Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678.Stillt Seelen-Bangen. gesaget wird/ Er konte alles scharff sehen: Er schärffet ihreEcclel. [unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen].vers. 11. Worte daß sie seyn scharffe Spiesse und Nägel/ geschrieben durch die Meister der Versamlungen; daß sie reden alsHebr. 4. vers. 12. GOttes Wort/ daß sie müssen schärffer seyn/ denn kein zweyschneidig. Schwerdt/ und durchdringen/ biß daß sie scheiden Seel und Geift/ auch Marck und Bein: Er schärf-Sap. 8, 1[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]. fet sie durch und durch/ also/ daß scharff erfunden werden im Gericht/ und bey den Gewaltigen muß man sich ihrer ver- wundern. Wann aber diese GOttes Pfeile zu schwer an der Erden hengen wollen/ und wellen sich gar schwer in die Höhe GOttes über das irrdische Wesen treiben lassen/ so befiedert ER sie (so zu reden) mit seiner Göttlichen Krafft und Macht/ daßEs. 40. 31. sie dann neue Krafft kriegen/ daß sie auffahren mit Flie- geln wie Adler/ daß sie lauffen/ und nicht matt werden/ daß sie waudeln/ und nicht müde werden. So sorget der sorgende GOtt vor diese seine Göttliche Pfeile in seinen alles ver- sorgenden Händen/ in unterschiedenen Ständen dieser Welt/ daßEsa. 49, [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]. ein jeglicher kan sagen: Der HErr hat mich zum reinen Pfeil gemacht/ und mich in seinen Köcher gestecket. Wer machet aus diesem Kinde einen Fürsten/ aus dem andern einen Cantzler/ aus dem dritten einen Bürgermeister? Die starcke Hand des star- cken Bogen-Schützens. Diese GOTTES Hand braucht in dieser Welt diß Kind zu diesem/ und ein anders zu einem andern Dienst/ diß in dieser/ jenes in einer andern Stadt/ diß in diesem/ jenes in einem andern Land/ ja so gewiß/ und so freyes Gefallens/ als wann ein starcker Held den Bogen spannet/ und seine Pfeile verschiesset/ wie er wil/ und wohin er wil/ wie wir davon in unse- rer Christlichen Kirchen singen: Sind nicht sein Erbgut unser Kind/ Die uns von ihm gegeben sind/ Gleich B 2
Stillt Seelen-Bangen. geſaget wird/ Er konte alles ſcharff ſehen: Er ſchaͤrffet ihreEcclel. [unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen].verſ. 11. Worte daß ſie ſeyn ſcharffe Spieſſe und Naͤgel/ geſchrieben durch die Meiſter der Verſamlungen; daß ſie reden alsHebr. 4. verſ. 12. GOttes Wort/ daß ſie muͤſſen ſchaͤrffer ſeyn/ denn kein zweyſchneidig. Schwerdt/ und durchdringen/ biß daß ſie ſcheiden Seel und Geift/ auch Marck und Bein: Er ſchaͤrf-Sap. 8, 1[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]. fet ſie durch und durch/ alſo/ daß ſcharff erfunden werden im Gericht/ und bey den Gewaltigen muß man ſich ihrer ver- wundern. Wann aber dieſe GOttes Pfeile zu ſchwer an der Erden hengen wollen/ und wellen ſich gar ſchwer in die Hoͤhe GOttes uͤber das irrdiſche Weſen treiben laſſen/ ſo befiedert ER ſie (ſo zu reden) mit ſeiner Göttlichen Krafft und Macht/ daßEſ. 40. 31. ſie dann neue Krafft kriegen/ daß ſie auffahren mit Flie- geln wie Adler/ daß ſie lauffen/ und nicht matt werden/ daß ſie waudeln/ und nicht muͤde werden. So ſorget der ſorgende GOtt vor dieſe ſeine Goͤttliche Pfeile in ſeinen alles ver- ſorgenden Haͤnden/ in unterſchiedenen Staͤnden dieſer Welt/ daßEſa. 49, [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]. ein jeglicher kan ſagen: Der HErr hat mich zum reinen Pfeil gemacht/ und mich in ſeinen Koͤcher geſtecket. Wer machet aus dieſem Kinde einen Fuͤrſten/ aus dem andern einen Cantzler/ aus dem dritten einen Buͤrgermeiſter? Die ſtarcke Hand des ſtar- cken Bogen-Schuͤtzens. Dieſe GOTTES Hand braucht in dieſer Welt diß Kind zu dieſem/ und ein anders zu einem andern Dienſt/ diß in dieſer/ jenes in einer andern Stadt/ diß in dieſem/ jenes in einem andern Land/ ja ſo gewiß/ und ſo freyes Gefallens/ als wann ein ſtarcker Held den Bogen ſpannet/ und ſeine Pfeile verſchieſſet/ wie er wil/ und wohin er wil/ wie wir davon in unſe- rer Chriſtlichen Kirchen ſingen: Sind nicht ſein Erbgut unſer Kind/ Die uns von ihm gegeben ſind/ Gleich B 2
