Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678.Himmels-Verlangen 2. Tim. 2.vers. 19.Grund GOttes bestehet/ und hat das Siegel/ der HERR kennet die seinen. Auf welches Göttliches Kennen sich König David in seiner tieffsten Noth/ und eusersten Verlassen beruffen hat: HERR du erkennest meine Seele in der Noth. Wel- Ps. 31, 28.ches Erkennen durch und durch gemenget ist mit aller Göttlichen Güttigkeit/ die lässet Gott der HErr gehen vor dem Angesicht Exod. 33. vers. 18.des/ den Er kennet; Und mit aller göttlichen Seeligkeit/ also/ Rom. 8. v. 29: 30.daß Er die jenige/ dieEr erkennet/ verordnet hat/ daß si[e] gleich seyn sollen dem Ebenbilde seines Sohn[e]s/ die Er aber verord- net hat/ die hat Er auch beruffen/ welche er aber beruffen ha[t]/ die hat/ Er a[u]ch gerecht gemacht/ welche Er aber gerecht ge- macht/ diehat Er auch herrlich gemacht. Mit diesem seinem Göttlichen Kennen sället Er auf diese seine Pfeile/ nicht nur dann/ wann sie schon auff der Welt sind/ sondern auch dann/ wann Es. 45, 4.sie die Welt noch nicht begrüsset haben/ auch dann ruffet Er Jer. 1, 5.ihnen schon zu: Jch rieff dich bey deinem Nahmen/ und nen- net dich/ da du mich noch nicht kantest: Jch kante dich/ ehe Jch dich im Mutterleibe bereitet hatte/ und sondert dich aus/ ehe du von der Mutter gebohren wurdest. So sorget Gott vor diese seine göltliche Pfeile/ daß Er sie auch auf eine göttli- che Art und Weise schärffet/ daß wir von thnen das jenige müssen Ps. 45. 6.sagen/ was der Geist GOttes von den Pfeilen des HErrn Messiae saget: Scharff sind deine Pf[e]ile/ daß die Völcker vor dir nie- Sap. 7. 22.derfallen mitten unter den Feinden des Königes. GOtt schärffet ihren Geist/ daß er muß behend und beredt seyn/ und durch alle Geister gehen/ wie verständig und scharff sie sind: Er schärffet ihre Augen/ daß sie mit denenselben gar scharff in die Sonne der Gerechttgkeit CHristum JEsum sehen können/ wie die Adler mit thren geschärfften Augen in die jrrdische Sonne ohn eintzige Verletzung sehen können/ oder wie von dem Marc. 8, 25blinden Menschen/ dem der HErr JEsus seine Augen schärffete/ gesaget
Himmels-Verlangen 2. Tim. 2.verſ. 19.Grund GOttes beſtehet/ und hat das Siegel/ der HERR kennet die ſeinen. Auf welches Goͤttliches Kennen ſich Koͤnig David in ſeiner tieffſten Noth/ und euſerſten Verlaſſen beruffen hat: HERR du erkenneſt meine Seele in der Noth. Wel- Pſ. 31, 28.ches Erkennen durch und durch gemenget iſt mit aller Goͤttlichen Guͤttigkeit/ die laͤſſet Gott der HErr gehen vor dem Angeſicht Exod. 33. verſ. 18.des/ den Er kennet; Und mit aller goͤttlichen Seeligkeit/ alſo/ Rom. 8. v. 29: 30.daß Er die jenige/ dieEr erkennet/ verordnet hat/ daß ſi[e] gleich ſeyn ſollen dem Ebenbilde ſeines Sohn[e]s/ die Er aber verord- net hat/ die hat Er auch beruffen/ welche er aber beruffen ha[t]/ die hat/ Er a[u]ch gerecht gemacht/ welche Er aber gerecht ge- macht/ diehat Er auch herrlich gemacht. Mit dieſem ſeinem Goͤttlichen Kennen ſaͤllet Er auf dieſe ſeine Pfeile/ nicht nur dann/ wann ſie ſchon auff der Welt ſind/ ſondern auch dann/ wann Eſ. 45, 4.ſie die Welt noch nicht begruͤſſet haben/ auch dann ruffet Er Jer. 1, 5.ihnen ſchon zu: Jch rieff dich bey deinem Nahmen/ und nen- net dich/ da du mich noch nicht kanteſt: Jch kante dich/ ehe Jch dich im Mutterleibe bereitet hatte/ und ſondert dich aus/ ehe du von der Mutter gebohren wurdeſt. So ſorget Gott vor dieſe ſeine göltliche Pfeile/ daß Er ſie auch auf eine goͤttli- che Art und Weiſe ſchaͤrffet/ daß wir von thnen das jenige muͤſſen Pſ. 45. 6.ſagen/ was der Geiſt GOttes von den Pfeilen des HErrn Meſſiæ ſaget: Scharff ſind deine Pf[e]ile/ daß die Voͤlcker vor dir nie- Sap. 7. 22.derfallen mitten unter den Feinden des Koͤniges. GOtt ſchaͤrffet ihren Geiſt/ daß er muß behend und beredt ſeyn/ und durch alle Geiſter gehen/ wie verſtaͤndig und ſcharff ſie ſind: Er ſchaͤrffet ihre Augen/ daß ſie mit denenſelben gar ſcharff in die Sonne der Gerechttgkeit CHriſtum JEſum ſehen können/ wie die Adler mit thren geſchaͤrfften Augen in die jrrdiſche Sonne ohn eintzige Verletzung ſehen koͤnnen/ oder wie von dem Marc. 8, 25blinden Menſchen/ dem der HErr JEſus ſeine Augen ſchaͤrffete/ geſaget
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Himmels-Verlangen
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net hat/ die hat Er auch beruffen/ welche er aber beruffen hat/
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macht/ diehat Er auch herrlich gemacht. Mit dieſem ſeinem
Goͤttlichen Kennen ſaͤllet Er auf dieſe ſeine Pfeile/ nicht nur dann/
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ſie die Welt noch nicht begruͤſſet haben/ auch dann ruffet Er
ihnen ſchon zu: Jch rieff dich bey deinem Nahmen/ und nen-
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Jch dich im Mutterleibe bereitet hatte/ und ſondert dich
aus/ ehe du von der Mutter gebohren wurdeſt. So ſorget
Gott vor dieſe ſeine göltliche Pfeile/ daß Er ſie auch auf eine goͤttli-
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ſagen/ was der Geiſt GOttes von den Pfeilen des HErrn Meſſiæ
ſaget: Scharff ſind deine Pfeile/ daß die Voͤlcker vor dir nie-
derfallen mitten unter den Feinden des Koͤniges. GOtt
ſchaͤrffet ihren Geiſt/ daß er muß behend und beredt ſeyn/
und durch alle Geiſter gehen/ wie verſtaͤndig und ſcharff
ſie ſind: Er ſchaͤrffet ihre Augen/ daß ſie mit denenſelben gar
ſcharff in die Sonne der Gerechttgkeit CHriſtum JEſum ſehen
können/ wie die Adler mit thren geſchaͤrfften Augen in die jrrdiſche
Sonne ohn eintzige Verletzung ſehen koͤnnen/ oder wie von dem
blinden Menſchen/ dem der HErr JEſus ſeine Augen ſchaͤrffete/
geſaget
2. Tim. 2.
verſ. 19.
Pſ. 31, 28.
Exod. 33.
verſ. 18.
Rom. 8.
v. 29: 30.
Eſ. 45, 4.
Jer. 1, 5.
Pſ. 45. 6.
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Marc. 8, 25
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