Janticovius, Lucas: Göttlicher Liebe vnd Gnaden Spiegel. Frankfurt (Oder), 1612.Christliche Leichpredigt. Das I. nimpt er a generali praeoccupato. Al-I. Argumen- Nachmals die Juden betreffend/ beweiset er/ das2. Judaei. in dem C
Chriſtliche Leichpredigt. Das I. nimpt er à generali præoccupato. Al-I. Argumen- Nachmals die Juden betreffend/ beweiſet er/ das2. Judæi. in dem C
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <pb facs="#f0017" n="[17]"/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Chriſtliche Leichpredigt.</hi> </fw><lb/> <p>Das <hi rendition="#aq">I.</hi> nimpt er <hi rendition="#aq">à generali præoccupato.</hi> Al-<note place="right"><hi rendition="#aq">I. Argum<choice><abbr>ẽ</abbr><expan>en</expan></choice>-<lb/> tum ſum-<lb/> ptum à ge-<lb/> nerali præ-<lb/> occupato.<lb/> Omnes homi-<lb/> nes ſunt pec-<lb/> catores.</hi></note><lb/> le Menſchen ſeyn Suͤnder/ ſpricht er/ Einmal die Hei-<lb/> den. Wie das/ vnd warumb? Wegen jhrer Abgoͤtte-<lb/> rey: Dann ſie die Herrligkeit deß vnvergaͤnglichen<lb/> GOttes verwandelt haben in ein Bilde gleich dem ver-<lb/> gaͤnglichen Menſchen/ vnd der Voͤgel vnd der vierfuͤſ-<lb/> ſigen vnnd der kriechenden Thier; Darumb ſie dann<lb/> auch GOtt dahin gegeben in jhrer Hertzen geluͤſte in<note place="right">1. <hi rendition="#aq">Ethnici.</hi></note><lb/> allerley Vnreinigkeit. Ja weil ſie GOttes Warheit<lb/> in Luͤgen verwandelt/ vnnd haben geehret vnd gedienet<lb/> dem Geſchoͤpff mehr denn dem Schoͤpffer/ vnnd alſo<lb/> nicht geachtet haben/ daß ſie GOtt erkenneten/ ſeyn<lb/> ſie auch dahin gegeben in verkehreten ſinn/ zu thun eitel<lb/> Laſter; ſeyn voll aller Vngerechtigkeit/ voller ſchalck-<lb/> heit/ Boßheit/ Haſſes/ Mordes/ Haders/ Liſtes vnnd<lb/> dergleichen/ etc. Wie dieſes alles der Apoſtel mit vielen<lb/> anmuͤtigen ſchoͤnen Worten gewaltig auſtreichet.</p><lb/> <p>Nachmals die Juden betreffend/ beweiſet er/ das<note place="right">2. <hi rendition="#aq">Judæi.</hi></note><lb/> ſie auch groſſe Suͤnder ſeyn/ vnd deß Ruhmes mangeln/<lb/> den ſie an GOtt haben ſollen. Denn obwol der All-<lb/> maͤchtige Gott ſie auß allen Voͤlckern zu ſeinem Volck<note place="right"><hi rendition="#aq">Exod.</hi> 19.</note><lb/> vnd Eigenthumb erwehlet/ jhnen das Geſetz am Bergk<lb/> Sinai in groſſen Donnerwetter gegeben/ vnnd darinn<lb/> gleich z<choice><abbr>ũ</abbr><expan>um</expan></choice> Augenſchein gezeiget vnd gewieſen/ was er von<lb/> jnen wolte gethan v<choice><abbr>ñ</abbr><expan>nd</expan></choice> gelaſſen haben: So vberzeuget ſie<lb/> doch der Apoſtel/ daß obwol Gottes will jnen nicht vn-<lb/> bewuſt/ auch die Form gehabt/ was zu wiſſen/ vnd recht<lb/> ſey im Geſetz; ſie dennoch mit Vbetretung deß Geſetzes<lb/> Gott geſchendet/ ſich zwar deß Geſetzes geruͤhmet/ Aber<lb/> ſie ſeyn vor aller Welt mit jrem Ruhm ſtinckend word<choice><abbr>ẽ</abbr><expan>en</expan></choice>/<lb/> <fw type="sig" place="bottom">C</fw><fw type="catch" place="bottom">in dem</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[17]/0017]
Chriſtliche Leichpredigt.
Das I. nimpt er à generali præoccupato. Al-
le Menſchen ſeyn Suͤnder/ ſpricht er/ Einmal die Hei-
den. Wie das/ vnd warumb? Wegen jhrer Abgoͤtte-
rey: Dann ſie die Herrligkeit deß vnvergaͤnglichen
GOttes verwandelt haben in ein Bilde gleich dem ver-
gaͤnglichen Menſchen/ vnd der Voͤgel vnd der vierfuͤſ-
ſigen vnnd der kriechenden Thier; Darumb ſie dann
auch GOtt dahin gegeben in jhrer Hertzen geluͤſte in
allerley Vnreinigkeit. Ja weil ſie GOttes Warheit
in Luͤgen verwandelt/ vnnd haben geehret vnd gedienet
dem Geſchoͤpff mehr denn dem Schoͤpffer/ vnnd alſo
nicht geachtet haben/ daß ſie GOtt erkenneten/ ſeyn
ſie auch dahin gegeben in verkehreten ſinn/ zu thun eitel
Laſter; ſeyn voll aller Vngerechtigkeit/ voller ſchalck-
heit/ Boßheit/ Haſſes/ Mordes/ Haders/ Liſtes vnnd
dergleichen/ etc. Wie dieſes alles der Apoſtel mit vielen
anmuͤtigen ſchoͤnen Worten gewaltig auſtreichet.
I. Argumẽ-
tum ſum-
ptum à ge-
nerali præ-
occupato.
Omnes homi-
nes ſunt pec-
catores.
1. Ethnici.
Nachmals die Juden betreffend/ beweiſet er/ das
ſie auch groſſe Suͤnder ſeyn/ vnd deß Ruhmes mangeln/
den ſie an GOtt haben ſollen. Denn obwol der All-
maͤchtige Gott ſie auß allen Voͤlckern zu ſeinem Volck
vnd Eigenthumb erwehlet/ jhnen das Geſetz am Bergk
Sinai in groſſen Donnerwetter gegeben/ vnnd darinn
gleich zũ Augenſchein gezeiget vnd gewieſen/ was er von
jnen wolte gethan vñ gelaſſen haben: So vberzeuget ſie
doch der Apoſtel/ daß obwol Gottes will jnen nicht vn-
bewuſt/ auch die Form gehabt/ was zu wiſſen/ vnd recht
ſey im Geſetz; ſie dennoch mit Vbetretung deß Geſetzes
Gott geſchendet/ ſich zwar deß Geſetzes geruͤhmet/ Aber
ſie ſeyn vor aller Welt mit jrem Ruhm ſtinckend wordẽ/
in dem
2. Judæi.
Exod. 19.
C
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |