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Schellbach, Esaias: Christliche Leichpredigt. Breslau, 1612.

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Fürchte dich nicht/ denn ich habe dich erlöset. Jch habe dich
bey deinem Namen geruffen/ du bist mein. Denn so du durch
Wasser gehest/ wil ich bey dir sein/ das dich die Ströme
nicht sollen erseuffen. Vnd so du ins Fewer gehest/ soltu
nicht brennen/ vnd die flamme sol dich nicht anzünden. Dann
ich bin der HErr dein Gott/ der Heilige in Jsrael dein Hey-
land.

Diese verheissungen sind gewisse vnnd warhafftige
Wort. Singula Dei verba, sunt vera & mera juramen-
Philo.
Gottes
wort lauter
Eid.
ta, sagt der weise Man Philo: Alle Wort vnd Verheissun-
gen Gottes sind lauter Eide. Wenn Gott der HErr etwas
geredet vnd verheisset/ so ists/ als hette Er tausentmal ei-
nen Eid geschworen: Vnd helt gewiß was er zusaget/ Psal.
Psal. 33.33. Er ist der Dicens & Faciens: Der Sprecher vnd Thä-
Ezech. 37.ter. Ezech. 37.

Zweiffel
sol nicht
bey Christen
sein.
An solcher Göttlichen Verheissung von gnädiger be-
warung seiner gleubigen zur ewigen Seligkeit/ sol nun kein
Blut vnd
wort Chri-
sti/ Siegel
vnser Se-
ligkeit.
Joh. 12.
Mensch zweiffeln. Dann der HErre Jhesus hat dieselbe
krefftiglich bestettiget vnd versiegelt mit seinem selbsteignen
Blutte/ vnd mit seinem waren worte/ Johan. 12. da Er also
spricht: Wenn ich erhöhet werde von der Erden/ wil ich sie
alle zu mir ziehen. Vnd kurtz vorher setzt er diese wort: Wo
Joh. 14.ich bin/ da sol mein Diener auch sein. Vnd Joh. 14. sagt
Er: Ewer Hertz erschrecke nicht. Gleubet jhr an Gott/ so
gleubet auch an mich. Jn meines Vaters Hause sind viel
Wohnungen. Vnd so das nicht were/ wolt ich zu euch sagen:
Jch wil hingehen/ euch die stette zu bereiten. Vnd ob ich
hingienge/ euch die stette zu bereitten/ wil ich doch wider kom-
men/ vnnd euch zu mir nemen/ auff das jhr seid/ wo ich bin.
Joh. 17.Vnd Johan. 17. spricht er abermal: Vatter/ ich wil/ das wo
ich bin/ auch die bey mir sein/ die du mir gegeben hast/ ut vi-
deant gloriam meam;
das sie meine Herrligkeit sehen/

die

Fuͤrchte dich nicht/ denn ich habe dich erloͤſet. Jch habe dich
bey deinem Namen geruffen/ du biſt mein. Denn ſo du durch
Waſſer geheſt/ wil ich bey dir ſein/ das dich die Stroͤme
nicht ſollen erſeuffen. Vnd ſo du ins Fewer geheſt/ ſoltu
nicht brennen/ vnd die flamme ſol dich nicht anzuͤnden. Dann
ich bin der HErr dein Gott/ der Heilige in Jſrael dein Hey-
land.

Dieſe verheiſſungen ſind gewiſſe vnnd warhafftige
Wort. Singula Dei verba, ſunt vera & mera juramen-
Philo.
Gottes
wort lauter
Eid.
ta, ſagt der weiſe Man Philo: Alle Wort vnd Verheiſſun-
gen Gottes ſind lauter Eide. Wenn Gott der HErr etwas
geredet vnd verheiſſet/ ſo iſts/ als hette Er tauſentmal ei-
nen Eid geſchworen: Vnd helt gewiß was er zuſaget/ Pſal.
Pſal. 33.33. Er iſt der Dicens & Faciens: Der Sprecher vnd Thaͤ-
Ezech. 37.ter. Ezech. 37.

