Böttner, Konrad: I. N. J. Der Nach Gottes Willen seelig entschlaffenen Gott und Tugend ergebenen Jungfer. Lauban, [1733].Denn in Kranckheit, Schmertz und Tod Alles irdische Vergnügen, Was Dein Seidel Dir versprach, Setztest Du dem Himmel nach. JESU in den Armen liegen War nunmehr der treuen Brust Die gewünscht' und süßte Lust. Wehl Dir, treu-verbliebne Seele! Siehe, wie Dein treuster Freund, JEsus, es so gut gemeint! Er entreist Dich aus der Höle Dieser Welt, und führt Dich ein Da, wo Salems Zimmer seyn. Ach, wie gläntzt die Cron der Ehren, Die Dein Heyland Dir geweiht! Ach, wie muß sein Unschulds-Kleid Deine Schöne so vermehren! Nun bist Du mit Jhm vertraut, Höchst-beglückte Himmels-Braut.* Darum inniglich Betrübte! Treuer Seidel, weine nicht! Eltern, Deren Hertze bricht, Weinet nicht! Denn die Geliebte Trifft * Die Wohlseelige wurde sonderlich in ihrer Sterbens-Freudigkeit ge- stärcket, da Sie sich die letzte Nacht, und also wenige Stunden vor ih- rem Absterben, als eine geschmückte Braut erblickte, welcher der Hey- land die himmlische Crone aufsetzte; daher Sie die Umstehenden sol- ches mit anzuschauen freudigst ermunterte, und die Worte ihres See- len-Bräutigams: Sey getreu etc. etc. zu ihrem Leichen-Texte noch- mahls verordnete. J 3
Denn in Kranckheit, Schmertz und Tod Alles irdiſche Vergnuͤgen, Was Dein Seidel Dir verſprach, Setzteſt Du dem Himmel nach. JESU in den Armen liegen War nunmehr der treuen Bruſt Die gewuͤnſcht’ und ſuͤßte Luſt. Wehl Dir, treu-verbliebne Seele! Siehe, wie Dein treuſter Freund, JEſus, es ſo gut gemeint! Er entreiſt Dich aus der Hoͤle Dieſer Welt, und fuͤhrt Dich ein Da, wo Salems Zimmer ſeyn. Ach, wie glaͤntzt die Cron der Ehren, Die Dein Heyland Dir geweiht! Ach, wie muß ſein Unſchulds-Kleid Deine Schoͤne ſo vermehren! Nun biſt Du mit Jhm vertraut, Hoͤchſt-begluͤckte Himmels-Braut.* Darum inniglich Betruͤbte! Treuer Seidel, weine nicht! Eltern, Deren Hertze bricht, Weinet nicht! Denn die Geliebte Trifft * Die Wohlſeelige wurde ſonderlich in ihrer Sterbens-Freudigkeit ge- ſtaͤrcket, da Sie ſich die letzte Nacht, und alſo wenige Stunden vor ih- rem Abſterben, als eine geſchmuͤckte Braut erblickte, welcher der Hey- land die himmliſche Crone aufſetzte; daher Sie die Umſtehenden ſol- ches mit anzuſchauen freudigſt ermunterte, und die Worte ihres See- len-Braͤutigams: Sey getreu ꝛc. ꝛc. zu ihrem Leichen-Texte noch- mahls verordnete. J 3
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Denn in Kranckheit, Schmertz und Tod
Fuhrſt Du fort Jhn treu zu lieben,
Und was andre kraͤncken mag,
War bey Dir ein Liebes-Schlag.
Alles irdiſche Vergnuͤgen,
Was Dein Seidel Dir verſprach,
Setzteſt Du dem Himmel nach.
JESU in den Armen liegen
War nunmehr der treuen Bruſt
Die gewuͤnſcht’ und ſuͤßte Luſt.
Wehl Dir, treu-verbliebne Seele!
Siehe, wie Dein treuſter Freund,
JEſus, es ſo gut gemeint!
Er entreiſt Dich aus der Hoͤle
Dieſer Welt, und fuͤhrt Dich ein
Da, wo Salems Zimmer ſeyn.
Ach, wie glaͤntzt die Cron der Ehren,
Die Dein Heyland Dir geweiht!
Ach, wie muß ſein Unſchulds-Kleid
Deine Schoͤne ſo vermehren!
Nun biſt Du mit Jhm vertraut,
Hoͤchſt-begluͤckte Himmels-Braut. *
Darum inniglich Betruͤbte!
Treuer Seidel, weine nicht!
Eltern, Deren Hertze bricht,
Weinet nicht! Denn die Geliebte Trifft
* Die Wohlſeelige wurde ſonderlich in ihrer Sterbens-Freudigkeit ge-
ſtaͤrcket, da Sie ſich die letzte Nacht, und alſo wenige Stunden vor ih-
rem Abſterben, als eine geſchmuͤckte Braut erblickte, welcher der Hey-
land die himmliſche Crone aufſetzte; daher Sie die Umſtehenden ſol-
ches mit anzuſchauen freudigſt ermunterte, und die Worte ihres See-
len-Braͤutigams: Sey getreu ꝛc. ꝛc. zu ihrem Leichen-Texte noch-
mahls verordnete.
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Zitationshilfe: | Böttner, Konrad: I. N. J. Der Nach Gottes Willen seelig entschlaffenen Gott und Tugend ergebenen Jungfer. Lauban, [1733], S. [69]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/542451/69>, abgerufen am 28.07.2024. |