Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heusler, Johann: Eine Leichpredigt. Liegnitz, 1593.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Zum vierden ein tröstliches/ vnd treffliches
Exempel der Barmhertzigkeit kegen dem dürff-
tigen/ vnd zwar wie jederzeit/ also nach heute
bey tage kegen allen Menschen bösen vnd fro-
men.

Von der ersten Tugend/ lehret S. Petrus:1. Petri
2.
Christus hat fur vns gelidden/ vnd
vns ein Furbilde gelassen/ das wir
sollen nachfolgen seinen fusstapffen.
Welcher keine sünde gethan hat/ ist
auch kein betrug in seinem munde
gefunden worden. Welcher nicht wie-
derschalt/ da er gescholten ward/ nicht
dreuet/ da er leid/ Er stellet es aber
dem heim der da recht richtet.

Derwegen wir auch in alle vnserem leiden/
bey diesem Meister die Geduld suchen/ vnd in
teglicher betrachtung vor vnd einbilden sollen.

Denn wie kan die Liebe/ Glaube vnd Er-
kentnüs Christi bey deme sein vnd bleiben/ der
(wie das Volck Jsrael in der wüsten) wieder
jhn Murret/ vnd jhme in vngeduld oder vnge-
horsam muttwilliglich wiederstrebet?

Darumb
G

Zum vierden ein troͤſtliches/ vnd treffliches
Exempel der Barmhertzigkeit kegen dem duͤrff-
tigen/ vnd zwar wie jederzeit/ alſo nach heute
bey tage kegen allen Menſchen boͤſen vnd fro-
men.

Von der erſten Tugend/ lehret S. Petrus:1. Petri
2.
Chriſtus hat fur vns gelidden/ vnd
vns ein Furbilde gelaſſen/ das wir
ſollen nachfolgen ſeinen fusſtapffen.
Welcher keine ſuͤnde gethan hat/ iſt
auch kein betrug in ſeinem munde
gefundẽ worden. Welcher nicht wie-
derſchalt/ da er geſcholtẽ ward/ nicht
dreuet/ da er leid/ Er ſtellet es aber
dem heim der da recht richtet.

Derwegen wir auch in alle vnſerem leiden/
bey dieſem Meiſter die Geduld ſuchen/ vnd in
teglicher betrachtung vor vnd einbilden ſollen.

Denn wie kan die Liebe/ Glaube vnd Er-
kentnuͤs Chriſti bey deme ſein vnd bleiben/ der
(wie das Volck Jſraël in der wuͤſten) wieder
jhn Murret/ vnd jhme in vngeduld oder vnge-
horſam muttwilliglich wiederſtrebet?

Darumb
G
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0049" n="[49]"/>
            <p>Zum vierden ein tro&#x0364;&#x017F;tliches/ vnd treffliches<lb/>
Exempel der Barmhertzigkeit kegen dem du&#x0364;rff-<lb/>
tigen/ vnd zwar wie jederzeit/ al&#x017F;o nach heute<lb/>
bey tage kegen allen Men&#x017F;chen bo&#x0364;&#x017F;en vnd fro-<lb/>
men.</p><lb/>
            <p>Von der er&#x017F;ten Tugend/ lehret S. Petrus:<note place="right">1. Petri<lb/>
2.</note><lb/><cit><quote><hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tus hat fur vns gelidden/ vnd<lb/>
vns ein Furbilde gela&#x017F;&#x017F;en/ das wir<lb/>
&#x017F;ollen nachfolgen &#x017F;einen fus&#x017F;tapffen.<lb/>
Welcher keine &#x017F;u&#x0364;nde gethan hat/ i&#x017F;t<lb/>
auch kein betrug in &#x017F;einem munde<lb/>
gefunde&#x0303; worden. Welcher nicht wie-<lb/>
der&#x017F;chalt/ da er ge&#x017F;cholte&#x0303; ward/ nicht<lb/>
dreuet/ da er leid/ Er &#x017F;tellet es aber<lb/>
dem heim der da recht richtet.</hi></quote><bibl/></cit></p><lb/>
            <p>Derwegen wir auch in alle vn&#x017F;erem leiden/<lb/>
bey die&#x017F;em Mei&#x017F;ter die Geduld &#x017F;uchen/ vnd in<lb/>
teglicher betrachtung vor vnd einbilden &#x017F;ollen.</p><lb/>
            <p>Denn wie kan die Liebe/ Glaube vnd Er-<lb/>
kentnu&#x0364;s Chri&#x017F;ti bey deme &#x017F;ein vnd bleiben/ der<lb/>
(wie das Volck J&#x017F;raël in der wu&#x0364;&#x017F;ten) wieder<lb/>
jhn Murret/ vnd jhme in vngeduld oder vnge-<lb/>
hor&#x017F;am muttwilliglich wieder&#x017F;trebet?</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">G</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Darumb</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[49]/0049] Zum vierden ein troͤſtliches/ vnd treffliches Exempel der Barmhertzigkeit kegen dem duͤrff- tigen/ vnd zwar wie jederzeit/ alſo nach heute bey tage kegen allen Menſchen boͤſen vnd fro- men. Von der erſten Tugend/ lehret S. Petrus: Chriſtus hat fur vns gelidden/ vnd vns ein Furbilde gelaſſen/ das wir ſollen nachfolgen ſeinen fusſtapffen. Welcher keine ſuͤnde gethan hat/ iſt auch kein betrug in ſeinem munde gefundẽ worden. Welcher nicht wie- derſchalt/ da er geſcholtẽ ward/ nicht dreuet/ da er leid/ Er ſtellet es aber dem heim der da recht richtet. 1. Petri 2. Derwegen wir auch in alle vnſerem leiden/ bey dieſem Meiſter die Geduld ſuchen/ vnd in teglicher betrachtung vor vnd einbilden ſollen. Denn wie kan die Liebe/ Glaube vnd Er- kentnuͤs Chriſti bey deme ſein vnd bleiben/ der (wie das Volck Jſraël in der wuͤſten) wieder jhn Murret/ vnd jhme in vngeduld oder vnge- horſam muttwilliglich wiederſtrebet? Darumb G

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/528095
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/528095/49
Zitationshilfe: Heusler, Johann: Eine Leichpredigt. Liegnitz, 1593, S. [49]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/528095/49>, abgerufen am 26.11.2024.