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="preface" n="2"> <p><pb facs="#f0011" n="[11]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Stillt Seelen-Bangen.</hi></fw><lb/> geſaget wird/ <hi rendition="#fr">Er konte alles ſcharff ſehen: Er ſchaͤrffet ihre</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Ecclel. <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="2"/>.<lb/> verſ.</hi> 11.</note><lb/><hi rendition="#fr">Worte daß ſie ſeyn ſcharffe Spieſſe und Naͤgel/ geſchrieben<lb/> durch die Meiſter der Verſamlungen; daß ſie reden als</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Hebr. 4.<lb/> verſ.</hi> 12.</note><lb/><hi rendition="#fr">GOttes Wort/ daß ſie muͤſſen ſchaͤrffer ſeyn/ denn kein<lb/> zweyſchneidig. Schwerdt/ und durchdringen/ biß daß ſie<lb/> ſcheiden Seel und Geift/ auch Marck und Bein:</hi> Er ſchaͤrf-<note place="right"><hi rendition="#aq">Sap.</hi> 8, 1<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>.</note><lb/> fet ſie durch und durch/ alſo/ daß ſcharff <hi rendition="#fr">erfunden werden im<lb/> Gericht/ und bey den Gewaltigen muß man ſich ihrer ver-<lb/> wundern.</hi> Wann aber dieſe GOttes Pfeile zu ſchwer an der<lb/> Erden hengen wollen/ und wellen ſich gar ſchwer in die Hoͤhe<lb/> GOttes uͤber das irrdiſche Weſen treiben laſſen/ ſo befiedert ER<lb/> ſie (ſo zu reden) mit ſeiner Göttlichen Krafft und Macht/ <hi rendition="#fr">daß</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Eſ.</hi> 40. 31.</note><lb/><hi rendition="#fr">ſie dann neue Krafft kriegen/ daß ſie auffahren mit Flie-<lb/> geln wie Adler/ daß ſie lauffen/ und nicht matt werden/<lb/> daß ſie waudeln/ und nicht muͤde werden.</hi> So ſorget der<lb/> ſorgende GOtt vor dieſe ſeine Goͤttliche Pfeile in ſeinen alles ver-<lb/> ſorgenden Haͤnden/ in unterſchiedenen Staͤnden dieſer Welt/ daß<note place="right"><hi rendition="#aq">Eſa.</hi> 49, <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>.</note><lb/> ein jeglicher kan ſagen: <hi rendition="#fr">Der HErr hat mich zum reinen Pfeil<lb/> gemacht/ und mich in ſeinen Koͤcher geſtecket.</hi> Wer machet<lb/> aus dieſem Kinde einen Fuͤrſten/ aus dem andern einen Cantzler/<lb/> aus dem dritten einen Buͤrgermeiſter? Die ſtarcke Hand des ſtar-<lb/> cken Bogen-Schuͤtzens. Dieſe GOTTES Hand braucht<lb/> in dieſer Welt diß Kind zu dieſem/ und ein anders zu einem andern<lb/> Dienſt/ diß in dieſer/ jenes in einer andern Stadt/ diß in dieſem/<lb/> jenes in einem andern Land/ ja ſo gewiß/ und ſo freyes Gefallens/<lb/> als wann ein ſtarcker Held den Bogen ſpannet/ und ſeine Pfeile<lb/> verſchieſſet/ wie er wil/ und wohin er wil/ wie wir davon in unſe-<lb/> rer Chriſtlichen Kirchen ſingen:</p><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Sind nicht ſein Erbgut unſer Kind/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Die uns von ihm gegeben ſind/</hi> </l><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">B</hi> 2</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Gleich</hi> </fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[11]/0011]
Stillt Seelen-Bangen.
geſaget wird/ Er konte alles ſcharff ſehen: Er ſchaͤrffet ihre
Worte daß ſie ſeyn ſcharffe Spieſſe und Naͤgel/ geſchrieben
durch die Meiſter der Verſamlungen; daß ſie reden als
GOttes Wort/ daß ſie muͤſſen ſchaͤrffer ſeyn/ denn kein
zweyſchneidig. Schwerdt/ und durchdringen/ biß daß ſie
ſcheiden Seel und Geift/ auch Marck und Bein: Er ſchaͤrf-
fet ſie durch und durch/ alſo/ daß ſcharff erfunden werden im
Gericht/ und bey den Gewaltigen muß man ſich ihrer ver-
wundern. Wann aber dieſe GOttes Pfeile zu ſchwer an der
Erden hengen wollen/ und wellen ſich gar ſchwer in die Hoͤhe
GOttes uͤber das irrdiſche Weſen treiben laſſen/ ſo befiedert ER
ſie (ſo zu reden) mit ſeiner Göttlichen Krafft und Macht/ daß
ſie dann neue Krafft kriegen/ daß ſie auffahren mit Flie-
geln wie Adler/ daß ſie lauffen/ und nicht matt werden/
daß ſie waudeln/ und nicht muͤde werden. So ſorget der
ſorgende GOtt vor dieſe ſeine Goͤttliche Pfeile in ſeinen alles ver-
ſorgenden Haͤnden/ in unterſchiedenen Staͤnden dieſer Welt/ daß
ein jeglicher kan ſagen: Der HErr hat mich zum reinen Pfeil
gemacht/ und mich in ſeinen Koͤcher geſtecket. Wer machet
aus dieſem Kinde einen Fuͤrſten/ aus dem andern einen Cantzler/
aus dem dritten einen Buͤrgermeiſter? Die ſtarcke Hand des ſtar-
cken Bogen-Schuͤtzens. Dieſe GOTTES Hand braucht
in dieſer Welt diß Kind zu dieſem/ und ein anders zu einem andern
Dienſt/ diß in dieſer/ jenes in einer andern Stadt/ diß in dieſem/
jenes in einem andern Land/ ja ſo gewiß/ und ſo freyes Gefallens/
als wann ein ſtarcker Held den Bogen ſpannet/ und ſeine Pfeile
verſchieſſet/ wie er wil/ und wohin er wil/ wie wir davon in unſe-
rer Chriſtlichen Kirchen ſingen:
Ecclel. __.
verſ. 11.
Hebr. 4.
verſ. 12.
Sap. 8, 1_.
Eſ. 40. 31.
Eſa. 49, _.
Sind nicht ſein Erbgut unſer Kind/
Die uns von ihm gegeben ſind/
Gleich
B 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |