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Freudenberg, Melchior: Christliche Ritterschafft/ In gewöhnlicher Leichpredigt. Liegnitz, [1612].

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werde? Welchen wir wiederumb zur antwort geben/
Daß ob zwar dem eußerlichen wortklange vnd buch-
staben nach hiervon in abgelesenem Sprüchlein
keine meldung geschiehet: Jedoch was dieser wort
sensum, innhalt vnd meinung betrifft/ so kommen
sie durchaus vberein/ nicht allein mit dem erstgemel-
ten; sondern auch andern Sprüchen des Apostels
Pauli/ in welchen er von dem geistlichen streit/ kampf
vnd Ritterschafft/ beydes sein selbst vnd aller gleu-
bigen Christen redet/ Als da er 2. Tim. 4. saget: Jch2. Tim. 4.
werde schon geopffert/ vnd die zeit meines abscheidens
ist verhanden. Ich habe einen gutten kampff gekemp-
fet/ ich habe den lauff vollendet/ ich habe glauben
behalten/ hinfort ist mir beygelegt die Krone der ge-
rechtigkeit. Mit welchen worten er selbst die meinung
des vorhabenden seines sprüchleins wiederholet/ vnd
etwas deutlicher erkleret/ mit vermeldung oder an-
deutung/ daß ob jhn schon der Keyser vnd Tyrann
Nero aus verhetzung des Teufels auff opffern oder
würgen vnd tödten lasse/ so sey er doch derenthalben
vnbekümmert: Denn es jm wol bewust/ wie Ritterlich
er bisher sich im glaubens Kampff gehalten/ Wisse
auch wol/ was er für eine Kron zu lohn davon zuge-
warten habe. Vnd zwar das solcher jetztgemelter/
wie auch der vorhabenden seiner worte meinung sey/
erscheinet sonderlich aus seinem vorher gehendem be-
richt vor den jtzt vorhabenden worten/ da er klerlich
saget: Christus hat dem Tode die macht genommen/2. Tim. 1.
vnd das leben vnd vnvergenglich wesen ans Licht
gebracht/ durch das Evangelium/ zu welchem ich ge-
setzt bin ein Prediger vnd Apostel vnd Lehrer der
Heyden/ vmb welcher sachen willen ich solches leide.
Aber ich scheme michs nicht/ Denn ich weis an wel-
chen ich gleube etc.
Daraus wir hören vnd verne

men
C

werde? Welchen wir wiederumb zur antwort geben/
Daß ob zwar dem eußerlichen wortklange vnd buch-
ſtaben nach hiervon in abgeleſenem Spruͤchlein
keine meldung geſchiehet: Jedoch was dieſer wort
ſenſum, innhalt vnd meinung betrifft/ ſo kommen
ſie durchaus vberein/ nicht allein mit dem erſtgemel-
ten; ſondern auch andern Spruͤchen des Apoſtels
Pauli/ in welchen er von dem geiſtlichen ſtreit/ kampf
vnd Ritterſchafft/ beydes ſein ſelbſt vnd aller gleu-
bigen Chriſten redet/ Als da er 2. Tim. 4. ſaget: Jch2. Tim. 4.
werde ſchon geopffert/ vnd die zeit meines abſcheidens
iſt verhanden. Ich habe einen gutten kampff gekemp-
fet/ ich habe den lauff vollendet/ ich habe glauben
behalten/ hinfort iſt mir beygelegt die Krone der ge-
rechtigkeit. Mit welchen worten er ſelbſt die meinung
des vorhabenden ſeines ſpruͤchleins wiederholet/ vnd
etwas deutlicher erkleret/ mit vermeldung oder an-
deutung/ daß ob jhn ſchon der Keyſer vnd Tyrann
Nero aus verhetzung des Teufels auff opffern oder
wuͤrgen vnd toͤdten laſſe/ ſo ſey er doch derenthalben
vnbekuͤmmert: Denn es jm wol bewuſt/ wie Ritterlich
er bisher ſich im glaubens Kampff gehalten/ Wiſſe
auch wol/ was er fuͤr eine Kron zu lohn davon zuge-
warten habe. Vnd zwar das ſolcher jetztgemelter/
wie auch der vorhabenden ſeiner worte meinung ſey/
erſcheinet ſonderlich aus ſeinem vorher gehendem be-
richt vor den jtzt vorhabenden worten/ da er klerlich
ſaget: Chriſtus hat dem Tode die macht genommen/2. Tim. 1.
vnd das leben vnd vnvergenglich weſen ans Licht
gebracht/ durch das Evangelium/ zu welchem ich ge-
ſetzt bin ein Prediger vnd Apoſtel vnd Lehrer der
Heyden/ vmb welcher ſachen willen ich ſolches leide.
Aber ich ſcheme michs nicht/ Denn ich weis an wel-
chen ich gleube ꝛc.
Daraus wir hoͤren vnd verne

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[[17]/0017] werde? Welchen wir wiederumb zur antwort geben/ Daß ob zwar dem eußerlichen wortklange vnd buch- ſtaben nach hiervon in abgeleſenem Spruͤchlein keine meldung geſchiehet: Jedoch was dieſer wort ſenſum, innhalt vnd meinung betrifft/ ſo kommen ſie durchaus vberein/ nicht allein mit dem erſtgemel- ten; ſondern auch andern Spruͤchen des Apoſtels Pauli/ in welchen er von dem geiſtlichen ſtreit/ kampf vnd Ritterſchafft/ beydes ſein ſelbſt vnd aller gleu- bigen Chriſten redet/ Als da er 2. Tim. 4. ſaget: Jch werde ſchon geopffert/ vnd die zeit meines abſcheidens iſt verhanden. Ich habe einen gutten kampff gekemp- fet/ ich habe den lauff vollendet/ ich habe glauben behalten/ hinfort iſt mir beygelegt die Krone der ge- rechtigkeit. Mit welchen worten er ſelbſt die meinung des vorhabenden ſeines ſpruͤchleins wiederholet/ vnd etwas deutlicher erkleret/ mit vermeldung oder an- deutung/ daß ob jhn ſchon der Keyſer vnd Tyrann Nero aus verhetzung des Teufels auff opffern oder wuͤrgen vnd toͤdten laſſe/ ſo ſey er doch derenthalben vnbekuͤmmert: Denn es jm wol bewuſt/ wie Ritterlich er bisher ſich im glaubens Kampff gehalten/ Wiſſe auch wol/ was er fuͤr eine Kron zu lohn davon zuge- warten habe. Vnd zwar das ſolcher jetztgemelter/ wie auch der vorhabenden ſeiner worte meinung ſey/ erſcheinet ſonderlich aus ſeinem vorher gehendem be- richt vor den jtzt vorhabenden worten/ da er klerlich ſaget: Chriſtus hat dem Tode die macht genommen/ vnd das leben vnd vnvergenglich weſen ans Licht gebracht/ durch das Evangelium/ zu welchem ich ge- ſetzt bin ein Prediger vnd Apoſtel vnd Lehrer der Heyden/ vmb welcher ſachen willen ich ſolches leide. Aber ich ſcheme michs nicht/ Denn ich weis an wel- chen ich gleube ꝛc. Daraus wir hoͤren vnd verne men 2. Tim. 4. 2. Tim. 1. C

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Zitationshilfe: Freudenberg, Melchior: Christliche Ritterschafft/ In gewöhnlicher Leichpredigt. Liegnitz, [1612], S. [17]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524370/17>, abgerufen am 27.11.2024.