Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Böttner, Konrad: I. N. J. Der Nach Gottes Willen seelig entschlaffenen Gott und Tugend ergebenen Jungfer. Lauban, [1733].

Bild:
<< vorherige Seite

Wer darff sich erkühnen unserer Seeligen die Crone abzusprechen.
Sie war eine Braut. Reich die Braut; reich in GOTT, reich an
Tugend. Züchtig, freundlich, höflich und was dessen mehr ist, war
der Braut-Schmuck, in dem sie prangte. Nun ist Sie noch [r]eicher
worden. Hatte Sie das und das im Vorhofe, was wird Sie nun
nicht haben in dem Allerheiligsten. Hatte Sie das und das in der
Wüsten, was wird Sie nun nicht haben in Canaan? Die Crone,
die Crone ist es, was Sie nun hat und was Jhr nimmermehr kan ab-
disputiret werden. Was wäre der Braut-Crantz gewesen gegen die
Crone? Nun wer die verlangt, der lasse nicht ab von JESU, biß
er ihn seegnet.

Ach HERR wenn ich dich nur habe,
Sag ich allem andern abe;
Legt man mich gleich in das Grab,
Ach HERR wenn ich dich nur hab.
[Abbildung]

PER-

Wer darff ſich erkuͤhnen unſerer Seeligen die Crone abzuſprechen.
Sie war eine Braut. Reich die Braut; reich in GOTT, reich an
Tugend. Zuͤchtig, freundlich, hoͤflich und was deſſen mehr iſt, war
der Braut-Schmuck, in dem ſie prangte. Nun iſt Sie noch [r]eicher
worden. Hatte Sie das und das im Vorhofe, was wird Sie nun
nicht haben in dem Allerheiligſten. Hatte Sie das und das in der
Wuͤſten, was wird Sie nun nicht haben in Canaan? Die Crone,
die Crone iſt es, was Sie nun hat und was Jhr nimmermehr kan ab-
diſputiret werden. Was waͤre der Braut-Crantz geweſen gegen die
Crone? Nun wer die verlangt, der laſſe nicht ab von JESU, biß
er ihn ſeegnet.

Ach HERR wenn ich dich nur habe,
Sag ich allem andern abe;
Legt man mich gleich in das Grab,
Ach HERR wenn ich dich nur hab.
[Abbildung]

PER-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0014" n="14"/>
            <p>Wer darff &#x017F;ich erku&#x0364;hnen un&#x017F;erer <hi rendition="#fr">Seeligen</hi> die Crone abzu&#x017F;prechen.<lb/>
Sie war eine Braut. Reich die Braut; reich in GOTT, reich an<lb/>
Tugend. Zu&#x0364;chtig, freundlich, ho&#x0364;flich und was de&#x017F;&#x017F;en mehr i&#x017F;t, war<lb/>
der Braut-Schmuck, in dem &#x017F;ie prangte. Nun i&#x017F;t Sie noch <supplied>r</supplied>eicher<lb/>
worden. Hatte Sie das und das im Vorhofe, was wird Sie nun<lb/>
nicht haben in dem Allerheilig&#x017F;ten. Hatte Sie das und das in der<lb/>
Wu&#x0364;&#x017F;ten, was wird Sie nun nicht haben in Canaan? Die Crone,<lb/>
die Crone i&#x017F;t es, was Sie nun hat und was Jhr nimmermehr kan ab-<lb/><hi rendition="#aq">di&#x017F;puti</hi>ret werden. Was wa&#x0364;re der Braut-Crantz gewe&#x017F;en gegen die<lb/>
Crone? Nun wer die verlangt, der la&#x017F;&#x017F;e nicht ab von JESU, biß<lb/>
er ihn &#x017F;eegnet.</p><lb/>
            <lg type="poem">
              <l> <hi rendition="#fr">Ach HERR wenn ich dich nur habe,</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Sag ich allem andern abe;</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Legt man mich gleich in das Grab,</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Ach HERR wenn ich dich nur hab.</hi> </l>
            </lg><lb/>
            <figure/>
          </div>
        </div>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">PER-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0014] Wer darff ſich erkuͤhnen unſerer Seeligen die Crone abzuſprechen. Sie war eine Braut. Reich die Braut; reich in GOTT, reich an Tugend. Zuͤchtig, freundlich, hoͤflich und was deſſen mehr iſt, war der Braut-Schmuck, in dem ſie prangte. Nun iſt Sie noch reicher worden. Hatte Sie das und das im Vorhofe, was wird Sie nun nicht haben in dem Allerheiligſten. Hatte Sie das und das in der Wuͤſten, was wird Sie nun nicht haben in Canaan? Die Crone, die Crone iſt es, was Sie nun hat und was Jhr nimmermehr kan ab- diſputiret werden. Was waͤre der Braut-Crantz geweſen gegen die Crone? Nun wer die verlangt, der laſſe nicht ab von JESU, biß er ihn ſeegnet. Ach HERR wenn ich dich nur habe, Sag ich allem andern abe; Legt man mich gleich in das Grab, Ach HERR wenn ich dich nur hab. [Abbildung] PER-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/542451
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/542451/14
Zitationshilfe: Böttner, Konrad: I. N. J. Der Nach Gottes Willen seelig entschlaffenen Gott und Tugend ergebenen Jungfer. Lauban, [1733], S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/542451/14>, abgerufen am 23.11.2024.