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Schubert, Paul: Mortui resurgentes & cantantes. Görlitz, 1616.

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Aus dem 26. Cap. Esaiae.
temal es allein bey Gott stehet: Vnd der wirfft bißweilen ei-
nem ein solch böse Weib an den halß: Die bitterer ist denn der
Todt selbst/ Wie Salomon der weise König in seinem PredigerChrysostomus.
Buche cap. 7. klagt. Vnd spricht Chrysostomus ein alter Lehrer:
Malam habens vxorem, sciat se jam mercedem peccatorun suo-
rum reportasse:
Wer ein böse Weib bekömpt: Der mag wol sa-
gen: Das er vmb seiner Sünden willen gar höchlich gestraffet
sey. Vnd sehet/ das ist eines/ nemlich/ das es ein grosses vnd
schmertzliches Haußcreutz sey: Wenn der liebe Gott frommen
vnd Gottseligen Leuten jhre liebreiche Ehegatten durch den
zeitlichen todt abgehen lesset/ vnd das solches fromen Leuten
tieff zu hertzen steiget.

Vors andere sollen wir allhier bey der kläglichen Histori2.
Vnd damit be-
legt Gott auch
frome Leute.

von dem lieben Jacob auch mercken: Das der liebe Gott ge-
meiniglich mit diesem schmertzlichen Haußcreutz fromme vnd
Christgläubige Leute heimsuchet/ vnd jhnen solch hertzeleid zu
Hause vnd Hofe schicket. Denn der liebe Iacob allhier ist gar
ein fromer vnd Gottseliger Mensch gewesen/ vnd dem lieben
Gott gar lieb: Doch gleichwol thut er jhm das hertzeleid an/
Das er jhm seine liebreiche vnd holdselige Rahel/ die er so hertz-
lich lieb hatte/ von der Seiten hinweg nimbt: Denn also muß
es auch war werden/ was der liebe Syrach offt vnd viel in sei-Syrach 7. & 30.
nem Buch bezeuget: Je lieber Kindt/ je schärffer die Rutthe.Proverb. 13. & 23.
Vnd spricht Clemens Alexandrinus: Proximus Deo plenus
flagellis:
Je näher Gott/ je näher dem Creutz: Novus fructus,
novus luctus/
spricht Bernhardus. Wenn der liebe Gott seinen
Außerwehlten etwas newes vnd liebes an die hand gibet/ vnd
bescheret/ so legt er bald einen Stecken oder Rutthen darzu/ da-
mit er sie schlagen kan/ Vnd das widerfehret allen fromen vnd
Christgläubigen Leuten/ Einem mit dem/ dem andern mit ei-
nem andern Creutz. Si exceptus es a passione flagellorum, etian
exceptus es a numero filiorum/
spricht Augustinus. Bist duAugustinus.
ohne Züchtigung/ so bist du nicht ein Kindt/ sondern ein Ba-
start/ sagt Paulus Ebr. 12. Darumb sollen frome Gottselige

Leute
C iij

Aus dem 26. Cap. Eſaiæ.
temal es allein bey Gott ſtehet: Vnd der wirfft bißweilen ei-
nem ein ſolch boͤſe Weib an den halß: Die bitterer iſt denn der
Todt ſelbſt/ Wie Salomon der weiſe Koͤnig in ſeinem PredigerChryſoſtomus.
Buche cap. 7. klagt. Vñ ſpricht Chryſoſtomus ein alter Lehrer:
Malam habens vxorem, ſciat ſe jam mercedem peccatorũ ſuo-
rum reportaſſe:
Wer ein boͤſe Weib bekoͤmpt: Der mag wol ſa-
gen: Das er vmb ſeiner Suͤnden willen gar hoͤchlich geſtraffet
ſey. Vnd ſehet/ das iſt eines/ nemlich/ das es ein groſſes vnd
ſchmertzliches Haußcreutz ſey: Wenn der liebe Gott frommen
vnd Gottſeligen Leuten jhre liebreiche Ehegatten durch den
zeitlichen todt abgehen leſſet/ vnd das ſolches fromen Leuten
tieff zu hertzen ſteiget.

