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Milichius, Daniel: Concio Threnodica. Oels, 1617.

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Leich oder Thränenpredigt.
aller erst erlangen werden/ da wir Gott volkömlich erkennen/
von gantzem Hertzen/ von gantzer Seelen/ vnnd von allen
Kräfften lieben werden/ Nach welcher wir Stündtlich vnd
Matt. 6.Augenblicklich/ wie Christus vns darzu vermahnet/ trach-
Bellar.ten sollen. Die Papisten/ sonderlich aber Bellarminus,
der wil auß diesen Worten S. Johannis/ da er saget/ (daß
Apoc. 19.das Kleydt der Braut Christi/ sey die Gerechtigkeit der Hey-
ligen) erzwingen vnd erweisen/ das durch gutte Wercke die
Braut Christi selig werde/ welches dann gantz vnnd gar zu-
wider ist/ dem Zeugniß der Heyl. Schrifft/ vnnd der alten
Väter/ so da bezeugen/ das wir alleine durch den Glauben
an JEsum Christum selig werden. Denn also saget S. Pau-
Rom: 3.lus zun Römern am 3. So halten wir es nun dafür/ das der
Galat. 2.Mensch Gerecht werde/ ohne des Gesetzes Werck alleine
durch den Glauben. Zun Galatern am 2. Doch weil wir
wissen/ Das der Mensch durch des Gesetzes Werck nicht
Gerecht-wirdt/ sondern durch den Glauben an JEsum
Christum/ so Gläuben wir auch an JEsum Christ/ auff
das wir Gerecht werden/ durch den Glauben an Christum/
Ephes. 2.vnd nicht durch des Gesetzes werck. Denn durch des Gesetzes
Werck/ wird kein Fleisch Gerecht. Zun Ephesern am 2.
Denn auß Gnaden seyd jhr selig worden durch den Glauben/
vnd dasselbe nicht auß euch/ Gottes gabe ist es/ nicht auß den
Act: 15.Wercken/ auff das sich niemandt rühme. Vnd im Ersten
Concilio zu Jerusalem/ haben die heyligen Apostel dieses
Decret gemacht: Wir gläuben durch die gnade des HErrn
Beda.JEsu Christi selig zu werden/ gleicher weise wie auch sie.
Beda saget in der Außlegung des 77 Psalms also: Per ju-
stitiam factorum nullus salvabitur, sed per solam justi-
tiam fidei,
Durch die Gerechtigkeit der Wercke wird nie-
mandt selig werden/ sondern nur alleine durch die Gerechtig-

keit

Leich oder Thraͤnenpꝛedigt.
aller erſt erlangen werden/ da wir Gott volkoͤmlich erkennen/
von gantzem Hertzen/ von gantzer Seelen/ vnnd von allen
Kraͤfften lieben werden/ Nach welcher wir Stuͤndtlich vnd
Matt. 6.Augenblicklich/ wie Chriſtus vns darzu vermahnet/ trach-
Bellar.ten ſollen. Die Papiſten/ ſonderlich aber Bellarminus,
der wil auß dieſen Worten S. Johannis/ da er ſaget/ (daß
Apoc. 19.das Kleydt der Bꝛaut Chriſti/ ſey die Gerechtigkeit der Hey-
ligen) erzwingen vnd erweiſen/ das durch gutte Wercke die
Bꝛaut Chriſti ſelig werde/ welches dann gantz vnnd gar zu-
wider iſt/ dem Zeugniß der Heyl. Schrifft/ vnnd der alten
Vaͤter/ ſo da bezeugen/ das wir alleine durch den Glauben
an JEſum Chriſtum ſelig werden. Deñ alſo ſaget S. Pau-
Rom: 3.lus zun Roͤmern am 3. So halten wir es nun dafuͤr/ das der
Galat. 2.Menſch Gerecht werde/ ohne des Geſetzes Werck alleine
durch den Glauben. Zun Galatern am 2. Doch weil wir
wiſſen/ Das der Menſch durch des Geſetzes Werck nicht
Gerecht-wirdt/ ſondern durch den Glauben an JEſum
Chriſtum/ ſo Glaͤuben wir auch an JEſum Chriſt/ auff
das wir Gerecht werden/ durch den Glauben an Chriſtum/
Epheſ. 2.vnd nicht durch des Geſetzes werck. Denn durch des Geſetzes
Werck/ wird kein Fleiſch Gerecht. Zun Epheſern am 2.
Denn auß Gnaden ſeyd jhr ſelig wordẽ durch den Glauben/
vnd daſſelbe nicht auß euch/ Gottes gabe iſt es/ nicht auß den
Act: 15.Wercken/ auff das ſich niemandt ruͤhme. Vnd im Erſten
Concilio zu Jeruſalem/ haben die heyligen Apoſtel dieſes
Decret gemacht: Wir glaͤuben durch die gnade des HErꝛn
Beda.JEſu Chriſti ſelig zu werden/ gleicher weiſe wie auch ſie.
Beda ſaget in der Außlegung des 77 Pſalms alſo: Per ju-
ſtitiam factorum nullus ſalvabitur, ſed per ſolam juſti-
tiam fidei,
Durch die Gerechtigkeit der Wercke wird nie-
mandt ſelig werden/ ſondern nur alleine durch die Gerechtig-

