Seitz, Johannes: Christliche Leich- und Trostpredig. Ulm, 1616.H. Doctor Philipp Heilbrunner. len mancherley Krafft haben für das Hertzgesperr/ fallendenSiechtag vnd dergleichen Seuch vnd Gifft/ so mans zer- reibt vnd nutzet: Aber die Lehr vnd Predig von Jesu Chri- sto dem gebenedeyten Weibssamen vnd Schlangentretter/ ist die aller beste bewerteste Hertzlabende Krafft Perle/ dar- durch angefochtene betrübte Seelen mercklich gelabet/ ge- tröst vnnd auffgerichtet können werden/ vnnd empfinden Trost vnnd Ruhe in jhrer höchsten Betrangnuß/ Liecht in der tieffesten Finsternuß/ vnd leben mitten im Todt. Anderstwo wirdt das Evangelische Trostwort mit Diß meinet auch eben der heylig Geist/ wenn er die fürbil- B
H. Doctoꝛ Philipp Heilbꝛunner. len mancherley Krafft haben für das Hertzgeſperꝛ/ fallendenSiechtag vnd dergleichen Seuch vnd Gifft/ ſo mans zer- reibt vnd nutzet: Aber die Lehꝛ vnd Predig von Jeſu Chꝛi- ſto dem gebenedeyten Weibsſamen vnd Schlangentretter/ iſt die aller beſte bewerteſte Hertzlabende Krafft Perle/ dar- durch angefochtene betruͤbte Seelen mercklich gelabet/ ge- troͤſt vnnd auffgerichtet koͤnnen werden/ vnnd empfinden Troſt vnnd Růhe in jhꝛer hoͤchſten Betrangnuß/ Liecht in der tieffeſten Finſternuß/ vnd leben mitten im Todt. Anderſtwo wirdt das Evangeliſche Troſtwoꝛt mit Diß meinet auch eben der heylig Geiſt/ wenn er die fuͤrbil- B
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <p><pb facs="#f0009" n="[9]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">H. Doctoꝛ Philipp Heilbꝛunner.</hi></fw><lb/> len mancherley Krafft haben für das Hertzgeſperꝛ/ fallenden<lb/> Siechtag vnd dergleichen Seuch vnd Gifft/ ſo mans zer-<lb/> reibt vnd nutzet: Aber die Lehꝛ vnd Predig von Jeſu Chꝛi-<lb/> ſto dem gebenedeyten Weibsſamen vnd Schlangentretter/<lb/> iſt die aller beſte bewerteſte Hertzlabende Krafft Perle/ dar-<lb/> durch angefochtene betruͤbte Seelen mercklich gelabet/ ge-<lb/> troͤſt vnnd auffgerichtet koͤnnen werden/ vnnd empfinden<lb/> Troſt vnnd Růhe in jhꝛer hoͤchſten Betrangnuß/ Liecht in<lb/> der tieffeſten Finſternuß/ vnd leben mitten im Todt.</p><lb/> <p>Anderſtwo wirdt das Evangeliſche Troſtwoꝛt mit<lb/> dem ſuͤſſen <hi rendition="#fr">Honig</hi> verglichen. Der Teuffel hat ſein wild<note place="right"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 19. 119.</note><lb/> Honig/ das iſt verfuͤhꝛiſche Chꝛiſtſchenderey/ jrꝛige Lehꝛ<lb/> vnd Menſchenſatzungen/ welche in der erſt fein ſuͤß eingeht/<lb/> weil ſichs alles mit der Vernunfft reimet/ vnnd die Kinder<lb/> diſer Welt ohne das luſterne Hertzen/ vnd juckende Ohꝛen<note place="right">1. <hi rendition="#aq">Theſſ.</hi> 2.</note><lb/> haben: Aber im Bauch krimmets jhnen darnach/ vnnd ſie<note place="right"><hi rendition="#aq">Actor.</hi> 17.</note><lb/> haben inn alle Ewigkeit an Gottloſer Ketzerey gnůg zu keu-<note place="right"><hi rendition="#aq">Apoc.</hi> 10.