Rehefeldt, Tobias: Mori lucrum. Leipzig, 1615.Leichpredigt. Herr vnd mein Gott. Ja also appliciret auch jm in speciedes Herrn Christi Vordienst der Apostel Paulus Gal. 2.Pauli Christus hat mich geliebet/ vnd sich selber für mich dargege-Gal. 2. ben/ vnd allhier sagt er in vnserm Sprüchlein: Christus ist mein Leben/ Sterben ist mein Gewinn. Ein solcher lebendiger Glaube ist nu das rechte hochzeitliche Ehrenkleyd/ darinnen wir vnserm Bräutigam Christo Jesu am allerbesten gefallen/ Matth. 22. Er ist der rechte Sterbe-Matth. 22. kittel/ in welchem wir für Gottes Augen erscheinen müssen/ wenn wir mit Ehren bestehen wollen. Drumb sagt dort Jere- mias gar recht vnd wöl c. 5. Herr deine Augen sehen nachJerem. 5. dem Glauben. Vnnd Habac. 2. Justus sua fide vivet, derHabac. 2. Gerechte wird Seines/ nicht eines Frembden/ Glaubens leben. Es wächset aber der wahre lebendige Glaube nicht inGott pflantzt Befinden wir auch/ daß bißweilen der Glaube in vnsDes Glau- Esa. C iij
Leichpredigt. Herr vnd mein Gott. Ja alſo appliciret auch jm in ſpeciedes Herrn Chriſti Vordienſt der Apoſtel Paulus Gal. 2.Pauli Chriſtus hat mich geliebet/ vnd ſich ſelber fuͤr mich dargege-Gal. 2. ben/ vnd allhier ſagt er in vnſerm Spruͤchlein: Chriſtus iſt mein Leben/ Sterben iſt mein Gewinn. Ein ſolcher lebendiger Glaube iſt nu das rechte hochzeitliche Ehrenkleyd/ darinnen wir vnſerm Braͤutigam Chriſto Jeſu am allerbeſten gefallen/ Matth. 22. Er iſt der rechte Sterbe-Matth. 22. kittel/ in welchem wir fuͤr Gottes Augen erſcheinen muͤſſen/ wenn wir mit Ehren beſtehen wollen. Drumb ſagt dort Jere- mias gar recht vnd woͤl c. 5. Herr deine Augen ſehen nachJerem. 5. dem Glauben. Vnnd Habac. 2. Juſtus ſuâ fide vivet, derHabac. 2. Gerechte wird Seines/ nicht eines Frembden/ Glaubens leben. Es waͤchſet aber der wahre lebendige Glaube nicht inGott pflantzt Befinden wir auch/ daß bißweilen der Glaube in vnsDes Glau- Eſa. C iij
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Leichpredigt.
Herr vnd mein Gott. Ja alſo appliciret auch jm in ſpecie
des Herrn Chriſti Vordienſt der Apoſtel Paulus Gal. 2.
Chriſtus hat mich geliebet/ vnd ſich ſelber fuͤr mich dargege-
ben/ vnd allhier ſagt er in vnſerm Spruͤchlein: Chriſtus
iſt mein Leben/ Sterben iſt mein Gewinn.
Ein ſolcher lebendiger Glaube iſt nu das rechte hochzeitliche
Ehrenkleyd/ darinnen wir vnſerm Braͤutigam Chriſto Jeſu
am allerbeſten gefallen/ Matth. 22. Er iſt der rechte Sterbe-
kittel/ in welchem wir fuͤr Gottes Augen erſcheinen muͤſſen/
wenn wir mit Ehren beſtehen wollen. Drumb ſagt dort Jere-
mias gar recht vnd woͤl c. 5. Herr deine Augen ſehen nach
dem Glauben. Vnnd Habac. 2. Juſtus ſuâ fide vivet, der
Gerechte wird Seines/ nicht eines Frembden/ Glaubens
leben.
Pauli
Gal. 2.
Matth. 22.
Jerem. 5.
Habac. 2.
Es waͤchſet aber der wahre lebendige Glaube nicht in
des alten Adams Garten/ denn er iſt nicht ein Menſchen-
Werck/ ſondern GOttes Werck/ wie Chriſtus ſelber redet/
Joh. 6. Sol Er nu in vns gepflantzet werden/ ſo muͤſſen
wir vns halten zur officin vnd Werckſtadt des heiligen Gei-
ſtes/ nemlich zur Chriſtlichen Kirchen vnd Gemein/ vnd da-
ſelbſten GOTTes Wort mit fleis anhoͤren ſo wol auch der
hochwuͤrdigen Sacramenten offt vnd viel gebrauchen/ denn
es heiſt freylich wie Paulus ſpricht/ Rom. 10. Fides eſt ex au-
ditu, der Glaube koͤmpt aus dem Gehoͤre/ das Gehoͤr aber
aus dem Wort Gottes.
Gott pflantzt
in vns den
Glauben.
Joh. 6.
Rom. 10.
Befinden wir auch/ daß bißweilen der Glaube in vns
zimlich ſchwach iſt/ ſo ſollen wir vns doch ſolche Glaubens-
Schwachheit nicht verzagt noch ſtuͤtzig machen laſſen/ ſon-
dern vns getroͤſten der Zuſage vnnd Verheiſſung Gottes/
Eſa.
Des Glau-
bens ſchwach
heit ſol vns
nicht verzagt
machen.
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