Böttner, Konrad: I. N. J. Der Nach Gottes Willen seelig entschlaffenen Gott und Tugend ergebenen Jungfer. Lauban, [1733].nommen, der Nahme des HErrn sey gelobet. (m) Der himmlische sehen (m) [fremdsprachliches Material - 3 Zeichen fehlen] vocabulum, qvo Jobus h. l. utitur, non tantum significat violen- tam alicujus rei ablationem, sed & benevolam assumtionem Esth. 2, 8. imo domum ductionem Sponsarum, ut monstrant loca Gen. 19, 14. 2. Sam. 12, 9. Num. 12, 1. F
nommen, der Nahme des HErrn ſey gelobet. (m) Der himmliſche ſehen (m) [fremdsprachliches Material – 3 Zeichen fehlen] vocabulum, qvo Jobus h. l. utitur, non tantum ſignificat violen- tam alicujus rei ablationem, ſed & benevolam aſſumtionem Eſth. 2, 8. imo domum ductionem Sponſarum, ut monſtrant loca Gen. 19, 14. 2. Sam. 12, 9. Num. 12, 1. F
<TEI> <text> <body> <div type="fsThanks" n="1"> <p><pb facs="#f0041" n="41"/><hi rendition="#fr">nommen, der Nahme des HErrn ſey gelobet.</hi><note place="foot" n="(m)"><gap reason="fm" unit="chars" quantity="3"/><hi rendition="#aq">vocabulum, qvo Jobus h. l. utitur, non tantum ſignificat violen-<lb/> tam alicujus rei ablationem, ſed & benevolam aſſumtionem Eſth. 2, 8.<lb/> imo domum ductionem Sponſarum, ut monſtrant loca Gen. 19, 14.<lb/> 2. Sam. 12, 9. Num.</hi> 12, 1.</note> Der himmliſche<lb/> Braͤutigam hat mein Kind zur Ehe genommen, und durch einen ſeeligen<lb/> Abſchied zu ſich in ſeines Vaters Haus zum voͤlligen Genieß und Beſitz ſei-<lb/> ner Liebe heimgefuͤhret. Wie kan Sie das betruͤben? Vielmehr muͤſſen<lb/> Sie ſich daruͤber erfreuen. So erfreut auch dieß mehr als es betruͤbet, daß<lb/> die <hi rendition="#fr">Wohlſeelige</hi> eine wohlgezogene <hi rendition="#fr">Tochter</hi> geweſen. <hi rendition="#aq">Dinen-</hi>Art, wenn<lb/> ſie ſo in Suͤnden hinfaͤhrt, iſt zu beklagen; aber nicht ein frommes wohl-<lb/> gerathenes Kind, deſſen Gottſeeligkeit Verheiſſung hat, nicht nur dieſes,<lb/> ſondern auch des zukuͤnfftigen Lebens. 1. <hi rendition="#aq">Tim.</hi> 4, 8. Sie iſt nicht zu fruͤh<lb/> geſtorben, ob Sie zwar <hi rendition="#aq">inverſo naturæ ordine</hi> geſtorben, und die <hi rendition="#fr">Hochbe-<lb/> truͤbten Eltern</hi> durch dieſe ungluͤckſeelige Unordnung gezwungen werden,<lb/> Jhrer <hi rendition="#fr">lieben Tochter</hi> dasjenige zu bezeugen, was Sie gedachten, Jhr<lb/><hi rendition="#fr">liebes Kind</hi> ſolte es Jhnen nach ihrem Tode bezeugen; aber kein eintziger<lb/> Todes-Fall, er geſchehe wenn er wolle, iſt ein zu zeitiger Tod. Die<lb/><hi rendition="#fr">Wohlſeelige</hi> iſt zu rechter Zeit, ich meine nach GOttes Willen, geſtorben,<lb/> der laͤſſet manchen lange leben, einen andern geſchwinde und jung ſterben,<lb/> nachdem ers ordnet nach ſeiner verborgenen Weisheit und Wohlgefallen.<lb/> Wer kan aber ſolche wunderbahre und ungleiche Todes-Art und Sterbe-<lb/> Zeit ergruͤnden; niemand, auch nicht der kluͤgſte und weiſeſte. GOtt der<lb/> HErr thut was er wil im Himmel und auf Erden. <hi rendition="#aq">Pſ.