Andreä, Jacob: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1564.Hansen von Liebenstein. de todt seyen/ auß wölcher not wir vns selbst sowenig helffen könden oder vermögen/ als ein todterColoss. ij. verstorbner Leib/ sich selbst widerumb zum leben auffrichten kan. Darumb sich alles Fleisch vor dem angesicht Gottes demütigen/ vnd alle Heiligenj. Petri iiij. vmb vergebung der Sünden bitten müssen/ wie Dauid im Psalmen sagt: Jch sprach/ ich wil demPsalm. xxxij. Herrn mein übertrettung bekennen/ da vergab- stu mir die missethat meiner Sünde. Vnd aber- mals sagt er: Herr/ so du wilt die Sünde zurech-Psalm. cxxx. nen/ wer wil vor dir bestehen? Vnd abermals:Psalm. cxliij. Herr/ tritt mit deinem Diener nit in das gericht/ denn der lebt nit/ der vor dir bestehen mög. Also lehret auch Christus seine Jünger/ die lieben A- postel betten/ Vergib vns vnser schuldt/ wie wirMatth. vj[unleserliches Material - Zeichen fehlt] Luce vj. vergeben vnsern schuldigern/ etc. Dann in disem ersten Posten oder Artickel/ Dieweil denn Gott rein vnd gerecht/ ja die reinig-
Hanſen von Liebenſtein. de todt ſeyen/ auß woͤlcher not wir vns ſelbſt ſowenig helffen koͤnden oder vermoͤgen/ als ein todterColoſſ. ij. verſtoꝛbner Leib/ ſich ſelbſt widerumb zům leben auffrichten kan. Darumb ſich alles Fleiſch voꝛ dem angeſicht Gottes demuͤtigen/ vnd alle Heiligenj. Petri iiij. vmb vergebung der Sünden bitten muͤſſen/ wie Dauid im Pſalmen ſagt: Jch ſpꝛach/ ich wil demPſalm. xxxij. Herꝛn mein übertrettung bekennen/ da vergab- ſtu mir die miſſethat meiner Sünde. Vnd aber- mals ſagt er: Herꝛ/ ſo du wilt die Sünde zůrech-Pſalm. cxxx. nen/ wer wil voꝛ dir beſtehen? Vnd abermals:Pſalm. cxliij. Herꝛ/ tritt mit deinem Diener nit in das gericht/ denn der lebt nit/ der voꝛ dir beſtehen moͤg. Alſo lehꝛet auch Chꝛiſtus ſeine Jünger/ die lieben A- poſtel betten/ Vergib vns vnſer ſchuldt/ wie wirMatth. vj[unleserliches Material – Zeichen fehlt] Luce vj. vergeben vnſern ſchuldigern/ ꝛc. Dann in diſem erſten Poſten oder Artickel/ Dieweil denn Gott rein vnd gerecht/ ja die reinig-
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Hanſen von Liebenſtein.
de todt ſeyen/ auß woͤlcher not wir vns ſelbſt ſo
wenig helffẽ koͤndẽ oder vermoͤgẽ/ als ein todter
verſtoꝛbner Leib/ ſich ſelbſt widerumb zům leben
auffrichtẽ kan. Darum̃ ſich alles Fleiſch voꝛ dem
angeſicht Gottes demuͤtigen/ vnd alle Heiligen
vmb vergebung der Sünden bitten muͤſſen/ wie
Dauid im Pſalmen ſagt: Jch ſpꝛach/ ich wil dem
Herꝛn mein übertrettung bekennen/ da vergab-
ſtu mir die miſſethat meiner Sünde. Vnd aber-
mals ſagt er: Herꝛ/ ſo du wilt die Sünde zůrech-
nen/ wer wil voꝛ dir beſtehen? Vnd abermals:
Herꝛ/ tritt mit deinem Diener nit in das gericht/
denn der lebt nit/ der voꝛ dir beſtehen moͤg. Alſo
lehꝛet auch Chꝛiſtus ſeine Jünger/ die lieben A-
poſtel betten/ Vergib vns vnſer ſchuldt/ wie wir
vergeben vnſern ſchuldigern/ ꝛc.
Coloſſ. ij.
j. Petri iiij.
Pſalm. xxxij.
Pſalm. cxxx.
Pſalm. cxliij.
Matth. vj_
Luce vj.
Dann in diſem erſten Poſten oder Artickel/
kan ſich niemandt entſchuldigen/ wie from̃ vnd
heilig er auch iſt. Wir haben all geſündigt/ ſa-
get der Apoſtel/ vnd mangeln des rhůms Got-
tes/ wir koͤndẽ vns nichts/ deñ vnſerer ſchwach-
heit/ aber gar nicht der Gerechtigkeit voꝛ Gott
dem Herꝛen rhuͤmen. All vnſer Gerechtigkeit/
ſaget Eſaias/ iſt/ wie ein vnrein vnflaͤtig tůch/
das man ehꝛen halb nicht wol nennen darff/
pannus menſtruatæ.
Rom. iij.
Eſaie lxiiij_
Dieweil denn Gott rein vnd gerecht/ ja die
reinig-
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