Fabritius, Georg: Medicina animae. Seelen Artzney. Brieg, 1638.Hier die Magd vnd dort die Frawen Vnd zwar alle/ sond er ehr Todte Leichen vnd nichts mehr/ Ja von vielen nur gebein' Das man was sie mögen sein Nicht kan mercken; weil durch Schlangen Alles Fleisch ist auffgegangen. Wolt jhr nun nicht lernen hier! Mir gilts heute/ Morgen dir. Wolt jhr nun nicht nehmen ab/ Das allein gewiß das Grab; Hofft jhr/ was auch nicht zu mindern/ Mit dem Weinen gar zu hindern! Oder meint jhr Gott der hab Gar zu frü gefordert ab Ewren Herren? Nemet war Nur ein einig viertel Jahr; Werden nicht der jungen Knaben Mehr/ als Männer eingegraben! Solte nur ein Todter Mann Vnser Elend schawen an/ Vnd
Hier die Magd vnd dort die Frawen Vnd zwar alle/ ſond er ehr Todte Leichen vnd nichts mehr/ Ja von vielen nur gebein’ Das man was ſie moͤgen ſein Nicht kan mercken; weil durch Schlangen Alles Fleiſch iſt auffgegangen. Wolt jhr nun nicht lernen hier! Mir gilts heute/ Morgen dir. Wolt jhr nun nicht nehmen ab/ Das allein gewiß das Grab; Hofft jhr/ was auch nicht zu mindern/ Mit dem Weinen gar zu hindern! Oder meint jhr Gott der hab Gar zu fruͤ gefordert ab Ewren Herren? Nemet war Nur ein einig viertel Jahr; Werden nicht der jungen Knaben Mehr/ als Maͤnner eingegraben! Solte nur ein Todter Mann Vnſer Elend ſchawen an/ Vnd
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Hier die Magd vnd dort die Frawen
Ruhen vnter einer Awen.
Vnd zwar alle/ ſond er ehr
Todte Leichen vnd nichts mehr/
Ja von vielen nur gebein’
Das man was ſie moͤgen ſein
Nicht kan mercken; weil durch Schlangen
Alles Fleiſch iſt auffgegangen.
Wolt jhr nun nicht lernen hier!
Mir gilts heute/ Morgen dir.
Wolt jhr nun nicht nehmen ab/
Das allein gewiß das Grab;
Hofft jhr/ was auch nicht zu mindern/
Mit dem Weinen gar zu hindern!
Oder meint jhr Gott der hab
Gar zu fruͤ gefordert ab
Ewren Herren? Nemet war
Nur ein einig viertel Jahr;
Werden nicht der jungen Knaben
Mehr/ als Maͤnner eingegraben!
Solte nur ein Todter Mann
Vnſer Elend ſchawen an/
Vnd
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Zitationshilfe: | Fabritius, Georg: Medicina animae. Seelen Artzney. Brieg, 1638, S. [88]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539478/88>, abgerufen am 16.07.2024. |