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Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652.

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Ehrenzeugnüß.
Hertzogen zu Mönsterberg und Oelß/ [G]raffen zu Glatz/
Herrn auff Sternberg/ Jaischwitz und Medzibor/ Christ-
milder Gedächtnüß/ von Breßlaw auß seinem Exilio in die
Fürstliche Stadt Oelß/ zum Probst bey S. Mariae Kirch-
en/ zum Prediger nacher Döberle/ zu des Fürstlichen Con-
sistorii Adsessoren,
und der Priesterschafft selbigen Für-
stenthums Senioren legitime vociret und beruffen.

Solche Ehrenstelle hat unser Herr Hyllerus rühmlichen
verwaltet 13. Jahr/ wie treulich er sein Ambt in dieser Fürstl.
Stadt verwaltet/ wie mit grossem Ernst und Eyfer bey der
gewesenen grossenKrieges gefahr er seine vertraute liebe Au-
ditores
zur hertzlichenBuß dermahnet/ wird nicht allein ein
ieder frommer Christ diß bekennen müssen/ sondern es be-
zeugens auch seine Poenitentialia Olsnensia und Oelßnische
Bußpredigten/ die er in offenen Druck hat außgehen lassen.

Grosse Kriegesangst/ Gefahr und Erschreckniß hat er
allhier außgestanden/ nicht allein auff dem Wege in seinen
Amptsgeschäfften nacher Döberlin/ sondern auch in der
Stadt zu Hause. Jnsonderheit ist zu mercken das grosse
Erschrecknis/ so er vor etlichen Jahren/ als Schwedische
Qvarnison hier gelegen/ bey Nacht gehabt/ umb 2. Uhr/ da
etliche Soldaten im Probsthoffe ihm sampt den lieben Sei-
nigen überfallen/ die blossen Degen ihnen im Hause ange-
setzet/ daß sie haben Geld bekennen sollen/ und all das be-
ste am Geld und Geldes werth im gantzen Hause hinweg
genommen/ und also wieder mit dem Diebstal/ (der offent-
lichen vielfaltigen Plünderungen zugeschweigen) stillsch wei-
gend daron gegangen.

Anno 1648. den 8. Martii hat der liebe frome Gott/ un-
sern Herrn Hyllerum in den elenden Wittiberstand verse-
tzet/ und ihm seine liebe Ehe- und Haußfraw/ die grosse
Creusträgerin/ von seiner Seiten hinweg gerissen/ und die-

selbe

Ehrenzeugnuͤß.
Hertzogen zu Moͤnſterberg und Oelß/ [G]raffen zu Glatz/
Herrn auff Sternberg/ Jaiſchwitz und Medzibor/ Chriſt-
milder Gedaͤchtnuͤß/ von Breßlaw auß ſeinem Exilio in die
Fuͤrſtliche Stadt Oelß/ zum Probſt bey S. Mariæ Kirch-
en/ zum Prediger nacher Doͤberle/ zu des Fuͤrſtlichen Con-
ſiſtorii Adſesſoren,
und der Prieſterſchafft ſelbigen Fuͤr-
ſtenthums Senioren legitimè vociret und beruffen.

Solche Ehrenſtelle hat unſer Herr Hyllerus ruͤhmlichen
verwaltet 13. Jahr/ wie treulich er ſein Ambt in dieſer Fuͤrſtl.
Stadt verwaltet/ wie mit groſſem Ernſt und Eyfer bey der
geweſenẽ groſſenKrieges gefahr er ſeine vertraute liebe Au-
ditores
zur hertzlichenBuß dermahnet/ wird nicht allein ein
ieder frommer Chriſt diß bekennen muͤſſen/ ſondern es be-
zeugens auch ſeine Pœnitentialia Olsnenſia und Oelßniſche
Bußpredigten/ die er in offenen Druck hat außgehen laſſen.

