Clarus, Felicianus: Gaykypikra [gr.] Christianorum verorum propria. Wittenberg, 1613.Christliche Leichpredigt. Non Privatiosed baptismi contemtus da- mnat.contemtus damnet. Das Verdammet niemand/ das er die Tauffe nicht haben oder erlangen kan/ besondern wenn man die Tauffe wohl haben kan/ man verachtet sie aber Mutt- willig. V. Wenn aber die Eltern ein Kind verseumen/ VI. Das aber Todt gebornen Christ Kindern die 1. Ob gleich ein solch ChristKind in Sünden em- 2. Ein solch Kindlein wird in Mutter Leibe Wider- Wasser
Chriſtliche Leichpredigt. Non Privatioſed baptiſmi contemtus da- mnat.contemtus damnet. Das Verdammet niemand/ das er die Tauffe nicht haben oder erlangen kan/ beſondern wenn man die Tauffe wohl haben kan/ man verachtet ſie aber Mutt- willig. V. Wenn aber die Eltern ein Kind verſeumen/ VI. Das aber Todt gebornen Chriſt Kindern die 1. Ob gleich ein ſolch ChriſtKind in Suͤnden em- 2. Ein ſolch Kindlein wird in Mutter Leibe Wider- Waſſer
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0034" n="[34]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Chriſtliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Non Privatio<lb/> ſed baptiſmi<lb/> contemtus da-<lb/> mnat.</hi></hi></note><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">contemtus damnet.</hi></hi> Das Verdammet niemand/ das er die<lb/> Tauffe nicht haben oder erlangen kan/ beſondern wenn man<lb/> die Tauffe wohl haben kan/ man verachtet ſie aber Mutt-<lb/> willig.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">V.</hi> </hi> </head> <p>Wenn aber die Eltern ein Kind verſeumen/<lb/> laſſen ſie lange Vngetaufft ligen/ vnnd ſtirbet ein Kind vn-<lb/> verſehens daruͤber/ iſt das dem Kindlein auch ſchedlich<hi rendition="#i">?</hi> Dem<lb/> Kinde iſt das nicht ſchaͤdlich/ welches die Tauffe gerne an-<lb/> genommen/ wenn ſie jhm nur wer zu rechte beygebracht vnd<lb/> gegoͤnnet worden. Haben aber ſolche Eltern es Gott ſchwer<lb/> zu verantworten/ das ſie an jhren Kindern/ der hoͤchſten<lb/> Liebe vergeſſen/ vnd die Tauffe am Kindlein/ nichtiger Sa-<lb/> chen/ als Kindtauff/ Gaͤſterey vnd Hoffart wegen verſeumet<lb/> haben. Solte man billich alſo bald die Kinder geborn/ ſie<lb/> Tauffen laſſen/ vnd koͤnte man Kindtaufferey/ Gaͤſtung dar-<lb/> auff mit beſſerm Gewiſſen halten/ wenn man wolte/ vnd es<lb/> vermoͤchte.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">VI.</hi> </hi> </hi> </head> <p>Das aber Todt gebornen Chriſt Kindern die<lb/> Seligkeit wegen mañgelung der Tauffe oder Widergeburt<lb/> aus dem Waſſer vnd heiligen Geiſt/ nichts an der Selig-<lb/> keit ſchade/ iſt aus dieſem gutem Grunde wol zu lernen.</p><lb/> <div n="6"> <head> <hi rendition="#i">1.</hi> </head> <p>Ob gleich ein ſolch ChriſtKind in Suͤnden em-<lb/> pfangen/ ſo reiniget Chriſtus des Kindes vnreine Empfeng-<lb/> niß mit ſeiner reiner heiligen Empfengniß/ wie er vns Men-<lb/> ſchen zu gute geboren/ alſo iſt er auch vns zu gute von dem<lb/> heiligen Geiſt empfangen im Jungfrewlichem Leibe/ Luc. 1.<lb/> Matth. <hi rendition="#i">1.</hi></p> </div><lb/> <div n="6"> <head>2.</head> <p>Ein ſolch Kindlein wird in Mutter Leibe Wider-<lb/> geboren durch den heiligen Geiſt/ welchen auch ſie wie Jo-<lb/> hannes der Teuffer in Mutter Leibe empfangen/ Luc. 1.<lb/> Wirds nicht getaufft <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">baptiſmate fluminis,</hi></hi> das iſt/ mit der<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Waſſer</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[34]/0034]
Chriſtliche Leichpredigt.
contemtus damnet. Das Verdammet niemand/ das er die
Tauffe nicht haben oder erlangen kan/ beſondern wenn man
die Tauffe wohl haben kan/ man verachtet ſie aber Mutt-
willig.
Non Privatio
ſed baptiſmi
contemtus da-
mnat.
V. Wenn aber die Eltern ein Kind verſeumen/
laſſen ſie lange Vngetaufft ligen/ vnnd ſtirbet ein Kind vn-
verſehens daruͤber/ iſt das dem Kindlein auch ſchedlich? Dem
Kinde iſt das nicht ſchaͤdlich/ welches die Tauffe gerne an-
genommen/ wenn ſie jhm nur wer zu rechte beygebracht vnd
gegoͤnnet worden. Haben aber ſolche Eltern es Gott ſchwer
zu verantworten/ das ſie an jhren Kindern/ der hoͤchſten
Liebe vergeſſen/ vnd die Tauffe am Kindlein/ nichtiger Sa-
chen/ als Kindtauff/ Gaͤſterey vnd Hoffart wegen verſeumet
haben. Solte man billich alſo bald die Kinder geborn/ ſie
Tauffen laſſen/ vnd koͤnte man Kindtaufferey/ Gaͤſtung dar-
auff mit beſſerm Gewiſſen halten/ wenn man wolte/ vnd es
vermoͤchte.
VI. Das aber Todt gebornen Chriſt Kindern die
Seligkeit wegen mañgelung der Tauffe oder Widergeburt
aus dem Waſſer vnd heiligen Geiſt/ nichts an der Selig-
keit ſchade/ iſt aus dieſem gutem Grunde wol zu lernen.
1. Ob gleich ein ſolch ChriſtKind in Suͤnden em-
pfangen/ ſo reiniget Chriſtus des Kindes vnreine Empfeng-
niß mit ſeiner reiner heiligen Empfengniß/ wie er vns Men-
ſchen zu gute geboren/ alſo iſt er auch vns zu gute von dem
heiligen Geiſt empfangen im Jungfrewlichem Leibe/ Luc. 1.
Matth. 1.
2. Ein ſolch Kindlein wird in Mutter Leibe Wider-
geboren durch den heiligen Geiſt/ welchen auch ſie wie Jo-
hannes der Teuffer in Mutter Leibe empfangen/ Luc. 1.
Wirds nicht getaufft baptiſmate fluminis, das iſt/ mit der
Waſſer
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/526011 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/526011/34 |
Zitationshilfe: | Clarus, Felicianus: Gaykypikra [gr.] Christianorum verorum propria. Wittenberg, 1613, S. [34]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/526011/34>, abgerufen am 05.07.2024. |