Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Friese, Paul: Mnema [gr.] sive statua. Görlitz, 1627.

Bild:
<< vorherige Seite

Levit. 2. . 13. Vnd der Herr Jesus spricht/ Marci 9. . 49.
A[ll]es Opffer wird mit Saltz gesaltzet.

Diese nothwendigkeit/ sollen nun fromme Christen er-
kennen vnd bedencken. Ein ieder guter Wirth versihet sein
Hauß mit Saltz/ denn die noth lehrets jhn/ das er es nicht
entraten kan. Man ehret billich einen guten vnd verstän-
digen Artzt/ Syrach 38. . 1. denn die noth vnd vnpaßligkeit
zwinget manchen dazu. Es ist keine gemeine/ sie beküm-
mert sich vmb einen Hirten/ denn jhr Viehe kan desselben
nicht entperen. Wie kömpts denn immer mehr/ das jhnen
viel Leute einbilden/ man könne der Prediger wol entraten?
Fromme gläubige Christen sollen den Herren der erntte hertz-
lich bitten/ das er trewe arbeiter in seine erntte sende/ Matth.
9. .
37.

II Des Pre-
digampts
untzbarkeit.
Darnach so zeiget auch der Sohn GOttes
auff den grossen vnd vielfaltigen nutz des Heyli-
gen Predigampts.
Denn wie das Saltz ein gut ding
ist/ wie Jesus Christus selber sag[ t]/ Lucae 14 . 34. Vnd ist
ein alt Sprichwort: Sole & Sale nihil utili[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]s: Das ist/ es
ist nichts nützer als die Sonne vnd das Saltz: Also ist auch
das Predigampt eine nützliche ordnung vnsers Herren Got-
tes. Denn

Die 1. nutz-
barkeit.
Vor eins: Wie das Saltz die Speisen wolschmeckende
machet/ da sonsten einem leicht davor eckelt vnd grawet/ also
das wort Gottes/ so trewe Lehrer vnd Prediger jhren Zu-
hörern vortragen/ so auch dem Saltz verglichen wird/ Colos.
4.
6.
ist frommen hertzen viel lieblicher als Honig
vnd Honigseim/ Psal. 119. . 11. Es ist das rechte wol-
schmeckende Manna vnd Himmelbrodt/ [E]xod 16. . 14.
& seq.
Es ist eine liebliche rede mit Saltz gewürtzt/
Colos. 4 6.

Die 2. nutz-
barkeit.
Darnach: Wie das Saltz die Speisen [g]esund mach[et]/
wie die tägliche erfarung lehret: Also auch die heyl[sa]me

lehre

Levit. 2. ꝟ. 13. Vnd der Herr Jeſus ſpricht/ Marci 9. ꝟ. 49.
A[ll]es Opffer wird mit Saltz geſaltzet.

Dieſe nothwendigkeit/ ſollen nun fromme Chriſten er-
kennen vnd bedencken. Ein ieder guter Wirth verſihet ſein
Hauß mit Saltz/ denn die noth lehrets jhn/ das er es nicht
entraten kan. Man ehret billich einen guten vnd verſtaͤn-
digen Artzt/ Syrach 38. ꝟ. 1. denn die noth vnd vnpaßligkeit
zwinget manchen dazu. Es iſt keine gemeine/ ſie bekuͤm-
mert ſich vmb einen Hirten/ denn jhr Viehe kan deſſelben
nicht entperen. Wie koͤmpts denn immer mehr/ das jhnen
viel Leute einbilden/ man koͤnne der Prediger wol entraten?
From̃e glaͤubige Chriſten ſollen den Herren der erntte hertz-
lich bitten/ das er trewe arbeiter in ſeine erntte ſende/ Matth.
9. ꝟ.
37.