</note><lb/> en vnd zu dewen/ vnd muͤſſen den Todt vnnd das Hoͤlliſche<lb/> Verdambnuß daran ſchlucken: Aber Chꝛiſti Woꝛt iſt vnd<lb/> bleibt Honigſuͤß: Vnnd wann einer ſonſt deß euſſerlichen<lb/> Honiges bald ſatt vnnd vberdrüſſig wirdt/ wo man ſein all<note place="right"><hi rendition="#aq">Proverb.</hi> 25.</note><lb/> zuvil geneußt: So iſt dargegen das Evangeliſche Honig<lb/> der art/ daß man es je lenger je lieblicher hat vnnd hoͤꝛet/<lb/> vnnd auch in letſten Zuͤgen (da einem doch fuͤr aller Speiß<lb/> eckelt) wol am meiſten darnach ſich ſehnet/ Davon David<lb/> in ſeinem 34. Pſalmen/ <hi rendition="#aq">Guſtate & videte, quoniam ſua-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 34.</note><lb/><hi rendition="#aq">vis eſt Dominus:</hi> Schmecket vnnd ſehet/ wie freundtlich<note place="right"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 45.</note><lb/> vnd ſuͤß der <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> iſt/ vnd wie holdſelig ſeine Lippen ſind.</p><lb/> <p>Diß meinet auch eben der heylig Geiſt/ wenn er die<lb/> Himbliſche Weißheit deß Evangelij von Chꝛiſto inn Oel<lb/> <fw type="sig" place="bottom">B</fw><fw type="catch" place="bottom">fuͤrbil-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[9]/0009]
H. Doctoꝛ Philipp Heilbꝛunner.
len mancherley Krafft haben für das Hertzgeſperꝛ/ fallenden
Siechtag vnd dergleichen Seuch vnd Gifft/ ſo mans zer-
reibt vnd nutzet: Aber die Lehꝛ vnd Predig von Jeſu Chꝛi-
ſto dem gebenedeyten Weibsſamen vnd Schlangentretter/
iſt die aller beſte bewerteſte Hertzlabende Krafft Perle/ dar-
durch angefochtene betruͤbte Seelen mercklich gelabet/ ge-
troͤſt vnnd auffgerichtet koͤnnen werden/ vnnd empfinden
Troſt vnnd Růhe in jhꝛer hoͤchſten Betrangnuß/ Liecht in
der tieffeſten Finſternuß/ vnd leben mitten im Todt.
Anderſtwo wirdt das Evangeliſche Troſtwoꝛt mit
dem ſuͤſſen Honig verglichen. Der Teuffel hat ſein wild
Honig/ das iſt verfuͤhꝛiſche Chꝛiſtſchenderey/ jrꝛige Lehꝛ
vnd Menſchenſatzungen/ welche in der erſt fein ſuͤß eingeht/
weil ſichs alles mit der Vernunfft reimet/ vnnd die Kinder
diſer Welt ohne das luſterne Hertzen/ vnd juckende Ohꝛen
haben: Aber im Bauch krimmets jhnen darnach/ vnnd ſie
haben inn alle Ewigkeit an Gottloſer Ketzerey gnůg zu keu-
en vnd zu dewen/ vnd muͤſſen den Todt vnnd das Hoͤlliſche
Verdambnuß daran ſchlucken: Aber Chꝛiſti Woꝛt iſt vnd
bleibt Honigſuͤß: Vnnd wann einer ſonſt deß euſſerlichen
Honiges bald ſatt vnnd vberdrüſſig wirdt/ wo man ſein all
zuvil geneußt: So iſt dargegen das Evangeliſche Honig
der art/ daß man es je lenger je lieblicher hat vnnd hoͤꝛet/
vnnd auch in letſten Zuͤgen (da einem doch fuͤr aller Speiß
eckelt) wol am meiſten darnach ſich ſehnet/ Davon David
in ſeinem 34. Pſalmen/ Guſtate & videte, quoniam ſua-
vis eſt Dominus: Schmecket vnnd ſehet/ wie freundtlich
vnd ſuͤß der Herr iſt/ vnd wie holdſelig ſeine Lippen ſind.
Pſal. 19. 119.
1. Theſſ. 2.
Actor. 17.
Apoc. 10.
Proverb. 25.
Pſal. 34.
Pſal. 45.
Diß meinet auch eben der heylig Geiſt/ wenn er die
Himbliſche Weißheit deß Evangelij von Chꝛiſto inn Oel
fuͤrbil-
B
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |