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Braun, Christoph: Kurtze vnd Einfeltige Predigt. Leipzig, 1585.

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betreffe. Vnd wie es dem Getreidig viel besser
ist/ das es für dem Regen eingebracht wird/
denn das es im Felde stehet/ nass wird/ auswech-
set vnd verdirbet: Also ists den lieben Christen
auch viel besser/ das sie durch den zeitlichen Todt
weggenommen werden/ denn das sie lang auff
Erden leben/ vnd viel vnglück sehen vnd erfah-
ren solten.

Bethlehe-
mitische
Kinderlein.
Es war traun den Bethlehemitischen Kin-
derlein die Herodes vmbbringen lies/ viel tau-
sent mahl besser/ das sie in der Jugend hinge-
richtet wurden/ denn das sie hernach mit gros-
sem schmertzen vnd hertzleide die schreckliche zer-
störung Jerusalem/ vnd den kleglichen jammer
darinne hetten sehen vnd erfahren sollen.

Also geschach traun dem Patriarchen Ja-
Jacob.cob viel besser/ das er durch den zeitlichen Todt
im friede ward hinweg genommen/ denn das er
hernach/ so er hette leben sollen/ die grosse be-
schwerung seiner Kinder vnnd Kindes Kinder
hette sehen sollen. Vnd also geschicht noch heut
zu tage frommen Christen gar sehr wol/ das sie
durch den zeitlichen Tod weg genommen wer-
den/ denn das sie das künfftige vnglück sehen
solten. Denn es möchte noch wol die zeit kom-
men/ das wir von hertzen möchten wünschen

vnd

betreffe. Vnd wie es dem Getreidig viel beſſer
iſt/ das es fuͤr dem Regen eingebracht wird/
denn das es im Felde ſtehet/ naſs wird/ auswech-
ſet vnd verdirbet: Alſo iſts den lieben Chriſten
auch viel beſſer/ das ſie durch den zeitlichen Todt
weggenommen werden/ denn das ſie lang auff
Erden leben/ vnd viel vngluͤck ſehen vnd erfah-
ren ſolten.

Bethlehe-
mitiſche
Kinderlein.
Es war traun den Bethlehemitiſchen Kin-
derlein die Herodes vmbbringen lies/ viel tau-
ſent mahl beſſer/ das ſie in der Jugend hinge-
richtet wurden/ denn das ſie hernach mit groſ-
ſem ſchmertzen vnd hertzleide die ſchreckliche zer-
ſtoͤrung Jeruſalem/ vnd den kleglichen jammer
darinne hetten ſehen vnd erfahren ſollen.

Alſo geſchach traun dem Patriarchen Ja-
Jacob.cob viel beſſer/ das er durch den zeitlichen Todt
im friede ward hinweg genommen/ denn das er
hernach/ ſo er hette leben ſollen/ die groſſe be-
ſchwerung ſeiner Kinder vnnd Kindes Kinder
hette ſehen ſollen. Vnd alſo geſchicht noch heut
zu tage frommen Chriſten gar ſehr wol/ das ſie
durch den zeitlichen Tod weg genommen wer-
den/ denn das ſie das kuͤnfftige vngluͤck ſehen
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men/ das wir von hertzen moͤchten wuͤnſchen

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[[26]/0026] betreffe. Vnd wie es dem Getreidig viel beſſer iſt/ das es fuͤr dem Regen eingebracht wird/ denn das es im Felde ſtehet/ naſs wird/ auswech- ſet vnd verdirbet: Alſo iſts den lieben Chriſten auch viel beſſer/ das ſie durch den zeitlichen Todt weggenommen werden/ denn das ſie lang auff Erden leben/ vnd viel vngluͤck ſehen vnd erfah- ren ſolten. Es war traun den Bethlehemitiſchen Kin- derlein die Herodes vmbbringen lies/ viel tau- ſent mahl beſſer/ das ſie in der Jugend hinge- richtet wurden/ denn das ſie hernach mit groſ- ſem ſchmertzen vnd hertzleide die ſchreckliche zer- ſtoͤrung Jeruſalem/ vnd den kleglichen jammer darinne hetten ſehen vnd erfahren ſollen. Bethlehe- mitiſche Kinderlein. Alſo geſchach traun dem Patriarchen Ja- cob viel beſſer/ das er durch den zeitlichen Todt im friede ward hinweg genommen/ denn das er hernach/ ſo er hette leben ſollen/ die groſſe be- ſchwerung ſeiner Kinder vnnd Kindes Kinder hette ſehen ſollen. Vnd alſo geſchicht noch heut zu tage frommen Chriſten gar ſehr wol/ das ſie durch den zeitlichen Tod weg genommen wer- den/ denn das ſie das kuͤnfftige vngluͤck ſehen ſolten. Denn es moͤchte noch wol die zeit kom- men/ das wir von hertzen moͤchten wuͤnſchen vnd Jacob.

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Zitationshilfe: Braun, Christoph: Kurtze vnd Einfeltige Predigt. Leipzig, 1585, S. [26]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524292/26>, abgerufen am 27.11.2024.