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Mollenfeld, Johann: Christliche LeichPredigt/ Bey dem seligen Abschied. Darmstadt, 1617.

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Auß dem 31. Psalm/ v. 6.
vnd fallen/ wann sich schon ein heer wider mich legt/ so
förchtet sich dannoch mein hertz nicht.
Oder aber können
sagen mit Assaph auß dem 73. Psalm: Wann ich dich nurPsal. 73. 25.
hab/ so frage ich nichts nach himmel vnd Erden/ wenn
mir gleich Leib vnd Seel verschmachtet/ so bist du doch
26.
GOtt allezeit meines hertzens Trost vnd mein theil.
Oder aber können mit dem gedültigen Mann Hiob am 13. Cap.Hiob. 13.
sprechen: vnd ob mich gleich der herr tödten würd/ so
wil ich dannoch auff jhn hoffen.
Oder aber mit dem Apo-
stel Paulo: Jst Gott für vns/ wer mag wider vns seyn?Rom. 8.
Welcher auch seines eygnen Sohns nicht hat verscho-31.
net/ sondern hat jhn für vns alle dahin gegeben/ wie solt32.
er vns mit jhm nit alles schencken? Wer wil die Außer-33.
wöhlten Gottes beschüldigen? GOtt ist hie der gerecht34.
macht/ wer wil verdammen? Christus ist hie der gestor-
ben ist/ ja vielmehr der auch aufferwecket ist/ welcher
ist zur Rechten Gottes vnd vertrit vns. Wer wil vns
35.
scheyden von der Liebe Gottes? Trübsal oder Angst?36.
oder Verfolgung/ oder hunger oder Blösse? oder
Fährligkeit? oder Schwerd? wie geschrieben steht.
Vmb deinet willen werden wir getödtet den gantzen
Psal. 44. 23
Tag/ wir seynd geachtet für Schlachtschafe. Aber in37.
dem allen vberwinden wir weit/ vmb deß willen der
vns geliebt hat/ Dann ich bin gewiß/ daß weder Todt
38.
noch Leben/ weder Engel noch Fürstenthumb/ noch
Gewalt/ weder gegenwertiges noch zukünfftiges/ we-

der
B iij

Auß dem 31. Pſalm/ v. 6.
vnd fallen/ wann ſich ſchon ein heer wider mich legt/ ſo
foͤrchtet ſich dannoch mein hertz nicht.
Oder aber koͤnnen
ſagen mit Aſſaph auß dem 73. Pſalm: Wann ich dich nurPſal. 73. 25.
hab/ ſo frage ich nichts nach himmel vnd Erden/ wenn
mir gleich Leib vnd Seel verſchmachtet/ ſo biſt du doch
26.
GOtt allezeit meines hertzens Troſt vnd mein theil.
Oder aber koͤnnen mit dem geduͤltigen Mann Hiob am 13. Cap.Hiob. 13.
ſprechen: vnd ob mich gleich der herr toͤdten wuͤrd/ ſo
wil ich dannoch auff jhn hoffen.
Oder aber mit dem Apo-
ſtel Paulo: Jſt Gott fuͤr vns/ wer mag wider vns ſeyn?Rom. 8.
Welcher auch ſeines eygnen Sohns nicht hat verſcho-31.
net/ ſondern hat jhn fuͤr vns alle dahin gegeben/ wie ſolt32.
er vns mit jhm nit alles ſchencken? Wer wil die Außer-33.
woͤhlten Gottes beſchuͤldigen? GOtt iſt hie der gerecht34.
macht/ wer wil verdammen? Chriſtus iſt hie der geſtor-
ben iſt/ ja vielmehr der auch aufferwecket iſt/ welcher
iſt zur Rechten Gottes vnd vertrit vns. Wer wil vns
35.
ſcheyden von der Liebe Gottes? Truͤbſal oder Angſt?36.
oder Verfolgung/ oder hunger oder Bloͤſſe? oder
Faͤhrligkeit? oder Schwerd? wie geſchrieben ſteht.
Vmb deinet willen werden wir getoͤdtet den gantzen
Pſal. 44. 23
Tag/ wir ſeynd geachtet fuͤr Schlachtſchafe. Aber in37.
dem allen vberwinden wir weit/ vmb deß willen der
vns geliebt hat/ Dann ich bin gewiß/ daß weder Todt
38.
noch Leben/ weder Engel noch Fuͤrſtenthumb/ noch
Gewalt/ weder gegenwertiges noch zukuͤnfftiges/ we-

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B iij
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[13/0013] Auß dem 31. Pſalm/ v. 6. vnd fallen/ wann ſich ſchon ein heer wider mich legt/ ſo foͤrchtet ſich dannoch mein hertz nicht. Oder aber koͤnnen ſagen mit Aſſaph auß dem 73. Pſalm: Wann ich dich nur hab/ ſo frage ich nichts nach himmel vnd Erden/ wenn mir gleich Leib vnd Seel verſchmachtet/ ſo biſt du doch GOtt allezeit meines hertzens Troſt vnd mein theil. Oder aber koͤnnen mit dem geduͤltigen Mann Hiob am 13. Cap. ſprechen: vnd ob mich gleich der herr toͤdten wuͤrd/ ſo wil ich dannoch auff jhn hoffen. Oder aber mit dem Apo- ſtel Paulo: Jſt Gott fuͤr vns/ wer mag wider vns ſeyn? Welcher auch ſeines eygnen Sohns nicht hat verſcho- net/ ſondern hat jhn fuͤr vns alle dahin gegeben/ wie ſolt er vns mit jhm nit alles ſchencken? Wer wil die Außer- woͤhlten Gottes beſchuͤldigen? GOtt iſt hie der gerecht macht/ wer wil verdammen? Chriſtus iſt hie der geſtor- ben iſt/ ja vielmehr der auch aufferwecket iſt/ welcher iſt zur Rechten Gottes vnd vertrit vns. Wer wil vns ſcheyden von der Liebe Gottes? Truͤbſal oder Angſt? oder Verfolgung/ oder hunger oder Bloͤſſe? oder Faͤhrligkeit? oder Schwerd? wie geſchrieben ſteht. Vmb deinet willen werden wir getoͤdtet den gantzen Tag/ wir ſeynd geachtet fuͤr Schlachtſchafe. Aber in dem allen vberwinden wir weit/ vmb deß willen der vns geliebt hat/ Dann ich bin gewiß/ daß weder Todt noch Leben/ weder Engel noch Fuͤrſtenthumb/ noch Gewalt/ weder gegenwertiges noch zukuͤnfftiges/ we- der Pſal. 73. 25. 26. Hiob. 13. Rom. 8. 31. 32. 33. 34. 35. 36. Pſal. 44. 23 37. 38. B iij

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Zitationshilfe: Mollenfeld, Johann: Christliche LeichPredigt/ Bey dem seligen Abschied. Darmstadt, 1617, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524107/13>, abgerufen am 27.11.2024.