bezaubert seyn Nicht sich verwundern oder lachen? Der lebte seinen Sinn und Fleiß Der gab ihm des Gedächtnis Preiß O Vnglück daß das Vaterland/ Nicht wie es solte/ sein genossen/ Vnd daß der hohen Künste Pfand Mit Lethen Fluth wird übergossen/ Daß Kosten Arbeit und die Zeit Zugleich mit ihm sind abgemeyt. Zwar Ehr und Glück verfolgten ihn Vnd suchten sich vor ihm zu schmiegen/ Jhn nach Verdienst hervor zu ziehn/ Durch Satzung woltt' es sich nicht fügen/ Biß daß die Kranckheit auff ihn stieß Die endlich nimmer von ihm ließ. Daher auch aller Rechte Grund Vnd was man irgends weis zu leſen Jhm ſo genaw und trewlich kunt/ Als mir mein Reim nicht nicht iſt/ geweſen/ Dazu ſein reiffes Vrtheil kam! Das Altten auch die Schaͤrffe nam. Wer ließ ſich jemals mit ihm ein Jm Schertzen oder ernſten Sachen Vnd muſte nicht bezaubert ſeyn Nicht ſich verwundern oder lachen? Der lebte ſeinen Sinn und Fleiß Der gab ihm des Gedaͤchtnis Preiß O Vngluͤck daß das Vaterland/ Nicht wie es ſolte/ ſein genoſſen/ Vnd daß der hohen Kuͤnſte Pfand Mit Lethen Fluth wird uͤbergoſſen/ Daß Koſten Arbeit und die Zeit Zugleich mit ihm ſind abgemeyt. Zwar Ehr und Gluͤck verfolgten ihn Vnd ſuchten ſich vor ihm zu ſchmiegen/ Jhn nach Verdienſt hervor zu ziehn/ Durch Satzung woltt' es ſich nicht fuͤgen/ Biß daß die Kranckheit auff ihn ſtieß Die endlich nimmer von ihm ließ. <TEI> <text> <body> <div> <lg type="poem"> <pb facs="#f0004"/> <lg> <l>Daher auch aller Rechte Grund</l><lb/> <l>Vnd was man irgends weis zu leſen</l><lb/> <l>Jhm ſo genaw und trewlich kunt/</l><lb/> <l>Als mir mein Reim nicht nicht iſt/ geweſen/</l><lb/> <l>Dazu ſein reiffes Vrtheil kam! </l><lb/> <l>Das Altten auch die Schaͤrffe nam. </l> </lg><lb/> <lg> <l>Wer ließ ſich jemals mit ihm ein</l><lb/> <l>Jm Schertzen oder ernſten Sachen</l><lb/> <l>Vnd muſte nicht bezaubert ſeyn</l><lb/> <l>Nicht ſich verwundern oder lachen?</l><lb/> <l>Der lebte ſeinen Sinn und Fleiß</l><lb/> <l>Der gab ihm des Gedaͤchtnis Preiß </l> </lg><lb/> <lg> <l>O Vngluͤck daß das Vaterland/</l><lb/> <l>Nicht wie es ſolte/ ſein genoſſen/</l><lb/> <l>Vnd daß der hohen Kuͤnſte Pfand</l><lb/> <l>Mit Lethen Fluth wird uͤbergoſſen/</l><lb/> <l>Daß Koſten Arbeit und die Zeit</l><lb/> <l>Zugleich mit ihm ſind abgemeyt. </l> </lg><lb/> <lg> <l>Zwar Ehr und Gluͤck verfolgten ihn</l><lb/> <l>Vnd ſuchten ſich vor ihm zu ſchmiegen/</l><lb/> <l>Jhn nach Verdienſt hervor zu ziehn/</l><lb/> <l>Durch Satzung woltt' es ſich nicht fuͤgen/</l><lb/> <l>Biß daß die Kranckheit auff ihn ſtieß</l><lb/> <l>Die endlich nimmer von ihm ließ.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [0004]
Daher auch aller Rechte Grund
Vnd was man irgends weis zu leſen
Jhm ſo genaw und trewlich kunt/
Als mir mein Reim nicht nicht iſt/ geweſen/
Dazu ſein reiffes Vrtheil kam!
Das Altten auch die Schaͤrffe nam.
Wer ließ ſich jemals mit ihm ein
Jm Schertzen oder ernſten Sachen
Vnd muſte nicht bezaubert ſeyn
Nicht ſich verwundern oder lachen?
Der lebte ſeinen Sinn und Fleiß
Der gab ihm des Gedaͤchtnis Preiß
O Vngluͤck daß das Vaterland/
Nicht wie es ſolte/ ſein genoſſen/
Vnd daß der hohen Kuͤnſte Pfand
Mit Lethen Fluth wird uͤbergoſſen/
Daß Koſten Arbeit und die Zeit
Zugleich mit ihm ſind abgemeyt.
Zwar Ehr und Gluͤck verfolgten ihn
Vnd ſuchten ſich vor ihm zu ſchmiegen/
Jhn nach Verdienſt hervor zu ziehn/
Durch Satzung woltt' es ſich nicht fuͤgen/
Biß daß die Kranckheit auff ihn ſtieß
Die endlich nimmer von ihm ließ.
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