II Des Pre-
digampts
untzbarkeit.
Darnach ſo zeiget auch der Sohn GOttes
auff den groſſen vnd vielfaltigen nutz des Heyli-
gen Predigampts.
Denn wie das Saltz ein gut ding
iſt/ wie Jeſus Chriſtus ſelber ſag[ t]/ Lucæ 14 ꝟ. 34. Vnd iſt
ein alt Sprichwort: Sole & Sale nihil utili[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]s: Das iſt/ es
iſt nichts nuͤtzer als die Sonne vnd das Saltz: Alſo iſt auch
das Predigampt eine nuͤtzliche ordnung vnſers Herren Got-
tes. Denn

Die 1. nutz-
barkeit.
Vor eins: Wie das Saltz die Speiſen wolſchmeckende
machet/ da ſonſten einem leicht davor eckelt vñ grawet/ alſo
das wort Gottes/ ſo trewe Lehrer vnd Prediger jhren Zu-
hoͤrern vortragen/ ſo auch dem Saltz verglichen wird/ Coloſ.
4. ꝟ
6.
iſt frommen hertzen viel lieblicher als Honig
vnd Honigſeim/ Pſal. 119. ꝟ. 11. Es iſt das rechte wol-
ſchmeckende Manna vnd Himmelbrodt/ [E]xod 16. ꝟ. 14.
& ſeq.
Es iſt eine liebliche rede mit Saltz gewuͤrtzt/
Coloſ. 4 ꝟ 6.

Die 2. nutz-
barkeit.
Darnach: Wie das Saltz die Speiſen [g]eſund mach[et]/
wie die taͤgliche erfarung lehret: Alſo auch die heyl[ſa]me

lehre
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsExordium" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0010" n="[10]"/> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Levit. 2. &#xA75F;.</hi> 13.</hi> <hi rendition="#fr">Vnd der Herr Je&#x017F;us &#x017F;pricht/</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Marci 9. &#xA75F;.</hi> 49.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">A<supplied>ll</supplied>es Opffer wird mit Saltz ge&#x017F;altzet.</hi> </p><lb/>
          <p>Die&#x017F;e nothwendigkeit/ &#x017F;ollen nun fromme Chri&#x017F;ten er-<lb/>
kennen vnd bedencken. Ein ieder guter Wirth ver&#x017F;ihet &#x017F;ein<lb/>
Hauß mit Saltz/ denn die noth lehrets jhn/ das er es nicht<lb/>
entraten kan. Man ehret billich einen guten vnd ver&#x017F;ta&#x0364;n-<lb/>
digen Artzt/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Syrach 38. &#xA75F;.</hi> 1.</hi> denn die noth vnd vnpaßligkeit<lb/>
zwinget manchen dazu. Es i&#x017F;t keine gemeine/ &#x017F;ie beku&#x0364;m-<lb/>
mert &#x017F;ich vmb einen Hirten/ denn jhr Viehe kan de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
nicht entperen. Wie ko&#x0364;mpts denn immer mehr/ das jhnen<lb/>
viel Leute einbilden/ man ko&#x0364;nne der Prediger wol entraten?<lb/>
From&#x0303;e gla&#x0364;ubige Chri&#x017F;ten &#x017F;ollen den Herren der erntte hertz-<lb/>
lich bitten/ das er trewe arbeiter in &#x017F;eine erntte &#x017F;ende/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Matth.<lb/>
9. &#xA75F;.</hi> 37.</hi></p><lb/>
          <p><note place="left"><hi rendition="#aq">II</hi> Des Pre-<lb/>
digampts<lb/>
untzbarkeit.</note><hi rendition="#fr">Darnach &#x017F;o zeiget auch der Sohn GOttes<lb/>
auff den gro&#x017F;&#x017F;en vnd vielfaltigen nutz des Heyli-<lb/>
gen Predigampts.</hi> Denn wie das Saltz ein gut ding<lb/>
i&#x017F;t/ wie Je&#x017F;us Chri&#x017F;tus &#x017F;elber &#x017F;ag<supplied> t</supplied>/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Lucæ 14 &#xA75F;.</hi> 34.</hi> Vnd i&#x017F;t<lb/>
ein alt Sprichwort: <hi rendition="#aq">Sole &amp; Sale nihil utili<gap reason="lost" unit="chars" quantity="1"/>s</hi>: Das i&#x017F;t/ es<lb/>
i&#x017F;t nichts nu&#x0364;tzer als die Sonne vnd das Saltz: Al&#x017F;o i&#x017F;t auch<lb/>
das Predigampt eine nu&#x0364;tzliche ordnung vn&#x017F;ers Herren Got-<lb/>
tes. Denn</p><lb/>
          <p><note place="left">Die 1. nutz-<lb/>
barkeit.</note>Vor eins: Wie das Saltz die Spei&#x017F;en wol&#x017F;chmeckende<lb/>
machet/ da &#x017F;on&#x017F;ten einem leicht davor eckelt vn&#x0303; grawet/ al&#x017F;o<lb/>
das wort Gottes/ &#x017F;o trewe Lehrer vnd Prediger jhren Zu-<lb/>
ho&#x0364;rern vortragen/ &#x017F;o auch dem Saltz verglichen wird/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Colo&#x017F;.<lb/>
4. &#xA75F;</hi> 6.</hi> i&#x017F;t frommen hertzen viel lieblicher als Honig<lb/>
vnd Honig&#x017F;eim/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al. 119. &#xA75F;.</hi> 11.</hi> Es i&#x017F;t das rechte wol-<lb/>
&#x017F;chmeckende Manna vnd Himmelbrodt/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i"><supplied>E</supplied>xod 16. &#xA75F;. 14.<lb/>
&amp; &#x017F;eq.</hi></hi> Es i&#x017F;t eine liebliche rede mit Saltz gewu&#x0364;rtzt/<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Colo&#x017F;. 4 &#xA75F;</hi> 6.</hi></p><lb/>
          <p><note place="left">Die 2. nutz-<lb/>
barkeit.</note>Darnach: Wie das Saltz die Spei&#x017F;en <supplied>g</supplied>e&#x017F;und mach<supplied>et</supplied>/<lb/>
wie die ta&#x0364;gliche erfarung lehret: Al&#x017F;o auch die heyl<supplied>&#x017F;a</supplied>me<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">lehre</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[10]/0010] Levit. 2. ꝟ. 13. Vnd der Herr Jeſus ſpricht/ Marci 9. ꝟ. 49. Alles Opffer wird mit Saltz geſaltzet. Dieſe nothwendigkeit/ ſollen nun fromme Chriſten er- kennen vnd bedencken. Ein ieder guter Wirth verſihet ſein Hauß mit Saltz/ denn die noth lehrets jhn/ das er es nicht entraten kan. Man ehret billich einen guten vnd verſtaͤn- digen Artzt/ Syrach 38. ꝟ. 1. denn die noth vnd vnpaßligkeit zwinget manchen dazu. Es iſt keine gemeine/ ſie bekuͤm- mert ſich vmb einen Hirten/ denn jhr Viehe kan deſſelben nicht entperen. Wie koͤmpts denn immer mehr/ das jhnen viel Leute einbilden/ man koͤnne der Prediger wol entraten? From̃e glaͤubige Chriſten ſollen den Herren der erntte hertz- lich bitten/ das er trewe arbeiter in ſeine erntte ſende/ Matth. 9. ꝟ. 37. Darnach ſo zeiget auch der Sohn GOttes auff den groſſen vnd vielfaltigen nutz des Heyli- gen Predigampts. Denn wie das Saltz ein gut ding iſt/ wie Jeſus Chriſtus ſelber ſag t/ Lucæ 14 ꝟ. 34. Vnd iſt ein alt Sprichwort: Sole & Sale nihil utili_s: Das iſt/ es iſt nichts nuͤtzer als die Sonne vnd das Saltz: Alſo iſt auch das Predigampt eine nuͤtzliche ordnung vnſers Herren Got- tes. Denn II Des Pre- digampts untzbarkeit. Vor eins: Wie das Saltz die Speiſen wolſchmeckende machet/ da ſonſten einem leicht davor eckelt vñ grawet/ alſo das wort Gottes/ ſo trewe Lehrer vnd Prediger jhren Zu- hoͤrern vortragen/ ſo auch dem Saltz verglichen wird/ Coloſ. 4. ꝟ 6. iſt frommen hertzen viel lieblicher als Honig vnd Honigſeim/ Pſal. 119. ꝟ. 11. Es iſt das rechte wol- ſchmeckende Manna vnd Himmelbrodt/ Exod 16. ꝟ. 14. & ſeq. Es iſt eine liebliche rede mit Saltz gewuͤrtzt/ Coloſ. 4 ꝟ 6. Die 1. nutz- barkeit. Darnach: Wie das Saltz die Speiſen geſund machet/ wie die taͤgliche erfarung lehret: Alſo auch die heylſame lehre Die 2. nutz- barkeit.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/527001
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/527001/10
Zitationshilfe: Friese, Paul: Mnema [gr.] sive statua. Görlitz, 1627, S. [10]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/527001/10>, abgerufen am 25.11.2024.