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Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652.

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Ehrenzeugnüß.

Es hat auff einem Dorffe Biltzig genandt/ ohngefehr
eine kleine Meile von dannen gelegen/ ein alter Prediger
gewohnet/ der vom Philippo Melanchthone, dem Herrn
Praeceptore (wie er ihn hat zunennen pflegen) hinaus war
gesetzet worden.

Weil aber derselbe hohen Alters und grosser Schwach-
heit halben/ das Predigen nicht mehr verrichten können/
hat Herr D. Gesnerus bey dem Herrn Superintendenten
Herrn D. Hunnio, dem Herrn Hyllero erlanget und zu we-
ge gebracht/ daß er ein gantzes Jahr alle Sontage selbigen
Orth mit einer Predigt versehen hat; und da sonsten kein
Studiosus hat predigen dörffen/ wenn er nicht zuvorhin die
gantze Predigt de verbo ad verbum auffgesetzt/ dem Herrn
D. Hunnio zum unterschreiben gebracht/ hat Er nur die
erste/ und hernach keine mehr zu praesentiren von ihm be-
gehret.

Promotio-
nes fiunt
per grad,
non per
saltus.
Nach dem er nach außgang zweyer Jahr und was drü-
ber gewest/ Anno 1599. wiederumb von Wittemberg an-
heim gelanget/ hat er seinen Eltern daheim nicht lange dörf-
fen beschwerlich seyn/ sondern unser lieber Gott hat ihn bald
mit einer gutten Gelegenheit versehen/ in dem der Woled-
le/ Gestrenge und Wolbenambte Herr Georg von Reib-
nitz auff Arnsdorff/ Leippe und Steinseiffen/ seinem einigen
Sohn zu einem Moderatori morum & studiorum ihn vo-
ciret,
da er sehr gutte gelegenheit gehabt/ seine studia Theo-
logica
zu continuiren, und in concionando sich zu exerci-
ren,
welches auch so wol gerathen/ daß er von gedachtem
Herrn Reibnitzes Tochter Mann (titul) Herrn Fridrichen
von Knobelsdorff auff Contzendorff und Pilgramsdorff zu
der vacirenden Pastorat-Stell zu Pilgramsdorff Anno
1601. ist vociret worden/ cui vocationi ut divinae, liben-

ter
Ehrenzeugnuͤß.

Es hat auff einem Dorffe Biltzig genandt/ ohngefehr
eine kleine Meile von dannen gelegen/ ein alter Prediger
gewohnet/ der vom Philippo Melanchthone, dem Herrn
Præceptore (wie er ihn hat zunennen pflegen) hinaus war
geſetzet worden.

Weil aber derſelbe hohen Alters und groſſer Schwach-
heit halben/ das Predigen nicht mehr verrichten koͤnnen/
hat Herr D. Geſnerus bey dem Herrn Superintendenten
Herrn D. Hunnio, dem Herrn Hyllero erlanget und zu we-
ge gebracht/ daß er ein gantzes Jahr alle Sontage ſelbigen
Orth mit einer Predigt verſehen hat; und da ſonſten kein
Studioſus hat predigen doͤrffen/ wenn er nicht zuvorhin die
gantze Predigt de verbo ad verbum auffgeſetzt/ dem Herrn
D. Hunnio zum unterſchreiben gebracht/ hat Er nur die
erſte/ und hernach keine mehr zu præſentiren von ihm be-
gehret.

Promotio-
nes fiunt
per gradꝰ,
non per
ſaltus.
Nach dem er nach außgang zweyer Jahr und was druͤ-
ber geweſt/ Anno 1599. wiederumb von Wittemberg an-
heim gelanget/ hat er ſeinen Eltern daheim nicht lange doͤrf-
fen beſchwerlich ſeyn/ ſondern unſer lieber Gott hat ihn bald
mit einer gutten Gelegenheit verſehen/ in dem der Woled-
le/ Geſtrenge und Wolbenambte Herr Georg von Reib-
nitz auff Arnsdorff/ Leippe und Steinſeiffen/ ſeinem einigen
Sohn zu einem Moderatori morum & ſtudiorum ihn vo-
ciret,
da er ſehr gutte gelegenheit gehabt/ ſeine ſtudia Theo-
logica
zu continuiren, und in concionando ſich zu exerci-
ren,
welches auch ſo wol gerathen/ daß er von gedachtem
Herrn Reibnitzes Tochter Mann (titul) Herrn Fridrichen
von Knobelsdorff auff Contzendorff und Pilgramsdorff zu
der vacirenden Paſtorat-Stell zu Pilgramsdorff Anno
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[[32]/0032] Ehrenzeugnuͤß. Es hat auff einem Dorffe Biltzig genandt/ ohngefehr eine kleine Meile von dannen gelegen/ ein alter Prediger gewohnet/ der vom Philippo Melanchthone, dem Herrn Præceptore (wie er ihn hat zunennen pflegen) hinaus war geſetzet worden. Weil aber derſelbe hohen Alters und groſſer Schwach- heit halben/ das Predigen nicht mehr verrichten koͤnnen/ hat Herr D. Geſnerus bey dem Herrn Superintendenten Herrn D. Hunnio, dem Herrn Hyllero erlanget und zu we- ge gebracht/ daß er ein gantzes Jahr alle Sontage ſelbigen Orth mit einer Predigt verſehen hat; und da ſonſten kein Studioſus hat predigen doͤrffen/ wenn er nicht zuvorhin die gantze Predigt de verbo ad verbum auffgeſetzt/ dem Herrn D. Hunnio zum unterſchreiben gebracht/ hat Er nur die erſte/ und hernach keine mehr zu præſentiren von ihm be- gehret. Nach dem er nach außgang zweyer Jahr und was druͤ- ber geweſt/ Anno 1599. wiederumb von Wittemberg an- heim gelanget/ hat er ſeinen Eltern daheim nicht lange doͤrf- fen beſchwerlich ſeyn/ ſondern unſer lieber Gott hat ihn bald mit einer gutten Gelegenheit verſehen/ in dem der Woled- le/ Geſtrenge und Wolbenambte Herr Georg von Reib- nitz auff Arnsdorff/ Leippe und Steinſeiffen/ ſeinem einigen Sohn zu einem Moderatori morum & ſtudiorum ihn vo- ciret, da er ſehr gutte gelegenheit gehabt/ ſeine ſtudia Theo- logica zu continuiren, und in concionando ſich zu exerci- ren, welches auch ſo wol gerathen/ daß er von gedachtem Herrn Reibnitzes Tochter Mann (titul) Herrn Fridrichen von Knobelsdorff auff Contzendorff und Pilgramsdorff zu der vacirenden Paſtorat-Stell zu Pilgramsdorff Anno 1601. iſt vociret worden/ cui vocationi ut divinæ, liben- ter Promotio- nes fiunt per gradꝰ, non per ſaltus.

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Zitationshilfe: Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652, S. [32]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537789/32>, abgerufen am 27.11.2024.