Dach, Simon: Wolverdientes Denckmahl Der ... Frawen Marien gebornen von Mülheim/ Des ... Herrn Heinrich von Oppens/ ErbHerrn auff Friederichsdorff etc. Sein: Churfl. Durchl. zu Brandenb. bey dero LeibRegiment ... Obristen Wachtmeisters ... Hausfrawen. Königsberg, 1655.Seyd über jhrer Seligkeit Vnd grossem Lohn vielmehr erfrewt/ Weil jhr gesehn/ daß sie hat müssen Jhr junges Leben nur beschliessen. Hie halff kein Mittel und kein Rath/ Noch was Artzney und Pflegethat/ Denn wessen Ziel bereit ist kommen Der muß nur werden hingenommen. So war auch jhrer Schwester Tod Nichts anders als die Kindes-noth. Ein Sohn/ deß sie nun war genesen/ Der ist ihr Vntergang gewesen. Der Trost der ist der schlechtste nicht Dieweil sie stirbt der Tugend Licht/ Die voller Stoltz und Weltsucht stecken Laß die geringen Trost erwecken. Dieweil wir alle sterblich sind/ Die gantze Welt ist Rauch und Wind/ Wol denen/ die/ wenn sie erblassen/ Den jhren Lieb und Ruhm verlassen! Seyd uͤber jhrer Seligkeit Vnd groſſem Lohn vielmehr erfrewt/ Weil jhr geſehn/ daß ſie hat muͤſſen Jhr junges Leben nur beſchlieſſen. Hie halff kein Mittel und kein Rath/ Noch was Artzney und Pflegethat/ Denn weſſen Ziel bereit iſt kommen Der muß nur werden hingenommen. So war auch jhrer Schweſter Tod Nichts anders als die Kindes-noth. Ein Sohn/ deß ſie nun war geneſen/ Der iſt ihr Vntergang geweſen. Der Troſt der iſt der ſchlechtſte nicht Dieweil ſie ſtirbt der Tugend Licht/ Die voller Stoltz und Weltſucht ſtecken Laß die geringen Troſt erwecken. Dieweil wir alle ſterblich ſind/ Die gantze Welt iſt Rauch und Wind/ Wol denen/ die/ wenn ſie erblaſſen/ Den jhren Lieb und Ruhm verlaſſen! <TEI> <text> <body> <div> <lg type="poem"> <pb facs="#f0008"/> <lg> <l>Seyd uͤber jhrer Seligkeit</l><lb/> <l>Vnd groſſem Lohn vielmehr erfrewt/</l><lb/> <l>Weil jhr geſehn/ daß ſie hat muͤſſen</l><lb/> <l>Jhr junges Leben nur beſchlieſſen. </l> </lg><lb/> <lg> <l>Hie halff kein Mittel und kein Rath/</l><lb/> <l>Noch was Artzney und Pflegethat/</l><lb/> <l>Denn weſſen Ziel bereit iſt kommen</l><lb/> <l>Der muß nur werden hingenommen. </l> </lg><lb/> <lg> <l>So war auch jhrer Schweſter Tod</l><lb/> <l>Nichts anders als die Kindes-noth.</l><lb/> <l>Ein Sohn/ deß ſie nun war geneſen/</l><lb/> <l>Der iſt ihr Vntergang geweſen. </l> </lg><lb/> <lg> <l>Der Troſt der iſt der ſchlechtſte nicht</l><lb/> <l>Dieweil ſie ſtirbt der Tugend Licht/</l><lb/> <l>Die voller Stoltz und Weltſucht ſtecken</l><lb/> <l>Laß die geringen Troſt erwecken. </l> </lg><lb/> <lg> <l>Dieweil wir alle ſterblich ſind/</l><lb/> <l>Die gantze Welt iſt Rauch und Wind/</l><lb/> <l>Wol denen/ die/ wenn ſie erblaſſen/</l><lb/> <l>Den jhren Lieb und Ruhm verlaſſen!</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0008]
Seyd uͤber jhrer Seligkeit
Vnd groſſem Lohn vielmehr erfrewt/
Weil jhr geſehn/ daß ſie hat muͤſſen
Jhr junges Leben nur beſchlieſſen.
Hie halff kein Mittel und kein Rath/
Noch was Artzney und Pflegethat/
Denn weſſen Ziel bereit iſt kommen
Der muß nur werden hingenommen.
So war auch jhrer Schweſter Tod
Nichts anders als die Kindes-noth.
Ein Sohn/ deß ſie nun war geneſen/
Der iſt ihr Vntergang geweſen.
Der Troſt der iſt der ſchlechtſte nicht
Dieweil ſie ſtirbt der Tugend Licht/
Die voller Stoltz und Weltſucht ſtecken
Laß die geringen Troſt erwecken.
Dieweil wir alle ſterblich ſind/
Die gantze Welt iſt Rauch und Wind/
Wol denen/ die/ wenn ſie erblaſſen/
Den jhren Lieb und Ruhm verlaſſen!
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