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Banner, Christoph: Trewer Lehrer Dreyfache Ehren-Seule. Oels, 1652.

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Parentations- und
Jon. 1. v. 15.sol er GOtt nicht entlauffen/ wie Jonas, er möchte sonsten
in ein tieffes Unglücks-Meer geworffen/ und von einem
ungehewren Angstfische verschlungen werden: sondern Er
sol den Beruff willig annehmen/ und gehen/ wenn GOtt
wil: wohin Gott wil: so oft Gott wil: so lange Gott wil:
und sich davon nichts abschrecken lassen: etwan seine Unge-
schickligkeit: oder der Welt Boßheit: oder des Heiligen
Ambtes Mühseligkeit und beschwerligkeit: Denn wen Gott
schickt/ den wird Er auch gar wol hierzu geschickt zu machen
wissen.

Darnach wird mit diesen worten gesehen/ auf trewerLeh-
rer besondere Mühwaltung. Denn wie einPrediger sei-
nen ordentlichen Beruff haben sol: eben so sol er auch wis-
sen/ daß er bey solchem seinem Heiligen Beruff und Ambte
wird durchs Jammerthal gehen/ das ist/ Unglück/ Creutz
und Elend außstehen müssen.

Esa. 33. v. 7.
1. Cor. 4. 1.
Jer. 3. v. 15.
1. Cor. 4. 15.
Ps. 45. v. 17.
1. Tim. 5.
.
17.
Obad. v. 21
Ohne ists wol nicht/ das Lehrer und Prediger/ die ihrem
Ambte mit höchster Trewe/ Mühe und Fleiß vorstehen/
sind/ wie die Schrifft redet/ Engel: Haußhalter über Got-
tes Geheimnüß: Seelenhirtten: Väter der Kirchen: Für-
sten: Heylande/ von wegen ihres tragenden Ambtes/ daß
sie das Evangelium/ als die Seeligmachende Predigt ver-
walten/ und dann sich und andere/ die sie hören/ seelig ma-
chen. 1. Tim. 4. v. 16. Ja doppelter Ehren werth: aber sie
haben darumb nichts desto mehr Frewde und Herrligkeit in
dieser Welt/ sondern müssen gemeiniglich durchs Jammer-
thal gehen. O trewe Lehrer und Prediger sitzen in keinem
Rosengartten: sie sind wol übel geplagte Leute/ die sich von
allerley Creutz- und Elends-Dornen müssen ritzen und ste-
1. Cor. 4.
.
9.
chen lassen. Der Apostel Paulus bekennet seinen theil/
und redet vor alle das wort: Jch halte/ spricht er/ GOTT
habe uns Apostel für die allergeringsten dargestellet/ als dem

Tode

Parentations- und
Jon. 1. v. 15.ſol er GOtt nicht entlauffen/ wie Jonas, er moͤchte ſonſten
in ein tieffes Ungluͤcks-Meer geworffen/ und von einem
ungehewren Angſtfiſche verſchlungen werden: ſondern Er
ſol den Beruff willig annehmen/ und gehen/ wenn GOtt
wil: wohin Gott wil: ſo oft Gott wil: ſo lange Gott wil:
und ſich davon nichts abſchrecken laſſen: etwan ſeine Unge-
ſchickligkeit: oder der Welt Boßheit: oder des Heiligen
Ambtes Muͤhſeligkeit und beſchwerligkeit: Deñ wen Gott
ſchickt/ den wird Er auch gar wol hierzu geſchickt zu machen
wiſſen.

Darnach wird mit dieſen worten geſehen/ auf trewerLeh-
rer beſondere Muͤhwaltung. Denn wie einPrediger ſei-
nen ordentlichen Beruff haben ſol: eben ſo ſol er auch wiſ-
ſen/ daß er bey ſolchem ſeinem Heiligen Beruff und Ambte
wird durchs Jammerthal gehen/ das iſt/ Ungluͤck/ Creutz
und Elend außſtehen muͤſſen.