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[[40]/0040] Leich oder Thraͤnenpꝛedigt. aller erſt erlangen werden/ da wir Gott volkoͤmlich erkennen/ von gantzem Hertzen/ von gantzer Seelen/ vnnd von allen Kraͤfften lieben werden/ Nach welcher wir Stuͤndtlich vnd Augenblicklich/ wie Chriſtus vns darzu vermahnet/ trach- ten ſollen. Die Papiſten/ ſonderlich aber Bellarminus, der wil auß dieſen Worten S. Johannis/ da er ſaget/ (daß das Kleydt der Bꝛaut Chriſti/ ſey die Gerechtigkeit der Hey- ligen) erzwingen vnd erweiſen/ das durch gutte Wercke die Bꝛaut Chriſti ſelig werde/ welches dann gantz vnnd gar zu- wider iſt/ dem Zeugniß der Heyl. Schrifft/ vnnd der alten Vaͤter/ ſo da bezeugen/ das wir alleine durch den Glauben an JEſum Chriſtum ſelig werden. Deñ alſo ſaget S. Pau- lus zun Roͤmern am 3. So halten wir es nun dafuͤr/ das der Menſch Gerecht werde/ ohne des Geſetzes Werck alleine durch den Glauben. Zun Galatern am 2. Doch weil wir wiſſen/ Das der Menſch durch des Geſetzes Werck nicht Gerecht-wirdt/ ſondern durch den Glauben an JEſum Chriſtum/ ſo Glaͤuben wir auch an JEſum Chriſt/ auff das wir Gerecht werden/ durch den Glauben an Chriſtum/ vnd nicht durch des Geſetzes werck. Denn durch des Geſetzes Werck/ wird kein Fleiſch Gerecht. Zun Epheſern am 2. Denn auß Gnaden ſeyd jhr ſelig wordẽ durch den Glauben/ vnd daſſelbe nicht auß euch/ Gottes gabe iſt es/ nicht auß den Wercken/ auff das ſich niemandt ruͤhme. Vnd im Erſten Concilio zu Jeruſalem/ haben die heyligen Apoſtel dieſes Decret gemacht: Wir glaͤuben durch die gnade des HErꝛn JEſu Chriſti ſelig zu werden/ gleicher weiſe wie auch ſie. Beda ſaget in der Außlegung des 77 Pſalms alſo: Per ju- ſtitiam factorum nullus ſalvabitur, ſed per ſolam juſti- tiam fidei, Durch die Gerechtigkeit der Wercke wird nie- mandt ſelig werden/ ſondern nur alleine durch die Gerechtig- keit Matt. 6. Bellar. Apoc. 19. Rom: 3. Galat. 2. Epheſ. 2. Act: 15. Beda.

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Zitationshilfe: Milichius, Daniel: Concio Threnodica. Oels, 1617, S. [40]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/542123/40>, abgerufen am 21.11.2024.