Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647.richtigkeit/ das Er gewesen Schlecht und Recht. Schlecht Seiner Gottesfurcht halben gibt Jhm auch sein Herr Beicht- Jahrs
richtigkeit/ das Er geweſen Schlecht und Recht. Schlecht Seiner Gottesfurcht halben gibt Jhm auch ſein Herr Beicht- Jahrs
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richtigkeit/ das Er geweſen Schlecht und Recht. Schlecht
oder ohne falſch in Worten; Recht und redlich in Wercken.
Seiner Gottesfurcht halben gibt Jhm auch ſein Herr Beicht-
Vater das Zeugnis/ das Er ſich nicht allein zum gehoͤr Goͤttli-
ches Wortes/ ſondern auch zur troͤſtlichen Abſolution/ zum ge-
brauch des Heiligen Abendmahls mit ſonderbahrer Andacht ge-
halten. Es zeugen hiervon ſeine ſehr Chriſtliche und andaͤchtige
Wuntſchreden/ welche Er in obgedachtem Buͤchlein zu jedwe-
derm fall und wercke/ das er auffgeſchrieben hat/ dabey verzeich-
net. Ja es zeugen hiervon ſeine ſorgfalt fuͤr Kirchen und Schu-
len/ ſeine Ehrerbietigkeit und Wohlthat gegen dem Predigt-
Ampte/ wie auch andere wercke der Liebe und Barmhertzigkeit/
welche aus der Gottesfurcht/ als Fruͤchte auff einen guten Bau-
me/ hervor gewachſen. Mit Job hat Er ſich auch beflieſſen/
das Boͤſe zumeiden/ und einen untadelhafften Wandel zufuͤh-
ren. Gleich wie aber Job ſich verſuͤndigte mit Vngedultigem
Verfluchen des Tages ſeiner Geburt: Alſo wird auch der Herr
Lang ſein theil an Suͤnden gehabt haben; Wiewohl ich (als ein
newlich hier ankommener) keine gewißheit habe/ worin Er etwa
am ſehrſten gefehlet und geſuͤndiget. Jſt aber kein zweiffel/ das
der grundguͤtige Vater im Himmel/ (deſſen Diener Er auch in
ſeiner letzten Kranckheit die Suͤnde andaͤchtiglich gebeichtet von
dem Er die troͤſtliche Abſolution/ wie auch den wahren Leib und
Blut Chriſti/ als das thewreſte Pfand zur verſicherung ſeiner
Seligkeit/ mit hertzlicher begier empfangen/ folgends mit inbruͤn-
ſtigen ſeufftzern und Stoß-gebetlein bis an ſein Ende umb Gna-
de und Huͤlffe Gott den Herren angeruffen.) Jhme alle und
jede Suͤnde werde vergeben haben. Die denck wuͤrdigſten Wor-
te Jobs die er wuͤntſchte/ das ſie in ein Buch/ mit einem eiſernen
Griffel auff Bley/ und zum ewigen Gedaͤchtnis in einen Felß ge-
hauen wuͤrden/ ſind dieſe: Jch weiß/ das mein Erloͤſer lebet ꝛc.
cap. 19. Eben das ſind auch die letzte Reden geweſen/ damit der
ſelige Herr Lang/ den 30. Novemb. nach erfuͤllung des 52.
Jahrs
Job 3. v. 1.
folg.
Job 19. v.
23. 24. 25.
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Zitationshilfe: | Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647, S. [64]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537788/64>, abgerufen am 05.07.2024. |