Vors andere ſollen wir allhier bey der klaͤglichen Hiſtori2.
Vnd damit be-
legt Gott auch
frome Leute.

von dem lieben Jacob auch mercken: Das der liebe Gott ge-
meiniglich mit dieſem ſchmertzlichen Haußcreutz fromme vnd
Chriſtglaͤubige Leute heimſuchet/ vnd jhnen ſolch hertzeleid zu
Hauſe vnd Hofe ſchicket. Denn der liebe Iacob allhier iſt gar
ein fromer vnd Gottſeliger Menſch geweſen/ vnd dem lieben
Gott gar lieb: Doch gleichwol thut er jhm das hertzeleid an/
Das er jhm ſeine liebreiche vnd holdſelige Rahel/ die er ſo hertz-
lich lieb hatte/ von der Seiten hinweg nimbt: Denn alſo muß
es auch war werden/ was der liebe Syrach offt vnd viel in ſei-Syrach 7. & 30.
nem Buch bezeuget: Je lieber Kindt/ je ſchaͤrffer die Rutthe.Proverb. 13. & 23.
Vnd ſpricht Clemens Alexandrinus: Proximus Deo plenus
flagellis:
Je naͤher Gott/ je naͤher dem Creutz: Novus fructus,
novus luctus/
ſpricht Bernhardus. Wenn der liebe Gott ſeinen
Außerwehlten etwas newes vnd liebes an die hand gibet/ vnd
beſcheret/ ſo legt er bald einen Stecken oder Rutthen darzu/ da-
mit er ſie ſchlagen kan/ Vnd das widerfehret allen fromen vnd
Chriſtglaͤubigen Leuten/ Einem mit dem/ dem andern mit ei-
nem andern Creutz. Si exceptus es à paſſione flagellorum, etiã
exceptus es à numero filiorum/
ſpricht Auguſtinus. Biſt duAuguſtinus.
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ſtart/ ſagt Paulus Ebr. 12. Darumb ſollen frome Gottſelige

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[[21]/0021] Aus dem 26. Cap. Eſaiæ. temal es allein bey Gott ſtehet: Vnd der wirfft bißweilen ei- nem ein ſolch boͤſe Weib an den halß: Die bitterer iſt denn der Todt ſelbſt/ Wie Salomon der weiſe Koͤnig in ſeinem Prediger Buche cap. 7. klagt. Vñ ſpricht Chryſoſtomus ein alter Lehrer: Malam habens vxorem, ſciat ſe jam mercedem peccatorũ ſuo- rum reportaſſe: Wer ein boͤſe Weib bekoͤmpt: Der mag wol ſa- gen: Das er vmb ſeiner Suͤnden willen gar hoͤchlich geſtraffet ſey. Vnd ſehet/ das iſt eines/ nemlich/ das es ein groſſes vnd ſchmertzliches Haußcreutz ſey: Wenn der liebe Gott frommen vnd Gottſeligen Leuten jhre liebreiche Ehegatten durch den zeitlichen todt abgehen leſſet/ vnd das ſolches fromen Leuten tieff zu hertzen ſteiget. Chryſoſtomus. Vors andere ſollen wir allhier bey der klaͤglichen Hiſtori von dem lieben Jacob auch mercken: Das der liebe Gott ge- meiniglich mit dieſem ſchmertzlichen Haußcreutz fromme vnd Chriſtglaͤubige Leute heimſuchet/ vnd jhnen ſolch hertzeleid zu Hauſe vnd Hofe ſchicket. Denn der liebe Iacob allhier iſt gar ein fromer vnd Gottſeliger Menſch geweſen/ vnd dem lieben Gott gar lieb: Doch gleichwol thut er jhm das hertzeleid an/ Das er jhm ſeine liebreiche vnd holdſelige Rahel/ die er ſo hertz- lich lieb hatte/ von der Seiten hinweg nimbt: Denn alſo muß es auch war werden/ was der liebe Syrach offt vnd viel in ſei- nem Buch bezeuget: Je lieber Kindt/ je ſchaͤrffer die Rutthe. Vnd ſpricht Clemens Alexandrinus: Proximus Deo plenus flagellis: Je naͤher Gott/ je naͤher dem Creutz: Novus fructus, novus luctus/ ſpricht Bernhardus. Wenn der liebe Gott ſeinen Außerwehlten etwas newes vnd liebes an die hand gibet/ vnd beſcheret/ ſo legt er bald einen Stecken oder Rutthen darzu/ da- mit er ſie ſchlagen kan/ Vnd das widerfehret allen fromen vnd Chriſtglaͤubigen Leuten/ Einem mit dem/ dem andern mit ei- nem andern Creutz. Si exceptus es à paſſione flagellorum, etiã exceptus es à numero filiorum/ ſpricht Auguſtinus. Biſt du ohne Zuͤchtigung/ ſo biſt du nicht ein Kindt/ ſondern ein Ba- ſtart/ ſagt Paulus Ebr. 12. Darumb ſollen frome Gottſelige Leute 2. Vnd damit be- legt Gott auch frome Leute. Syrach 7. & 30. Proverb. 13. & 23. Auguſtinus. C iij

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Zitationshilfe: Schubert, Paul: Mortui resurgentes & cantantes. Görlitz, 1616, S. [21]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524575/21>, abgerufen am 24.11.2024.