Zuckwolf, Johann Jacob: Christlich Leichpredigt. Darmstadt, 1614.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

auß dem 24. Cap. Matthei.

Dieweil dann nichts vngewissers als die Stundte deß
Todtes/ vnnd es geschehen kan/ daß man plötzlich da-
von muß/ wie der 90. Psalm redet/ vnd deren Exempel
in heiliger Schrifft viel funden werden/ an Eli/ an1. Sam.
4.
ob. 1.
Jobs Kindern/ an den achtzehen Männern die der
Thurn zu Syloa erschlagen/ an Anania vnd Saphi-Lucae 13.
ro, an Eutycho dem Jungling/ vnnd noch heutigesActor. 5.
20.
Tages die Apoplexia oder Gottes Gewalt viel Leut
plötzlich hinweg nimpt/ da man in einer Stundt ge-
sundt vnd kranck/ lebendig vnnd todt ist. So soll kein
Mensch sich vermessen/ nur ein Tag zu vberleben/ wie
dann Salomon darfür warnet/ Rühme dich nicht
deß Morgenden Tags/ dann du weist nicht was dir
vor Abendts begegnen mag. Sondern es soll ein jeder
diese zwo Reguln Christi vnsers Herrn in stether
vbung haben/ der Seelen nach zu Gott wachen/ seiner
Seligkeit warnehmen/ die Mittel die Gott selber zu-
gebrauchen verordnet/ nemblich Christlich leben/ vnd
sich vor fürsetzlichen Sünden zuhuten/ oder da man ja
wolt in Sünden entschlaffen/ durch die Wächter/ das
ist/ die Lehrer vnd Prediger/ vffwecken lassen/ wie dann
David von Nathan/ vnd Ninivitae von Jona vffge-
wecket worden sind. Dar nach auch ernstlich beten:
Es soll kein Christ seyn/ der nicht sein Gebet/ alle Mor-
gen fleissig verrichte/ in betrachtung/ daß den Tag vber
jhme viel wider wertiges zuhanden stossen kan: Es soll

kein

auß dem 24. Cap. Matthei.

Dieweil dann nichts vngewiſſers als die Stundte deß
Todtes/ vnnd es geſchehen kan/ daß man ploͤtzlich da-
von muß/ wie der 90. Pſalm redet/ vnd deren Exempel
in heiliger Schrifft viel funden werden/ an Eli/ an1. Sam.
4.
ob. 1.
Jobs Kindern/ an den achtzehen Maͤnnern die der
Thurn zu Syloa erſchlagen/ an Anania vnd Saphi-Lucæ 13.
ro, an Eutycho dem Jůngling/ vnnd noch heutigesActor. 5.
20.
Tages die Apoplexia oder Gottes Gewalt viel Leut
ploͤtzlich hinweg nimpt/ da man in einer Stundt ge-
ſundt vnd kranck/ lebendig vnnd todt iſt. So ſoll kein
Menſch ſich vermeſſen/ nur ein Tag zu vberleben/ wie
dann Salomon darfuͤr warnet/ Ruͤhme dich nicht
deß Morgenden Tags/ dann du weiſt nicht was dir
vor Abendts begegnen mag. Sondern es ſoll ein jeder
dieſe zwo Reguln Chriſti vnſers Herrn in ſtether
vbung haben/ der Seelen nach zu Gott wachen/ ſeiner
Seligkeit warnehmen/ die Mittel die Gott ſelber zu-
gebrauchen verordnet/ nemblich Chriſtlich leben/ vnd
ſich vor fuͤrſetzlichen Suͤnden zuhůten/ oder da man ja
wolt in Suͤnden entſchlaffen/ durch die Waͤchter/ das
iſt/ die Lehrer vnd Prediger/ vffwecken laſſen/ wie dann
David von Nathan/ vnd Ninivitæ von Jona vffge-
wecket worden ſind. Dar nach auch ernſtlich beten:
Es ſoll kein Chriſt ſeyn/ der nicht ſein Gebet/ alle Mor-
gen fleiſſig verꝛichte/ in betrachtung/ daß den Tag vber
jhme viel wider wertiges zuhanden ſtoſſen kan: Es ſoll