Eſa. 33. v. 7.
1. Cor. 4. 1.
Jer. 3. v. 15.
1. Cor. 4. 15.
Pſ. 45. v. 17.
1. Tim. 5.
ꝟ.
17.
Obad. v. 21
Ohne iſts wol nicht/ das Lehrer und Prediger/ die ihrem
Ambte mit hoͤchſter Trewe/ Muͤhe und Fleiß vorſtehen/
ſind/ wie die Schrifft redet/ Engel: Haußhalter uͤber Got-
tes Geheimnuͤß: Seelenhirtten: Vaͤter der Kirchen: Fuͤr-
ſten: Heylande/ von wegen ihres tragenden Ambtes/ daß
ſie das Evangelium/ als die Seeligmachende Predigt ver-
walten/ und dann ſich und andere/ die ſie hoͤren/ ſeelig ma-
chen. 1. Tim. 4. v. 16. Ja doppelter Ehren werth: aber ſie
haben darumb nichts deſto mehr Frewde und Herrligkeit in
dieſer Welt/ ſondern muͤſſen gemeiniglich durchs Jammer-
thal gehen. O trewe Lehrer und Prediger ſitzen in keinem
Roſengartten: ſie ſind wol uͤbel geplagte Leute/ die ſich von
allerley Creutz- und Elends-Dornen muͤſſen ritzen und ſte-
1. Cor. 4.
ꝟ.
9.
chen laſſen. Der Apoſtel Paulus bekennet ſeinen theil/
und redet vor alle das wort: Jch halte/ ſpricht er/ GOTT
habe uns Apoſtel fuͤr die allergeringſten dargeſtellet/ als dem

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[[8]/0008] Parentations- und ſol er GOtt nicht entlauffen/ wie Jonas, er moͤchte ſonſten in ein tieffes Ungluͤcks-Meer geworffen/ und von einem ungehewren Angſtfiſche verſchlungen werden: ſondern Er ſol den Beruff willig annehmen/ und gehen/ wenn GOtt wil: wohin Gott wil: ſo oft Gott wil: ſo lange Gott wil: und ſich davon nichts abſchrecken laſſen: etwan ſeine Unge- ſchickligkeit: oder der Welt Boßheit: oder des Heiligen Ambtes Muͤhſeligkeit und beſchwerligkeit: Deñ wen Gott ſchickt/ den wird Er auch gar wol hierzu geſchickt zu machen wiſſen. Jon. 1. v. 15. Darnach wird mit dieſen worten geſehen/ auf trewerLeh- rer beſondere Muͤhwaltung. Denn wie einPrediger ſei- nen ordentlichen Beruff haben ſol: eben ſo ſol er auch wiſ- ſen/ daß er bey ſolchem ſeinem Heiligen Beruff und Ambte wird durchs Jammerthal gehen/ das iſt/ Ungluͤck/ Creutz und Elend außſtehen muͤſſen. Ohne iſts wol nicht/ das Lehrer und Prediger/ die ihrem Ambte mit hoͤchſter Trewe/ Muͤhe und Fleiß vorſtehen/ ſind/ wie die Schrifft redet/ Engel: Haußhalter uͤber Got- tes Geheimnuͤß: Seelenhirtten: Vaͤter der Kirchen: Fuͤr- ſten: Heylande/ von wegen ihres tragenden Ambtes/ daß ſie das Evangelium/ als die Seeligmachende Predigt ver- walten/ und dann ſich und andere/ die ſie hoͤren/ ſeelig ma- chen. 1. Tim. 4. v. 16. Ja doppelter Ehren werth: aber ſie haben darumb nichts deſto mehr Frewde und Herrligkeit in dieſer Welt/ ſondern muͤſſen gemeiniglich durchs Jammer- thal gehen. O trewe Lehrer und Prediger ſitzen in keinem Roſengartten: ſie ſind wol uͤbel geplagte Leute/ die ſich von allerley Creutz- und Elends-Dornen muͤſſen ritzen und ſte- chen laſſen. Der Apoſtel Paulus bekennet ſeinen theil/ und redet vor alle das wort: Jch halte/ ſpricht er/ GOTT habe uns Apoſtel fuͤr die allergeringſten dargeſtellet/ als dem Tode Eſa. 33. v. 7. 1. Cor. 4. 1. Jer. 3. v. 15. 1. Cor. 4. 15. Pſ. 45. v. 17. 1. Tim. 5. ꝟ. 17. Obad. v. 21 1. Cor. 4. ꝟ. 9.

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Zitationshilfe: Banner, Christoph: Trewer Lehrer Dreyfache Ehren-Seule. Oels, 1652, S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537790/8>, abgerufen am 28.11.2024.