Beuthelius, Johann: Christliches Leben vnd Seliges Sterben. Wittenberg, 1603.Freund hielt/ der fragt/ ob er mitgewilliget/ das ich sein Predl- (So ehret der Geselle das Straffampt/ denn er meinte/ Jn der Kirchen saß er nicht wie ein Ziffra/ sondern halff Wenn er Leibes schwachheit halben dieKirche nicht be- Wenn er sich zum Tisch des HErrn wolt machen/ so Welches G ij
Freund hielt/ der fragt/ ob er mitgewilliget/ das ich ſein Predl- (So ehret der Geſelle das Straffampt/ denn er meinte/ Jn der Kirchen ſaß er nicht wie ein Ziffra/ ſondern halff Wenn er Leibes ſchwachheit halben dieKirche nicht be- Wenn er ſich zum Tiſch des HErrn wolt machen/ ſo Welches G ij
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Freund hielt/ der fragt/ ob er mitgewilliget/ das ich ſein Predl-
ger ſolt werdẽ? Er antwortet: Ja/ Ey ſpricht jener drauff: Ei-
nen Teuffel ſeyd jr los wordẽ/ jr werdet ſieben wider bekom̃en.
(So ehret der Geſelle das Straffampt/ denn er meinte/
M. Rudloff were ein ernſter ſtraffprediger geweſt ich wuͤrde
es ſiebenmal herter machẽ/ vnd meinte hiemit ein danck zuver-
dienen) Aber der S. Juncker hat fein drauff geantwortet: Es
mus dannoch einer ſein/ der vns die warheit ſagt: Jhr vnd
ewers gleichen thuts nicht/ druͤmb muͤſſen es vnſere Prediger
thun. Dieſes hab ich aus meines ſeligen Junckern Munde
ſelbſt mehr dann einmal referiren hoͤren/ wenn wir vnter vns
vom Straffampt ſpracheten.
Jn der Kirchen ſaß er nicht wie ein Ziffra/ ſondern halff
die Chriſtlichen Geſenge mit ſonder luſt vnnd andacht gern
mit ſingẽ/ darzu er dann ſeine Geſangbuͤchlein bereitet hatte/
vnd folget hierin S. Pauli Lehr: Singet vnnd ſpielet dem
HErrn in ewren Hertzen.
Eph. 5.
Coloſſ. 3.
Wenn er Leibes ſchwachheit halben dieKirche nicht be-
ſuchen kundt/ ſo hat er vnter andern daheime D. Simonis
Pauli Extract/ den laſe er fleiſſig/ ſagte auch/ dz were ein feine
Poſtill fuͤr jhm/ denn es were fein deutlich vnd kurtz der Tert
darin erkleret/ wie noch den nechſt verfloſſenen Newen Jars-
tag/ weil er ſchon domals mit ſeiner ſchwachheit beladen/ do
hatte er die Erklerung des Evangelij aus erwehnten Authore
vnter der Predigt geleſen/ vnd do ich nach der Predigt zu jhm
kam/ vnd jn beſuchte/ zeigte er mir/ was er doſelbſt von der H.
Tauffe geleſen hette/ ſagte auch/ wie es jm hette wolgefallen/ er
wolts ſonderlich zeichnen.
Wenn er ſich zum Tiſch des HErrn wolt machen/ ſo
hatte er wol acht auff ſein ſachen/ Er bereitet ſich fein zuvor/
vnnd hielt dieſe Ordnung/ das nicht einer heute/ der an-
der morgen/ ſondern mit ſeiner lieben Ehewirtinne zu-
gleich bereitet er ſich/ vnnd befahl das ſein Hoffgeſinde/
ſo viel anheimiſch waren/ auch zu der zeit ſich ſchickten.
Welches
G ij
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