kein

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0007" n="7"/><fw place="top" type="header">auß dem 24. Cap. Matthei.</fw><lb/>
Dieweil dann nichts vngewi&#x017F;&#x017F;ers als die Stundte deß<lb/>
Todtes/ vnnd es ge&#x017F;chehen kan/ daß man plo&#x0364;tzlich da-<lb/>
von muß/ wie der 90. P&#x017F;alm redet/ vnd deren Exempel<lb/>
in heiliger Schrifft viel funden werden/ an Eli/ an<note place="right"><hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Sam.<lb/>
4.<lb/>
ob.</hi> 1.</hi></note><lb/>
Jobs Kindern/ an den achtzehen Ma&#x0364;nnern die der<lb/>
Thurn zu <hi rendition="#aq">Syloa</hi> er&#x017F;chlagen/ an <hi rendition="#aq">Anania</hi> vnd <hi rendition="#aq">Saphi-</hi><note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Lucæ</hi> 13.</hi></note><lb/><hi rendition="#aq">ro,</hi> an <hi rendition="#aq">Eutycho</hi> dem J&#x016F;ngling/ vnnd noch heutiges<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Actor.</hi> 5.<lb/>
20.</hi></note><lb/>
Tages die <hi rendition="#aq">Apoplexia</hi> oder Gottes Gewalt viel Leut<lb/>
plo&#x0364;tzlich hinweg nimpt/ da man in einer Stundt ge-<lb/>
&#x017F;undt vnd kranck/ lebendig vnnd todt i&#x017F;t. So &#x017F;oll kein<lb/>
Men&#x017F;ch &#x017F;ich verme&#x017F;&#x017F;en/ nur ein Tag zu vberleben/ wie<lb/>
dann Salomon darfu&#x0364;r warnet/ Ru&#x0364;hme dich nicht<lb/>
deß Morgenden Tags/ dann du wei&#x017F;t nicht was dir<lb/>
vor Abendts begegnen mag. Sondern es &#x017F;oll ein jeder<lb/>
die&#x017F;e zwo Reguln Chri&#x017F;ti vn&#x017F;ers <hi rendition="#k">Herrn</hi> in &#x017F;tether<lb/>
vbung haben/ der Seelen nach zu Gott wachen/ &#x017F;einer<lb/>
Seligkeit warnehmen/ die Mittel die Gott &#x017F;elber zu-<lb/>
gebrauchen verordnet/ nemblich Chri&#x017F;tlich leben/ vnd<lb/>
&#x017F;ich vor fu&#x0364;r&#x017F;etzlichen Su&#x0364;nden zuh&#x016F;ten/ oder da man ja<lb/>
wolt in Su&#x0364;nden ent&#x017F;chlaffen/ durch die Wa&#x0364;chter/ das<lb/>
i&#x017F;t/ die Lehrer vnd Prediger/ vffwecken la&#x017F;&#x017F;en/ wie dann<lb/>
David von Nathan/ vnd Ninivit<hi rendition="#aq">æ</hi> von Jona vffge-<lb/>
wecket worden &#x017F;ind. Dar nach auch ern&#x017F;tlich beten:<lb/>
Es &#x017F;oll kein Chri&#x017F;t &#x017F;eyn/ der nicht &#x017F;ein Gebet/ alle Mor-<lb/>
gen flei&#x017F;&#x017F;ig ver&#xA75B;ichte/ in betrachtung/ daß den Tag vber<lb/>
jhme viel wider wertiges zuhanden &#x017F;to&#x017F;&#x017F;en kan: Es &#x017F;oll<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">kein</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[7/0007] auß dem 24. Cap. Matthei. Dieweil dann nichts vngewiſſers als die Stundte deß Todtes/ vnnd es geſchehen kan/ daß man ploͤtzlich da- von muß/ wie der 90. Pſalm redet/ vnd deren Exempel in heiliger Schrifft viel funden werden/ an Eli/ an Jobs Kindern/ an den achtzehen Maͤnnern die der Thurn zu Syloa erſchlagen/ an Anania vnd Saphi- ro, an Eutycho dem Jůngling/ vnnd noch heutiges Tages die Apoplexia oder Gottes Gewalt viel Leut ploͤtzlich hinweg nimpt/ da man in einer Stundt ge- ſundt vnd kranck/ lebendig vnnd todt iſt. So ſoll kein Menſch ſich vermeſſen/ nur ein Tag zu vberleben/ wie dann Salomon darfuͤr warnet/ Ruͤhme dich nicht deß Morgenden Tags/ dann du weiſt nicht was dir vor Abendts begegnen mag. Sondern es ſoll ein jeder dieſe zwo Reguln Chriſti vnſers Herrn in ſtether vbung haben/ der Seelen nach zu Gott wachen/ ſeiner Seligkeit warnehmen/ die Mittel die Gott ſelber zu- gebrauchen verordnet/ nemblich Chriſtlich leben/ vnd ſich vor fuͤrſetzlichen Suͤnden zuhůten/ oder da man ja wolt in Suͤnden entſchlaffen/ durch die Waͤchter/ das iſt/ die Lehrer vnd Prediger/ vffwecken laſſen/ wie dann David von Nathan/ vnd Ninivitæ von Jona vffge- wecket worden ſind. Dar nach auch ernſtlich beten: Es ſoll kein Chriſt ſeyn/ der nicht ſein Gebet/ alle Mor- gen fleiſſig verꝛichte/ in betrachtung/ daß den Tag vber jhme viel wider wertiges zuhanden ſtoſſen kan: Es ſoll kein 1. Sam. 4. ob. 1. Lucæ 13. Actor. 5. 20.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/524249
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/524249/7
Zitationshilfe:	Zuckwolf, Johann Jacob: Christlich Leichpredigt. Darmstadt, 1614, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524249/7>, abgerufen am 24.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.