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Aubelin, David: Leichpredigt. Tübingen, 1602.

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Frawen Margaretha Schmidin/ etc.

Darnach/ so ist jhr Tod werth vnd köstlich gehal-
ten/ vmb jhres Christlichen Lebens/ vnd richtigen
Wandels willen/ den sie auch mit einem seeligen vnd
herrlichen End beschlossen haben. Welches wir mit
dem Propheten in diesem Psalmen wol mögen die
Glübd nennen/ die wir in der Tauff gethon/ dem
herrn zubezahlen schuldig seyen.

Dann gleich wie durch ein Gottloß sündtlich Le-Rom. 2.
ben/ GOtt vnd sein Nam verlästert vnd entheiligetJerem. 34
würdt: Also würdt entgegen Gott/ vnd sein werder
Nam/ durch ein Christlich/ Gottseelig Leben geheili-
get vnd geprisen. Christus spricht selbs/ laßt ewerMatth. 5.
Liecht leuchten für den Menschen/ daß sie ewere gute
Werck sehen/ vnd ewern Vattern im Himmel prei-
sen.

Gleich wie man aber lebet/ also stirbt man auch.
Jst das Leben gut vnd herrlich/ man bezahlt demCol. 1.
herrn die Tauffgelübd/ vnd wandelt jhme wür-
dig zugefallen/ so volget auch ein guter herrlicher/ vnd
vor Gott vnd allen Christen ein würdiger Tod. Da-
her sagt man im Sprichwort/ wer wol lebet/ der
stirbt wol.

Mancher hält es darfür/ es sey nichts am Leben/
sondern allein am Abtrucken gelegen: wann eins wol
abtrucke/ es lebe gleich wie es wölle/ so hab es gewon-
nen.

Aber/ liebe Freund/ es fehlet offt weit. Der Schä-
cher zur Rechten Christi hats gleich wol troffen: Da-Luc. 23.
mit sich aber niemand darauff verlasse/ so würdt vns
gleich der Schächer zur Lincken entgegen gestelt/ der
vbel abkommen vnd abtruckt hat.

Einer
B ij
Frawen Margaretha Schmidin/ ꝛc.

Darnach/ ſo iſt jhꝛ Tod werth vnd koͤſtlich gehal-
ten/ vmb jhꝛes Chꝛiſtlichen Lebens/ vnd richtigen
Wandels willen/ den ſie auch mit einem ſeeligen vnd
herꝛlichen End beſchloſſen haben. Welches wir mit
dem Propheten in dieſem Pſalmen wol moͤgen die
Gluͤbd nennen/ die wir in der Tauff gethon/ dem
herrn zubezahlen ſchuldig ſeyen.

Dann gleich wie durch ein Gottloß ſuͤndtlich Le-Rom. 2.
ben/ GOtt vnd ſein Nam verlaͤſtert vnd entheiligetJerem. 34
wuͤrdt: Alſo wuͤrdt entgegen Gott/ vnd ſein werder
Nam/ durch ein Chꝛiſtlich/ Gottſeelig Leben geheili-
get vnd gepriſen. Chꝛiſtus ſpꝛicht ſelbs/ laßt ewerMatth. 5.
Liecht leuchten fuͤr den Menſchen/ daß ſie ewere gute
Werck ſehen/ vnd ewern Vattern im Himmel pꝛei-
ſen.

Gleich wie man aber lebet/ alſo ſtirbt man auch.
Jſt das Leben gut vnd herꝛlich/ man bezahlt demCol. 1.
herrn die Tauffgeluͤbd/ vnd wandelt jhme wuͤr-
dig zugefallen/ ſo volget auch ein guter herꝛlicher/ vnd
voꝛ Gott vnd allen Chꝛiſten ein wuͤrdiger Tod. Da-
her ſagt man im Spꝛichwoꝛt/ wer wol lebet/ der
ſtirbt wol.

Mancher haͤlt es darfuͤr/ es ſey nichts am Leben/
ſondern allein am Abtrucken gelegen: wann eins wol
abtrucke/ es lebe gleich wie es woͤlle/ ſo hab es gewon-
nen.

Aber/ liebe Freund/ es fehlet offt weit. Der Schaͤ-
cher zur Rechten Chꝛiſti hats gleich wol troffen: Da-Luc. 23.
mit ſich aber niemand darauff verlaſſe/ ſo wuͤrdt vns
gleich der Schaͤcher zur Lincken entgegen geſtelt/ der
vbel abkommen vnd abtruckt hat.

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[9/0011] Frawen Margaretha Schmidin/ ꝛc. Darnach/ ſo iſt jhꝛ Tod werth vnd koͤſtlich gehal- ten/ vmb jhꝛes Chꝛiſtlichen Lebens/ vnd richtigen Wandels willen/ den ſie auch mit einem ſeeligen vnd herꝛlichen End beſchloſſen haben. Welches wir mit dem Propheten in dieſem Pſalmen wol moͤgen die Gluͤbd nennen/ die wir in der Tauff gethon/ dem herrn zubezahlen ſchuldig ſeyen. Dann gleich wie durch ein Gottloß ſuͤndtlich Le- ben/ GOtt vnd ſein Nam verlaͤſtert vnd entheiliget wuͤrdt: Alſo wuͤrdt entgegen Gott/ vnd ſein werder Nam/ durch ein Chꝛiſtlich/ Gottſeelig Leben geheili- get vnd gepriſen. Chꝛiſtus ſpꝛicht ſelbs/ laßt ewer Liecht leuchten fuͤr den Menſchen/ daß ſie ewere gute Werck ſehen/ vnd ewern Vattern im Himmel pꝛei- ſen. Rom. 2. Jerem. 34 Matth. 5. Gleich wie man aber lebet/ alſo ſtirbt man auch. Jſt das Leben gut vnd herꝛlich/ man bezahlt dem herrn die Tauffgeluͤbd/ vnd wandelt jhme wuͤr- dig zugefallen/ ſo volget auch ein guter herꝛlicher/ vnd voꝛ Gott vnd allen Chꝛiſten ein wuͤrdiger Tod. Da- her ſagt man im Spꝛichwoꝛt/ wer wol lebet/ der ſtirbt wol. Col. 1. Mancher haͤlt es darfuͤr/ es ſey nichts am Leben/ ſondern allein am Abtrucken gelegen: wann eins wol abtrucke/ es lebe gleich wie es woͤlle/ ſo hab es gewon- nen. Aber/ liebe Freund/ es fehlet offt weit. Der Schaͤ- cher zur Rechten Chꝛiſti hats gleich wol troffen: Da- mit ſich aber niemand darauff verlaſſe/ ſo wuͤrdt vns gleich der Schaͤcher zur Lincken entgegen geſtelt/ der vbel abkommen vnd abtruckt hat. Luc. 23. Einer B ij

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Zitationshilfe: Aubelin, David: Leichpredigt. Tübingen, 1602, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/526976/11>, abgerufen am 27.11.2024.