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Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585.

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Salomonis am dritten.

Darauff S. G. wegen grosser Mattigkeit vnd Angst
nichts antworten können/ vnd doch gantz stille blie-
ben/ vnd keine vngeberde von sich gegeben.

Da nu ferner vnter der Predigt S. G. erinnert der
worte Esa. 64. Ach HErr deine grosse hertzliche Barm
hertzigkeit/ helt sich hart gegen mir (sagt S. G. das ist
war) Bistu doch vnser Vater etc. Setzt S. G. hinzu/ das
ist warlich war/ vnd seufftzete/ Daraus zu ernehmen/
das S. G. es alles dem lieben Gott heimgestellet Mehr
ist S. G. fürgebetet/ Psal. 70. Eile Gott mich zu erretten.
Psal. 71. HErr auff dich trawe ich etc. Vnd sonderlich
die wort: Auff dich hab ich mich verlassen/ von Mutter-
leibe an/ Verwirff mich nicht in meinem alter/ etc. Jtem
Psal. 130. Aus der tieffen/ ruff ich HErr zu dir/ etc. Vnd
ob es wehret biss in die Nacht/ vnd wider an den Mor-
gen/ Doch sol mein Hertz an Gottes Macht/ verzweif-
feln nicht noch sorgen/ Er ist allein der gute Hirt/ der
Jsrael erlösen wird/ aus seinen nöthen allen. Jtem/ Ob
sichs anlies als wolt er nicht/ las dich das nicht erschre
cken/ Denn wo Er ist am besten mit/ da wil Ers nicht
entdecken/ Er weis wol wenns am besten ist/ vnd brau-
chet an vns kein arge list/ etc.

Weil aber S. G. an krefften gar abgenommen/ ist die-
selbe stille gelassen worden/ weil auch damals zugleich
S. G. Herr Bruder/ Graff Hans Albrecht/ vnd S. G.
Gemahl herzu kommen.

Auff den Abend aber/ als S. G. ein wenig auff ei-
nen Stuel gesessen/ vnd darnach sich wider geleget/ hat
dieselbe der Caplan gefraget/ Ob sie beten wolte/ hat
S. G. Ja/ geantwortet/ vnd ist als bald/ der Ab[en]dse-
gen vnd das Vater vnser fürgebetet/ vnd hat S. G. [im]-
mer den Mund gereget/ als wolte dieselbe [mit] [verlorenes Material - 1 Wort fehlt]
kondte aber nichts herfür bringen.

[Fol-]
Salomonis am dritten.

Darauff S. G. wegen groſſer Mattigkeit vnd Angſt
nichts antworten koͤnnen/ vnd doch gantz ſtille blie-
ben/ vnd keine vngeberde von ſich gegeben.

Da nu ferner vnter der Predigt S. G. erinnert der
worte Eſa. 64. Ach HErr deine groſſe hertzliche Barm
hertzigkeit/ helt ſich hart gegen mir (ſagt S. G. das iſt
war) Biſtu doch vnſer Vater etc. Setzt S. G. hinzu/ das
iſt warlich war/ vnd ſeufftzete/ Daraus zu ernehmen/
das S. G. es alles dem lieben Gott heimgeſtellet Mehr
iſt S. G. fuͤrgebetet/ Pſal. 70. Eile Gott mich zu erretten.
Pſal. 71. HErr auff dich trawe ich etc. Vnd ſonderlich
die wort: Auff dich hab ich mich verlaſſen/ von Mutter-
leibe an/ Verwirff mich nicht in meinem alter/ etc. Jtem
Pſal. 130. Aus der tieffen/ ruff ich HErr zu dir/ etc. Vnd
ob es wehret biſs in die Nacht/ vnd wider an den Mor-
gen/ Doch ſol mein Hertz an Gottes Macht/ verzweif-
feln nicht noch ſorgen/ Er iſt allein der gute Hirt/ der
Jſrael erloͤſen wird/ aus ſeinen noͤthen allen. Jtem/ Ob
ſichs anlies als wolt er nicht/ las dich das nicht erſchre
cken/ Denn wo Er iſt am beſten mit/ da wil Ers nicht
entdecken/ Er weis wol wenns am beſten iſt/ vnd brau-
chet an vns kein arge liſt/ etc.

Weil aber S. G. an krefften gar abgenommen/ iſt die-
ſelbe ſtille gelaſſen worden/ weil auch damals zugleich
S. G. Herr Bruder/ Graff Hans Albrecht/ vnd S. G.
Gemahl herzu kommen.

Auff den Abend aber/ als S. G. ein wenig auff ei-
nen Stuel geſeſſen/ vnd darnach ſich wider geleget/ hat
dieſelbe der Caplan gefraget/ Ob ſie beten wolte/ hat
S. G. Ja/ geantwortet/ vnd iſt als bald/ der Ab[en]dſe-
gen vnd das Vater vnſer fuͤrgebetet/ vnd hat S. G. [im]-
mer den Mund gereget/ als wolte dieſelbe [mit] [verlorenes Material – 1 Wort fehlt]
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Zitationshilfe: Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585, S. [63]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524295/63>, abgerufen am 22.11.2024.