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Mollenfeld, Johann: Christliche LeichPredigt/ Bey dem seligen Abschied. Darmstadt, 1617.

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Auß dem 31. Psalm/ v. 6.
mächtigen Gott/ zu seinen getrewen Händen befehlen. Die
Papisten befehlen der heiligen Mariae jhre Seele. Darumb spre-
chen sie in jhrem Marien Psalter: In deine Hände/ O FrawPsalteriuns
Mariale.

befehl ich meinen Geist/ all mein Leben vnd letztes Ende.
Sie sprechen vnverholen: Maria Mater gratiae, tu nos ab hoste
protege, in hora mortis suscipe.
Maria du Mutter der Gnaden
vnd Barmhertzigkeit/ Behüte vns für dem bösen Feind/ vnd nimb
vns an vnserm letzten Ende zu dir. Das ist vnrecht/ ja Gottslä-
sterlich. Etliche machens noch gröber/ vnd weisen der abgestorbe-
nen Seelen zum Teuffel ins Fegfewer/ das ist sehr schröcklich.
Wir Christen sollen dem Exempel Dauids nachfolgen/ vnd dem lie-
ben getrewen Gott vnsere Seelen/ mit einem gläubigen Ge-
bett/ in seine allmächtige Hand befehlen vnd sprechen:

Herr meinen Geist befehl ich dir/
Mein Gott/ mein Gott/ weich nicht von mir/
Nimb mich in deine Hände/
O wahrer Gott/ auß aller Noth/
Hilff mir am letzten Ende.

Wir sollen sagen mit dem heiligen Stephano: Herr JesuPsal. 31. 6.
nimb meinen Geist auff. Wir sollen mit vnserm einigen Er-
löser vnd Seligmacher ruffen vnnd sprechen: Vatter in deineLuc. 23. 46.
Hände befehl ich meinen Geist. Wann wir das thun/ Ach
so ist er ein getrewer Gott/ welcher vnser Gebett vnd Seufftzen
will erhören/ Er ist ein starcker Gott/ welcher die Seelen wol be-
wahren kan vnnd will/ daß sie niemand auß seiner HandIoh. 10. 29
soll reissen. Der Herr bewahret die Seelen seinerRom. 8. 39.
Heiligen/ sagt Dauid. Er ist ein getrewer Gott/ welcher siePsal 97.
vns am jüngsten Tag wil widerumb zustellen. Dessen tröstet sich

Paulus/
C

Auß dem 31. Pſalm/ v. 6.
maͤchtigen Gott/ zu ſeinen getrewen Haͤnden befehlen. Die
Papiſten befehlen der heiligen Mariæ jhre Seele. Darumb ſpre-
chen ſie in jhrem Marien Pſalter: In deine Haͤnde/ O FrawPſalteriuns
Mariale.

befehl ich meinen Geiſt/ all mein Leben vnd letztes Ende.
Sie ſprechen vnverholen: Maria Mater gratiæ, tu nos ab hoſte
protege, in hora mortis ſuſcipe.
Maria du Mutter der Gnaden
vnd Barmhertzigkeit/ Behuͤte vns fuͤr dem boͤſen Feind/ vnd nimb
vns an vnſerm letzten Ende zu dir. Das iſt vnrecht/ ja Gottslaͤ-
ſterlich. Etliche machens noch groͤber/ vnd weiſen der abgeſtorbe-
nen Seelen zum Teuffel ins Fegfewer/ das iſt ſehr ſchroͤcklich.
Wir Chriſten ſollen dem Exempel Dauids nachfolgen/ vñ dem lie-
ben getrewen Gott vnſere Seelen/ mit einem glaͤubigen Ge-
bett/ in ſeine allmaͤchtige Hand befehlen vnd ſprechen:

Herr meinen Geiſt befehl ich dir/
Mein Gott/ mein Gott/ weich nicht von mir/
Nimb mich in deine Haͤnde/
O wahrer Gott/ auß aller Noth/
Hilff mir am letzten Ende.

