Walther, Melchior: Ein Einfaltiger Vnd Christlicher Sermon oder Leichpredigt. Wittenberg, 1562.Wo meinet jhr aber/ das ich jhn zu rhü- fleisch-
Wo meinet jhr aber/ das ich jhn zu rhü- fleiſch-
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Wo meinet jhr aber/ das ich jhn zu rhü-
men vnd zu loben anfahen ſoll? Wo ich anfing
zu rhümen/ von ſeinem langwerigen/ löblichen
Stamme vnd herkomen/ das dann wol billich
geachtet würde/ So würde ich mich viel zu ge-
ring vnd ſchwach da zu erfinden/ denn es man-
gelt mir nicht allein an der Antoritet/ Perſon/
vnd Facultet/ ſonder auch an der wiſſenheit
vnd geſchicklikeit/ Da zu ſo iſt mir ſölches/ zu
ſpät kundt gethan worden. Wie dem allen/ ſo
iſt es wiſſendt/ das er ſey eines langwerigen/
Ehrlichen/ vñ ohn zweiffel Gott wolgefelligen
Stammen vnd herkomens/ das ſehen wir an
dem/ das ſein ſtam vnd Origo ſo lang geweret/
vnd ſich ſo weitleufftig ausgebreitet hat/ dar-
an denn ſcheinet/ das ſeinen Eltern der Eiferig
Gott/ nach ſeiner zuſag/ bis in das tauſente ge-
liedt wolgethan hat. Es iſt auch für augen/
wie jn der Herr mit ſeiner vörigen Hausfra-
wen/ mit welcher er ſo wol/ als mit der jtzigen/
andechtig/ Chriſtlich vnd freundtlich gelebt/
mit achtzehẽ Kindern begabt hat. Aber was ſol
ich dauon viel ſagen/ zu beſchreiben ſölchẽ ſeinen
Stamm/ gehöreten andere höher vnd gelertere
Leute/ welche jr Rhetoricam wol gelernt/ vnd
geübt hetten/ Wil daher dieſen leiblichen vnnd
fleiſch-
Exodi. 20.
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