Zweiffel
ſol nicht
bey Chriſten
ſein.
An ſolcher Goͤttlichen Verheiſſung von gnaͤdiger be-
warung ſeiner gleubigen zur ewigen Seligkeit/ ſol nun kein
Blut vnd
wort Chri-
ſti/ Siegel
vnſer Se-
ligkeit.
Joh. 12.
Menſch zweiffeln. Dann der HErre Jheſus hat dieſelbe
krefftiglich beſtettiget vnd verſiegelt mit ſeinem ſelbſteignen
Blutte/ vnd mit ſeinem waren worte/ Johan. 12. da Er alſo
ſpricht: Wenn ich erhoͤhet werde von der Erden/ wil ich ſie
alle zu mir ziehen. Vnd kurtz vorher ſetzt er dieſe wort: Wo
Joh. 14.ich bin/ da ſol mein Diener auch ſein. Vnd Joh. 14. ſagt
Er: Ewer Hertz erſchrecke nicht. Gleubet jhr an Gott/ ſo
gleubet auch an mich. Jn meines Vaters Hauſe ſind viel
Wohnungen. Vnd ſo das nicht were/ wolt ich zu euch ſagen:
Jch wil hingehen/ euch die ſtette zu bereiten. Vnd ob ich
hingienge/ euch die ſtette zu bereitten/ wil ich doch wider kom-
men/ vnnd euch zu mir nemen/ auff das jhr ſeid/ wo ich bin.
Joh. 17.Vnd Johan. 17. ſpricht er abermal: Vatter/ ich wil/ das wo
ich bin/ auch die bey mir ſein/ die du mir gegeben haſt/ ut vi-
deant gloriam meam;
das ſie meine Herrligkeit ſehen/

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[[70]/0070] Fuͤrchte dich nicht/ denn ich habe dich erloͤſet. Jch habe dich bey deinem Namen geruffen/ du biſt mein. Denn ſo du durch Waſſer geheſt/ wil ich bey dir ſein/ das dich die Stroͤme nicht ſollen erſeuffen. Vnd ſo du ins Fewer geheſt/ ſoltu nicht brennen/ vnd die flamme ſol dich nicht anzuͤnden. Dann ich bin der HErr dein Gott/ der Heilige in Jſrael dein Hey- land. Dieſe verheiſſungen ſind gewiſſe vnnd warhafftige Wort. Singula Dei verba, ſunt vera & mera juramen- ta, ſagt der weiſe Man Philo: Alle Wort vnd Verheiſſun- gen Gottes ſind lauter Eide. Wenn Gott der HErr etwas geredet vnd verheiſſet/ ſo iſts/ als hette Er tauſentmal ei- nen Eid geſchworen: Vnd helt gewiß was er zuſaget/ Pſal. 33. Er iſt der Dicens & Faciens: Der Sprecher vnd Thaͤ- ter. Ezech. 37. Philo. Gottes wort lauter Eid. Pſal. 33. Ezech. 37. An ſolcher Goͤttlichen Verheiſſung von gnaͤdiger be- warung ſeiner gleubigen zur ewigen Seligkeit/ ſol nun kein Menſch zweiffeln. Dann der HErre Jheſus hat dieſelbe krefftiglich beſtettiget vnd verſiegelt mit ſeinem ſelbſteignen Blutte/ vnd mit ſeinem waren worte/ Johan. 12. da Er alſo ſpricht: Wenn ich erhoͤhet werde von der Erden/ wil ich ſie alle zu mir ziehen. Vnd kurtz vorher ſetzt er dieſe wort: Wo ich bin/ da ſol mein Diener auch ſein. Vnd Joh. 14. ſagt Er: Ewer Hertz erſchrecke nicht. Gleubet jhr an Gott/ ſo gleubet auch an mich. Jn meines Vaters Hauſe ſind viel Wohnungen. Vnd ſo das nicht were/ wolt ich zu euch ſagen: Jch wil hingehen/ euch die ſtette zu bereiten. Vnd ob ich hingienge/ euch die ſtette zu bereitten/ wil ich doch wider kom- men/ vnnd euch zu mir nemen/ auff das jhr ſeid/ wo ich bin. Vnd Johan. 17. ſpricht er abermal: Vatter/ ich wil/ das wo ich bin/ auch die bey mir ſein/ die du mir gegeben haſt/ ut vi- deant gloriam meam; das ſie meine Herrligkeit ſehen/ die Zweiffel ſol nicht bey Chriſten ſein. Blut vnd wort Chri- ſti/ Siegel vnſer Se- ligkeit. Joh. 12. Joh. 14. Joh. 17.

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Zitationshilfe: Schellbach, Esaias: Christliche Leichpredigt. Breslau, 1612, S. [70]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/527038/70>, abgerufen am 24.11.2024.