Wir ſollen ſagen mit dem heiligen Stephano: Herr JeſuPſal. 31. 6.
nimb meinen Geiſt auff. Wir ſollen mit vnſerm einigen Er-
loͤſer vnd Seligmacher ruffen vnnd ſprechen: Vatter in deineLuc. 23. 46.
Haͤnde befehl ich meinen Geiſt. Wann wir das thun/ Ach
ſo iſt er ein getrewer Gott/ welcher vnſer Gebett vnd Seufftzen
will erhoͤren/ Er iſt ein ſtarcker Gott/ welcher die Seelen wol be-
wahren kan vnnd will/ daß ſie niemand auß ſeiner HandIoh. 10. 29
ſoll reiſſen. Der Herr bewahret die Seelen ſeinerRom. 8. 39.
Heiligen/ ſagt Dauid. Er iſt ein getrewer Gott/ welcher ſiePſal 97.
vns am juͤngſten Tag wil widerumb zuſtellen. Deſſen troͤſtet ſich

Paulus/
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[17/0017] Auß dem 31. Pſalm/ v. 6. maͤchtigen Gott/ zu ſeinen getrewen Haͤnden befehlen. Die Papiſten befehlen der heiligen Mariæ jhre Seele. Darumb ſpre- chen ſie in jhrem Marien Pſalter: In deine Haͤnde/ O Fraw befehl ich meinen Geiſt/ all mein Leben vnd letztes Ende. Sie ſprechen vnverholen: Maria Mater gratiæ, tu nos ab hoſte protege, in hora mortis ſuſcipe. Maria du Mutter der Gnaden vnd Barmhertzigkeit/ Behuͤte vns fuͤr dem boͤſen Feind/ vnd nimb vns an vnſerm letzten Ende zu dir. Das iſt vnrecht/ ja Gottslaͤ- ſterlich. Etliche machens noch groͤber/ vnd weiſen der abgeſtorbe- nen Seelen zum Teuffel ins Fegfewer/ das iſt ſehr ſchroͤcklich. Wir Chriſten ſollen dem Exempel Dauids nachfolgen/ vñ dem lie- ben getrewen Gott vnſere Seelen/ mit einem glaͤubigen Ge- bett/ in ſeine allmaͤchtige Hand befehlen vnd ſprechen: Pſalteriuns Mariale. Herr meinen Geiſt befehl ich dir/ Mein Gott/ mein Gott/ weich nicht von mir/ Nimb mich in deine Haͤnde/ O wahrer Gott/ auß aller Noth/ Hilff mir am letzten Ende. Wir ſollen ſagen mit dem heiligen Stephano: Herr Jeſu nimb meinen Geiſt auff. Wir ſollen mit vnſerm einigen Er- loͤſer vnd Seligmacher ruffen vnnd ſprechen: Vatter in deine Haͤnde befehl ich meinen Geiſt. Wann wir das thun/ Ach ſo iſt er ein getrewer Gott/ welcher vnſer Gebett vnd Seufftzen will erhoͤren/ Er iſt ein ſtarcker Gott/ welcher die Seelen wol be- wahren kan vnnd will/ daß ſie niemand auß ſeiner Hand ſoll reiſſen. Der Herr bewahret die Seelen ſeiner Heiligen/ ſagt Dauid. Er iſt ein getrewer Gott/ welcher ſie vns am juͤngſten Tag wil widerumb zuſtellen. Deſſen troͤſtet ſich Paulus/ Pſal. 31. 6. Luc. 23. 46. Ioh. 10. 29 Rom. 8. 39. Pſal 97. C

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Zitationshilfe: Mollenfeld, Johann: Christliche LeichPredigt/ Bey dem seligen Abschied. Darmstadt, 1617, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524107/17>, abgerufen am 21.11.2024.