</hi> 115. Seine Gerichte<lb/> ſind uns verborgen, aber allemahl gerecht. Jſts denn unerforſchlich und<lb/> doch gerecht, daß Jhre Hertz-fromme <hi rendition="#fr">Jungfer Tochter</hi> ſo jung in ihren<lb/> beſten Jahren dahin gefallen, und Sie verlaſſen, warum wolten Sie ſich<lb/> ſo groſſe Sorgen und Kummer druͤber machen? Warum wolten Sie die<lb/> Urſache deſſen zu erfahren ſich ſo hoch angelegen ſeyn laſſen, welches doch<lb/> uͤber alle menſchliche Sinnen und alle <hi rendition="#aq">Concept</hi>e iſt. Eine Braut zehlt Tag<lb/> und Stunden, biß ſie bey ihrem Liebſten iſt, ie geſchwinder ſie zu ihm<lb/> koͤmmt, ie lieber iſt es ihr. Solten Sie ſich uͤber den Braut-Diener den<lb/> Tod beſchweren, der Jhre liebe <hi rendition="#fr">Jungfer Tochter, die Himmels-Braut,</hi><lb/> zu zeitig in ihren jungen Jahren abgefordert? Sie werden Sie ja gerne<lb/> <fw type="sig" place="bottom">F</fw><fw type="catch" place="bottom">ſehen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [41/0041]
nommen, der Nahme des HErrn ſey gelobet. (m) Der himmliſche
Braͤutigam hat mein Kind zur Ehe genommen, und durch einen ſeeligen
Abſchied zu ſich in ſeines Vaters Haus zum voͤlligen Genieß und Beſitz ſei-
ner Liebe heimgefuͤhret. Wie kan Sie das betruͤben? Vielmehr muͤſſen
Sie ſich daruͤber erfreuen. So erfreut auch dieß mehr als es betruͤbet, daß
die Wohlſeelige eine wohlgezogene Tochter geweſen. Dinen-Art, wenn
ſie ſo in Suͤnden hinfaͤhrt, iſt zu beklagen; aber nicht ein frommes wohl-
gerathenes Kind, deſſen Gottſeeligkeit Verheiſſung hat, nicht nur dieſes,
ſondern auch des zukuͤnfftigen Lebens. 1. Tim. 4, 8. Sie iſt nicht zu fruͤh
geſtorben, ob Sie zwar inverſo naturæ ordine geſtorben, und die Hochbe-
truͤbten Eltern durch dieſe ungluͤckſeelige Unordnung gezwungen werden,
Jhrer lieben Tochter dasjenige zu bezeugen, was Sie gedachten, Jhr
liebes Kind ſolte es Jhnen nach ihrem Tode bezeugen; aber kein eintziger
Todes-Fall, er geſchehe wenn er wolle, iſt ein zu zeitiger Tod. Die
Wohlſeelige iſt zu rechter Zeit, ich meine nach GOttes Willen, geſtorben,
der laͤſſet manchen lange leben, einen andern geſchwinde und jung ſterben,
nachdem ers ordnet nach ſeiner verborgenen Weisheit und Wohlgefallen.
Wer kan aber ſolche wunderbahre und ungleiche Todes-Art und Sterbe-
Zeit ergruͤnden; niemand, auch nicht der kluͤgſte und weiſeſte. GOtt der
HErr thut was er wil im Himmel und auf Erden. Pſ. 115. Seine Gerichte
ſind uns verborgen, aber allemahl gerecht. Jſts denn unerforſchlich und
doch gerecht, daß Jhre Hertz-fromme Jungfer Tochter ſo jung in ihren
beſten Jahren dahin gefallen, und Sie verlaſſen, warum wolten Sie ſich
ſo groſſe Sorgen und Kummer druͤber machen? Warum wolten Sie die
Urſache deſſen zu erfahren ſich ſo hoch angelegen ſeyn laſſen, welches doch
uͤber alle menſchliche Sinnen und alle Concepte iſt. Eine Braut zehlt Tag
und Stunden, biß ſie bey ihrem Liebſten iſt, ie geſchwinder ſie zu ihm
koͤmmt, ie lieber iſt es ihr. Solten Sie ſich uͤber den Braut-Diener den
Tod beſchweren, der Jhre liebe Jungfer Tochter, die Himmels-Braut,
zu zeitig in ihren jungen Jahren abgefordert? Sie werden Sie ja gerne
ſehen
(m) ___ vocabulum, qvo Jobus h. l. utitur, non tantum ſignificat violen-
tam alicujus rei ablationem, ſed & benevolam aſſumtionem Eſth. 2, 8.
imo domum ductionem Sponſarum, ut monſtrant loca Gen. 19, 14.
2. Sam. 12, 9. Num. 12, 1.
F
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |