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Kutschreiter, Johannes: Conterfey oder Abbildung Menschlichen Lebens in dem helleuchtenden Spiegel Göttlichen Wortes aus dem 90. Psalm v. 10. Liegnitz, [1662].

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3. Ein schnellfliehendes Leben/

Denn in demder seelige Herr Superintendens sei-
nen krancken Herren AmptsBruder und Collegam
o
besucht/ wird er selber kranck/ in dem er dessen tödt-o) Rev. [unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]
Johan-
nes Mor-
linus Ar-
chidia-
conus
Templi
Mariani
apud Lig-
nic. fide-
lissimus
Collega,
Affinis,
& Frater
in Chri-
sto meus
pluri-
mum ho-
norand.

lichen Hintrit allem menschlichen ansehen nach ver-
mutet und betrauret/ leget er sich nieder und gehet durch
einen harten Steckfluß den Weg alles Fleisches/ und
giebet anlaß zu trauren dehnen/ welche er betrauret.
O des vergänglichen Zustandes Menschlicher Na-
tur! O der eitelen Ehre der Sterblichen/ exelamire
ich hie mit AEnea Sylvio! p O Eitelkeit ruffe ich
mit dem weisesten Salomone, Eccl. 1. it. 12. q O wie
gar nichts sind doch alle Menschen die doch so sicher
seyn/ bekenne ich mit David Ps. 39. r Wie denn aber?
ist nu aller Ruhm und Ehre/ alle Blüte/ ja das Leben
selbst mit dem seeligen Herren Superintendenten
verlohren/ verblühet/ vergangen[?] Nein/ keines we-
ges. Er ist verblühet/ daß er wiederumb möge auff
den Frühling des lieben Jüngsten Tages nach vergan-
genem Welt winter im Lande der Lebendigen Ps. 27.p) O im-
becillem
humanae
Naturae
conditio-
nem! O
inanem
mortali-
um gloriam! u. Abrahami Bucholzeri Indicem chro-
nologicum p. m.
411.

s hervorkommen/ grünen und blühen/ viel schöner alsq) Eccl. 1. v, 2. Eccles. 12. v. 8.
die rosen zu Saron Cant 2. t und der SchmuckCar-r) Ps. 39. v. 7.
mel/ Esaiae 35. u Er ist gestorben zeitlich/ daß er lebes) Ps. 27. v. 13.
ewiglich. Hier lebt er auch nocht) Cant. 2. v. 1.
in seinem Herren Sohne/ der ihm seine Freude waru) Esaiae 35. v. 2.

im
E ij
3. Ein ſchnellfliehendes Leben/

Denn in demder ſeelige Herr Superintendens ſei-
nen krancken Herren AmptsBruder und Collegam
o
beſucht/ wird er ſelber kranck/ in dem er deſſen toͤdt-o) Rev. [unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]
Johan-
nes Môr-
linus Ar-
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conus
Templi
Mariani
apud Lig-
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lisſimus
Collega,
Affinis,
& Frater
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pluri-
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lichen Hintrit allem menſchlichen anſehen nach ver-
mutet und betrauret/ leget er ſich nieder und gehet durch
einen harten Steckfluß den Weg alles Fleiſches/ und
giebet anlaß zu trauren dehnen/ welche er betrauret.
O des vergaͤnglichen Zuſtandes Menſchlicher Na-
tur! O der eitelen Ehre der Sterblichen/ exelamire
ich hie mit Æneâ Sylvio! p O Eitelkeit ruffe ich
mit dem weiſeſten Salomone, Eccl. 1. it. 12. q O wie
gar nichts ſind doch alle Menſchen die doch ſo ſicher
ſeyn/ bekenne ich mit David Pſ. 39. r Wie denn aber?
iſt nu aller Ruhm und Ehre/ alle Bluͤte/ ja das Leben
ſelbſt mit dem ſeeligen Herren Superintendenten
verlohren/ verbluͤhet/ vergangen[?] Nein/ keines we-
ges. Er iſt verbluͤhet/ daß er wiederumb moͤge auff
den Fruͤhling des lieben Juͤngſten Tages nach vergan-
genem Welt winter im Lande der Lebendigen Pſ. 27.p) O im-
becillem
humanæ
Naturæ
conditio-
nem! O
inanem
mortali-
um gloriam! u. Abrahami Bucholzeri Indicem chro-
nologicum p. m.
411.

s hervorkommen/ gruͤnen und bluͤhen/ viel ſchoͤner alsq) Eccl. 1. v, 2. Eccleſ. 12. v. 8.
die roſen zu Saron Cant 2. t und der SchmuckCar-r) Pſ. 39. v. 7.
mel/ Eſaiæ 35. u Er iſt geſtorben zeitlich/ daß er lebes) Pſ. 27. v. 13.
ewiglich. Hier lebt er auch nocht) Cant. 2. v. 1.
in ſeinem Herren Sohne/ der ihm ſeine Freude waru) Eſaiæ 35. v. 2.

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Zitationshilfe: Kutschreiter, Johannes: Conterfey oder Abbildung Menschlichen Lebens in dem helleuchtenden Spiegel Göttlichen Wortes aus dem 90. Psalm v. 10. Liegnitz, [1662], S. [35]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539564/35>, abgerufen am 24.11.2024.