Aubelin, David: Leichpredigt. Tübingen, 1602.Frawen Margaretha Schmidin/ etc. uernünfftig Vihe. Dann sie auch wider aufferstehen/vnd so wol zur Vnsterbligkeit/ als die bösen Geister/ ge- schaffen seind: Aber es were jhnen besser/ daß sie/ wie Judas/ nie geborn weren. Dann jhr Tod ist so garMatth. 26. nicht herrlich vnd köstlich/ daß jhn der Prophet Dauid in einem andern Psalmen mortem pessimam, einen bö-Psalm. 34. sen vnglückhafften Tod nennet. Wir in vnserm Leich- gesang nennen diesen Tod den bittern Tod/ welchen Johannes in seiner Offenbarung nennet den andernApocal. 21. Tod. Darumb/ daß er die Gottlosen nach dem ersten vnd zeitlichen Tod/ gewaltig vnd ewig würgen/ mar- tern vnd quelen würdt/ da jhr Wurm nicht sterben/ jhrEsal. 66. Fewr nicht verlöschen/ sie allen Außer wöhlten Hei- ligen Gottes ein Grewel sein werden. Zum dritten/ so ist ein Tod der Frommen vnd Sagstu/ wie muß ich das von den Lebendigen lus A iij
Frawen Margaretha Schmidin/ ꝛc. uernuͤnfftig Vihe. Dann ſie auch wider aufferſtehen/vnd ſo wol zur Vnſterbligkeit/ als die boͤſen Geiſter/ ge- ſchaffen ſeind: Aber es were jhnen beſſer/ daß ſie/ wie Judas/ nie geboꝛn weren. Dann jhꝛ Tod iſt ſo garMatth. 26. nicht herꝛlich vnd koͤſtlich/ daß jhn der Prophet Dauid in einem andern Pſalmen mortem peſsimam, einen boͤ-Pſalm. 34. ſen vngluͤckhafften Tod nennet. Wir in vnſerm Leich- geſang nennen dieſen Tod den bittern Tod/ welchen Johannes in ſeiner Offenbarung nennet den andernApocal. 21. Tod. Darumb/ daß er die Gottloſen nach dem erſten vnd zeitlichen Tod/ gewaltig vnd ewig wuͤrgen/ mar- tern vnd quelen wuͤrdt/ da jhꝛ Wurm nicht ſterben/ jhꝛEſal. 66. Fewr nicht verloͤſchen/ ſie allen Außer woͤhlten Hei- ligen Gottes ein Grewel ſein werden. Zum dꝛitten/ ſo iſt ein Tod der Frommen vnd Sagſtu/ wie muß ich das von den Lebendigen lus A iij
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Frawen Margaretha Schmidin/ ꝛc.
uernuͤnfftig Vihe. Dann ſie auch wider aufferſtehen/
vnd ſo wol zur Vnſterbligkeit/ als die boͤſen Geiſter/ ge-
ſchaffen ſeind: Aber es were jhnen beſſer/ daß ſie/ wie
Judas/ nie geboꝛn weren. Dann jhꝛ Tod iſt ſo gar
nicht herꝛlich vnd koͤſtlich/ daß jhn der Prophet Dauid
in einem andern Pſalmen mortem peſsimam, einen boͤ-
ſen vngluͤckhafften Tod nennet. Wir in vnſerm Leich-
geſang nennen dieſen Tod den bittern Tod/ welchen
Johannes in ſeiner Offenbarung nennet den andern
Tod. Darumb/ daß er die Gottloſen nach dem erſten
vnd zeitlichen Tod/ gewaltig vnd ewig wuͤrgen/ mar-
tern vnd quelen wuͤrdt/ da jhꝛ Wurm nicht ſterben/ jhꝛ
Fewr nicht verloͤſchen/ ſie allen Außer woͤhlten Hei-
ligen Gottes ein Grewel ſein werden.
Matth. 26.
Pſalm. 34.
Apocal. 21.
Eſal. 66.
Zum dꝛitten/ ſo iſt ein Tod der Frommen vnd
Gottſeeligen/ von welchem der Prophet hie redet/ vnd
nennet jhn den Tod der Heiligen. Wer ſeind nun die
Heiligen? Es ſeind/ liebe Freund/ nicht die Engel/ die
der hern Chꝛiſtus auch ſelbs heilig nennet/ welche/
wie ſie nicht geſuͤndigt/ alſo doͤꝛffen ſie auch nicht ſter-
ben. So ſeind es auch nicht die verſtoꝛbne Heiligen:
Dañ dieſelbẽ gerechtfertiget von der Suͤnd/ dem Tod
ferꝛner nicht vnterwoꝛffen ſeind. Sondern es ſeind
die lebendige Heiligen/ die richtig im Glauben vnd
Leben wandlen/ vnd doch den Tod noch in dieſer
zeit am Halß tragen/ demſelben vnterwoꝛffen ſeind.
Das ſeind dieſe Heilige.
Matth. 25.
Rom. 6.
Eſai. 56.
Sagſtu/ wie muß ich das von den Lebendigen
Heiligen verſtehen? Hat doch Gott von Himmel her-
ab auff alle Menſchen Kinder geſehen/ vnd hat nie-
mand tuͤchtig funden/ vnd der gutsthete. Vnd Pau-
lus
Pſalm. 33.
A iij
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