Groſſe Kriegesangſt/ Gefahr und Erſchreckniß hat er
allhier außgeſtanden/ nicht allein auff dem Wege in ſeinen
Amptsgeſchaͤfften nacher Doͤberlin/ ſondern auch in der
Stadt zu Hauſe. Jnſonderheit iſt zu mercken das groſſe
Erſchrecknis/ ſo er vor etlichen Jahren/ als Schwediſche
Qvarniſon hier gelegen/ bey Nacht gehabt/ umb 2. Uhr/ da
etliche Soldaten im Probſthoffe ihm ſampt den lieben Sei-
nigen uͤberfallen/ die bloſſen Degen ihnen im Hauſe ange-
ſetzet/ daß ſie haben Geld bekennen ſollen/ und all das be-
ſte am Geld und Geldes werth im gantzen Hauſe hinweg
genommen/ und alſo wieder mit dem Diebſtal/ (der offent-
lichen vielfaltigen Pluͤnderungen zugeſchweigen) ſtillſch wei-
gend daron gegangen.

Anno 1648. den 8. Martii hat der liebe frome Gott/ un-
ſern Herrn Hyllerum in den elenden Wittiberſtand verſe-
tzet/ und ihm ſeine liebe Ehe- und Haußfraw/ die groſſe
Creustraͤgerin/ von ſeiner Seiten hinweg geriſſen/ und die-

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[[46]/0046] Ehrenzeugnuͤß. Hertzogen zu Moͤnſterberg und Oelß/ Graffen zu Glatz/ Herrn auff Sternberg/ Jaiſchwitz und Medzibor/ Chriſt- milder Gedaͤchtnuͤß/ von Breßlaw auß ſeinem Exilio in die Fuͤrſtliche Stadt Oelß/ zum Probſt bey S. Mariæ Kirch- en/ zum Prediger nacher Doͤberle/ zu des Fuͤrſtlichen Con- ſiſtorii Adſesſoren, und der Prieſterſchafft ſelbigen Fuͤr- ſtenthums Senioren legitimè vociret und beruffen. Solche Ehrenſtelle hat unſer Herr Hyllerus ruͤhmlichen verwaltet 13. Jahr/ wie treulich er ſein Ambt in dieſer Fuͤrſtl. Stadt verwaltet/ wie mit groſſem Ernſt und Eyfer bey der geweſenẽ groſſenKrieges gefahr er ſeine vertraute liebe Au- ditores zur hertzlichenBuß dermahnet/ wird nicht allein ein ieder frommer Chriſt diß bekennen muͤſſen/ ſondern es be- zeugens auch ſeine Pœnitentialia Olsnenſia und Oelßniſche Bußpredigten/ die er in offenen Druck hat außgehen laſſen. Groſſe Kriegesangſt/ Gefahr und Erſchreckniß hat er allhier außgeſtanden/ nicht allein auff dem Wege in ſeinen Amptsgeſchaͤfften nacher Doͤberlin/ ſondern auch in der Stadt zu Hauſe. Jnſonderheit iſt zu mercken das groſſe Erſchrecknis/ ſo er vor etlichen Jahren/ als Schwediſche Qvarniſon hier gelegen/ bey Nacht gehabt/ umb 2. Uhr/ da etliche Soldaten im Probſthoffe ihm ſampt den lieben Sei- nigen uͤberfallen/ die bloſſen Degen ihnen im Hauſe ange- ſetzet/ daß ſie haben Geld bekennen ſollen/ und all das be- ſte am Geld und Geldes werth im gantzen Hauſe hinweg genommen/ und alſo wieder mit dem Diebſtal/ (der offent- lichen vielfaltigen Pluͤnderungen zugeſchweigen) ſtillſch wei- gend daron gegangen. Anno 1648. den 8. Martii hat der liebe frome Gott/ un- ſern Herrn Hyllerum in den elenden Wittiberſtand verſe- tzet/ und ihm ſeine liebe Ehe- und Haußfraw/ die groſſe Creustraͤgerin/ von ſeiner Seiten hinweg geriſſen/ und die- ſelbe

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Zitationshilfe: Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652, S. [46]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537789/46>, abgerufen am 27.11.2024.